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Perfekt

Titel: Perfekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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die teilweise sogar mit Benedict befreundet waren. Sie wissen, daß Zachary Benedict Rachel Evans am Abend vor ihrer Ermordung nackt in Anthony Austins Armen fand. Sie wissen, daß Benedict wütend war, daß er Austin angriff und mit Gewalt von dem Mann getrennt werden mußte. Sie haben die Aussagen von Hotelgästen gehört, die sich im Gang vor Benedicts Suite aufhielten und die den lauten Streit mitanhörten, der der Auseinandersetzung folgte. Von diesen Zeugen haben Sie erfahren, daß Rachel Evans zu Benedict sagte, sie plane, sich von ihm scheiden zu lassen, um Anthony Austin zu heiraten, und sie habe vor, durch diese Scheidung die Hälfte von allem zu bekommen, was Zachary Benedict besäße. Dieselben Zeugen haben auch ausgesagt, daß Benedict seine Frau warnte, ich zitiere ...« Peterson hielt inne, um einen Blick in seine Notizen zu werfen, doch tat er dies einzig des Effekts wegen, denn keiner im Saal hatte diese Drohung vergessen. Mit erhobener Stimme wiederholte er: »Bevor ich zulasse, daß du und Austin, daß ihr die Hälfte von irgend etwas bekommt, bringe ich euch um!«
    Die Hände auf dem Geländer, hinter dem die Geschworenen saßen, blickte er jedem einzelnen ins Gesicht. »Und er hat sie umgebracht, meine Damen und Herren. Er hat sie kaltblütig ermordet, sie und das unschuldige, ungeborene Kind, das sie im Leib trug! Sie wissen, daß er es getan hat, und ich weiß, daß er es getan hat. Aber die Art und Weise, wie er es getan hat, macht dieses Verbrechen noch abstoßender, noch verabscheuungswürdiger, weil sie zeigt, was für ein kaltblütiges Monster Zachary Benedict ist.« Er drehte sich um und begann auf und ab zu laufen, während er rekapitulierte, wie sich alles zugetragen hatte. Sein Plädoyer war taktisch geschickt aufgebaut und gipfelte in der Schlußfolgerung: »Zachary Benedict hat nicht wie ein gewöhnlicher Mörder im Affekt, aus momentaner Wut oder Leidenschaft heraus getötet. Nein, das ist nicht seine Art. Er wartete vierundzwanzig Stunden, so daß sein kostbarer Film noch fertiggedreht werden konnte, und dann erst nahm er Rache, und zwar auf eine so bizzare, eine so kaltblütige Art und Weise, daß einem dabei übel wird! Er schob eine Hohlspitz-Patrone in ein Gewehr, und dann, in der letzten Minute der Dreharbeiten, änderte er das Drehbuch ab, so daß seine Frau und nicht Anthony Austin während ihres gespielten Kampfes als erste angeschossen wurde!«
    Alton machte eine Pause, trat zurück und näherte sich dann wieder dem Geländer vor den Geschworenenbank. »Nichts davon ist eine bloße Vermutung meinerseits. Sie haben die Zeugenaussagen gehört, die jedes Wort bestätigten: Am Nachmittag des Tages, an dem der Mord geschah, ging Zachary Benedict, während der Rest der Filmcrew eine Pause hatte, allein in den Stall - angeblich, um etwas an den Filmbauten zu ändern. Mehrere Leute haben gesehen, wie er hineinging - er hat es selbst zugegeben doch keiner der Filmcrew kann sich daran erinnern, daß irgend etwas an den Bauten verändert war, als sie den Stall danach wieder betraten. Was hat er da drinnen gemacht? Sie wissen, was er gemacht hat! Er hat die harmlose leere Patronenhülse, die ein Produktionsassistent in das Gewehr geschoben hatte, gegen ein tödliches Geschoß vertauscht. Ich darf Sie noch einmal daran erinnern, daß Benedicts Fingerabdrücke auf dem Gewehr gefunden wurden. Und nachdem er seine Vorbereitungen abgeschlossen hat, beendet er da die furchtbare Tat und bringt, wie es ein Mörder üblicherweise tut, das Ganze möglichst rasch hinter sich? Nein, nicht er. Statt dessen«, Alton drehte sich um und richtete die folgenden Worte an den Verteidiger, wobei er sich nicht die geringste Mühe gab, seine Abscheu und seinen Ekel zu verbergen, »statt dessen stand Zachary Benedict neben einem Kameramann in diesem Stall, sah zu, wie seine Frau und ihr Liebhaber sich küßten und liebkosten - und ließ sie diese Szene immer und immer wieder spielen! Jedesmal, wenn seine Frau so weit war, nach dem Gewehr zu greifen, unterbrach er die Dreharbeiten. Und dann, als er endlich seinen Spaß gehabt hat, endlich genug Rache genommen hat, als er den Augenblick, der im Drehbuch stand, nicht länger aufschieben konnte - jenen Augenblick, in dem seine Frau das Gewehr nehmen und auf Tony Austin schießen sollte - da änderte Zachary Benedict den Gang der Handlung!«
    Peterson machte auf dem Absatz kehrt und zeigte mit dem Finger auf Zack. Tiefe Abscheu untermalte seine Worte. »Ruhm und

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