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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Leere in seinem Leben durch Arbeit kompensiert und somit alles andere verdrängt. Und genau das tat er jetzt auch, und es fiel ihm überraschend leicht. Im Augenblick war nur die Szene wichtig, die sie gleich drehen würden. Sie war ein Baby, seine Geliebte, seine Zukunft. Er registrierte jedes Detail auf den beiden Monitoren und stellte sich vor, wie die Bilder auf einer riesigen Kinoleinwand wirken würden.
    Oben auf den Dachbalken warteten ein Beleuchter und ein Helfer auf Instruktionen, ob sie die Scheinwerfer oder die Deflektoren verstellen sollten. Der Chefbeleuchter stand hinter Sams Untersichtkamera und wartete gleichfalls auf Anweisungen, während zwei weitere Beleuchter neben einem Kran zum zweiten Kameramann hinaufblickten, der sechs Meter über ihnen saß, um die Szene aus diesem Blickwinkel aufzunehmen. Überall standen Bühnenarbeiter herum, die auf Zacks Anweisungen Veränderungen vornehmen würden. Auch der Tonmeister und das Skriptgirl standen in Bereitschaft. Ein Produktionsassistent beschriftete die Klappen, die die einzelnen Aufnahmen markieren würden, sobald das Drehen begann. Tony und Rachel standen etwas abseits und warteten.
    Zack nickte zufrieden und sah Sam an. »Was meinst du?«
    Zum wiederholten Male an diesem Tag bückte sich der Aufnahmeleiter zur Kamera und warf einen prüfenden Blick hindurch. Das Auge immer noch am Sucher, sagte er zögernd: »Dieser Tisch stört mich ein bißchen, Zack. Etwas näher an den Strohballen wäre besser.«
    Bei seinen Worten sprangen zwei Bühnenarbeiter auf, rannten vor und bewegten den Tisch Zentimeter um Zentimeter, den Blick auf Sam gerichtet, der weiter durch die Kamera blickte und sie mit Handbewegungen dirigierte. »So ist's gut, genau da.«
    Zack, der endlich anfangen wollte, fragte den Kameramann, der auf dem Kran saß: »Les? Wie sieht's da oben aus?«
    »Sieht gut aus, Zack.«
    Der Regisseur blickte sich ein letztes Mal um und nickte dann Tommy zu, der jetzt seine Anweisungen gab: »Ruhe, bitte! Jeder an seinen Platz. Dies ist keine Probe. Wir werden gleich beim ersten Versuch mitdrehen.«
    Tony und Rachel begaben sich an ihre vorgezeichneten Plätze. Und während ein Maskenbildner noch ein letztes Mal Puder auf Tonys schweißnasse Stirn tupfte und eine Kostümbildnerin am Saum von Rachels Kleid herumhantierte, rekapitulierte Zack noch einmal die Szene, die sie gleich aufnehmen würden. »Okay«, sagte er, und seine Stimme klang forsch, geschäftsmäßig und entschlossen, »ihr kennt die Handlung, und ihr kennt das Ende. Vielleicht kommen wir gleich beim ersten Versuch so weit. Wenn nicht, nehmen wir es einfach als Probelauf.« Er wandte sich an Rachel, die er wie üblich mit dem Namen der Figur ansprach, die sie darstellte. »Johanna, du kommst in den Stall und weißt, daß Rick dort irgendwo herumschleicht. Du ahnst, was er von dir will, und hast Angst vor ihm und vor dir selbst. Wenn er versucht, dich zu verführen, wirst du schwach, aber nur einige Sekunden lang. Doch diese Sekunden sollen scharf sein«, schloß Zack. Es war nicht nötig, genauer zu erläutern, welche Art von Leidenschaftlichkeit er zwischen ihr und ihrem Liebhaber zu sehen erwartete. »Ist das klar?« fragte er. »Sehr scharf.«
    »Ist klar«, antwortete sie, und nur ein kurzes Flackern in ihren grünen Augen ließ erkennen, daß sie sich bei dem, was sie nun vor so vielen Augen würde tun müssen, nicht ganz wohl fühlte.
    Zack wandte sich an Tony, der seinen Platz in einer leeren Box eingenommen hatte. »Du hast hier über eine Stunde auf Johanna gewartet«, erinnerte er ihn schroff. »Du hast Angst, daß sie gar nicht kommt, und du haßt dich dafür, daß du sie so begehrst. Du bist besessen von ihr, du denkst daran, ins Haus hinaufzugehen und ihrer Tochter, der Haushälterin und jedem, der es hören will, zu erzählen, daß sie mit dir geschlafen hat. Du fühlst dich erniedrigt, weil sie dich in letzter Zeit mied und du sie im Stall treffen mußt, während sie mit ihrem Mann in einem Bett schläft. Wenn sie hereinkommt und an der Box vorbeigeht, ohne dich gesehen zu haben, bricht die ganze Wut und Verzweiflung hervor, die sich in den letzten Monaten in dir aufgestaut haben. Du packst sie, aber in dem Augenblick, in dem du sie berührst, begehrst du sie wieder, und du bist wild entschlossen, sie so weit zu bringen, daß auch sie dich wieder begehrt. Du zwingst sie, dich zu küssen, und du spürst, daß sie augenblicklich darauf reagiert. Wenn sie anfängt, sich zu

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