Perfekt
schweigend den Kopf und betrachtete den Rest des Films, in dem ein Arzt ihr eine Spritze in den Arm gab und Paul sie auf seinen Armen wegtrug. Zack ließ den Videorecorder zurückspulen und wurde wieder ernst. »Ich werde Hadley rechtlich in Stücke reißen. Übernächste Woche habe ich einen Termin beim texanischen Justizministerium. Wenn ich mit ihm fertig bin, wird er in einer seiner eigenen Zellen sitzen, das garantiere ich dir.«
»Er ist ein richtiger Teufel!«
»Und du«, sagte Zack mit dunkler Stimme und hob ihr Kinn, »du bist ein Engel. Kannst du dir vorstellen, wie ich mich jedesmal fühle, wenn ich dich in diesem Film sehe?«
Sie schüttelte den Kopf, und er sagte: »Ich habe das Gefühl, geliebt zu werden. Unglaublich, wahnsinnig, bedingungslos geliebt zu werden. Selbst als du geglaubt hast, ich sei ein geistesgestörter Mörder, hast du immer noch für mich gekämpft und um mich geweint.« Er preßte seine Lippen auf ihren Mund und flüsterte: »Ich habe noch nie eine Frau kennengelernt, die soviel Mut hat wie du ...«, zärtlich küßte er ihre Augenwinkel und ließ seine Lippen dann über ihre Wangen zu ihrem Mundwinkel gleiten, »und soviel Liebe schenken kann.« Seine Hand glitt unter ihr Sweatshirt, unter ihre Bluse und unter den Taillenbund ihrer Jeans. »Schenk mir deine Liebe«, flüsterte er, »deine ganze Liebe ... jetzt.« Sein Mund öffnete sich über ihrem, er küßte sie leidenschaftlich, seine Hände streichelten ihre nackte, zarte Haut, seine Zunge erforschte ihren Mund, und als sie mit zitternden Händen sein Hemd aufknöpfte und ihn berührte, da kam das Stöhnen, das er hörte, aus seiner eigenen Brust.
Aber das Klingeln in seinen Ohren kam von der Türglocke, und das Klopfen, das er weit entfernt registrierte, war nichts anderes als das Hämmern einer Faust gegen die Haustür. Fluchend setzte Zack sich auf und zog sie hoch.
»Julie!« Teds Stimme wurde von weiterem Gehämmer begleitet.
»Das ist mein Bruder!« sagte sie.
»Kannst du ihm denn nicht sagen, er soll morgen wiederkommen?«
Sie war schon dabei zu nicken, als Teds vergnügte Stimme erklang: »Macht endlich die Tür auf. Ich weiß, daß ihr da drin seid«, und so schüttelte sie statt dessen den Kopf, schob hastig die Bluse wieder in den Bund, arrangierte das Sweatshirt und versuchte, ihr Haar halbwegs in Ordnung zu bringen. »Ich glaube, es ist besser, ich sehe nach, was er will.«
»Ich warte solange in der Küche«, sagte Zack und strich sich mit den Händen durchs Haar.
»Aber ich möchte, daß du ihn kennenlernst, wenn er schon mal da ist.«
»Du willst, daß ich ihn jetzt sofort kennenlerne?« Er blickte bedeutsam an sich hinunter und dann amüsiert auf sie. »So wie ich aussehe?«
»Wenn ich es mir recht überlege«, entgegnete sie und wurde dabei rot, »ist es vielleicht wirklich besser, du wartest einen Moment in der Küche.« Dann lief sie zur Haustür, während er in die entgegengesetzte Richtung ging.
Julie öffnete die Tür im selben Moment, in dem Ted erneut zum Klopfen ansetzte; er musterte sie lachend von Kopf bis Fuß.
»Tut mir leid, wenn ich störe. Wo ist Benedict?«
»In der Küche.«
»Darauf möchte ich wetten«, grinste er.
»Was willst du?« fragte sie verärgert und verlegen, doch dann fiel ihr ein, daß er es gewesen sein mußte, der Paul den Brief gegeben hatte.
»Am besten sage ich es gleich euch beiden«, meinte er, während er bereits die Diele hinunter schlenderte, kurz stehenblieb, um einen Blick ins Schlafzimmer zu werfen, und sich dabei ganz offensichtlich prächtig amüsierte.
Zack stand am Spülbecken und trank gerade ein Glas Wasser, als Julie hinter ihm sagte: »Zack, das ist mein Bruder Ted.«
Überrascht, weil er sie nicht hatte kommen hören, drehte Zack sich um. Auch dieses Gesicht kannte er bereits.
Ted nickte. »Sie haben recht. Wir kennen uns. Ich war mit Julie in Mexico City.«
Sobald er sich von der Überraschung erholt hatte, streckte Zack ihm die Hand entgegen und sagte: »Ich freue mich, Sie unter erfreulicheren Umständen wiederzusehen.«
»Wenn auch nicht unbedingt in diesem Moment«, scherzte Ted und schüttelte ihm herzlich die Hand. Zack fand den jüngeren Mann nicht unsympathisch. »Wenn ich an Ihrer Stelle wäre«, fuhr Ted an Zack gewandt fort, »würde ich mir etwas Stärkeres zu trinken suchen als Wasser.« Mit einem Seitenblick auf die leicht verwirrte Julie erklärte er: »Dad will euch beide bei sich sehen. Sofort«, fuhr er mit gespielter
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