Perlen und Diamanten fuer Dich
malerischen Gesamteindruck nur noch, und auf dem Wasser fuhren Schiffe und Boote jeder Größe, Form und Farbe.
Natürlich ließen sie auch das Opernhaus nicht aus - ein wirklich brillantes architektonisches Kunstwerk, das beinahe auf jeder Postkarte zu finden war und das Sydney Weltruhm eingebracht hatte.
Nikos saß die ganze Zeit neben Michelle und wirkte entspannt und gelöst. Er trug eine maßgeschneiderte, bequeme Hose und ein Polohemd, das seine breiten Schultern und die muskulöse Brust betonte.
Michelle war sich seiner Gegenwart nur zu sehr bewusst. Jede kleinste Berührung, jedes herzliche, warme Lächeln, das er ihr schenkte, ließ ihr Herz höher schlagen.
Hier konnte sie alle Sorgen vergessen. Sie waren mehr als tausend Kilometer von der Goldküste und von Jeremy entfernt. Und natürlich auch von Saska, dachte Michelle bitter.
Es gab keinen Grund mehr, sich zu verstellen. Warum also hörte Nikos nicht damit auf? In dem Augenblick, als sie in Sydney gelandet waren, hätte er doch sein wahres Gesicht zeigen können.
Was hielt ihn davon ab? Die Tatsache, dass sie gut im Bett war?
Ich hätte auf getrennte Zimmer bestehen sollen, überlegte Michelle und ärgerte sich nachträglich. Jeder hätte bis zum Rückflug am Sonntag getrennte Wege gehen können.
Warum hast du es denn nicht getan? fragte eine innere Stimme, und Michelle verfluchte diesen lästigen Quälgeist.
Die Antwort lag doch auf der Hand ... Sie wollte mit ihm zusammen sein.
Na toll. Sie führte Selbstgespräche und beantwortete zu allem Überfluss auch noch ihre eigenen Fragen!
Es war fast fünf, als der Katamaran wieder anlegte, und Michelle und Nikos schlenderten über die Promenade am Darling Harbour. Sie setzten sich in eins der vielen Straßencafes und bestellten etwas Kaltes zu trinken.
„Wollen wir nicht auch etwas essen?" Michelle konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als dort sitzen zu bleiben, die leichte Brise zu genießen und die Leute zu beobachten. Die ganze Atmosphäre war locker und entspannt und erinnerte sie an Urlaub.
„Was, heute kein Abendessen zu zweit in einem todschicken Restaurant?"
„Nein", sagte Michelle entschlossen.
Sie ließen sich Meeresfrüchte schmecken - Krabben, Herzmuscheln, Austern, Hummer und spezielle Krustentiere aus Queensland, die auf verschiedene Art zubereitet waren und mit drei Saucen und einem großen Salat serviert wurden.
Inzwischen war die Dämmerung hereingebrochen, und die Schatten waren länger geworden.
„Wir könnten noch ins Kino oder ins Kasino gehen. Oder vielleicht ins Theater?" fragte Nikos, als sie zum Hotel zurückschlenderten.
Michelle schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Sag bloß, du überlässt mir die Wahl."
„Heute ja. Gestern Abend war es ja nur eine rein geschäftliche Angelegenheit."
„Nicht der ganze Abend."
Er nahm ihre Hand. „Benimm dich", sagte er und konnte ein Lachen kaum unterdrücken.
„Das werde ich", erwiderte sie gespielt gehorsam. „Jedenfalls in den nächsten Stunden. Im Kasino. Aber dann", sie machte eine kleine Pause, um die Spannung zu erhöhen, „werde ich über dich herfallen, darauf kannst du dich verlassen. Bis dahin kannst du ruhig noch ein bisschen zappeln."
„Aber nicht länger als zwei Stunden, versprochen?"
„Mal sehen. Du weißt doch: Vorfreude ist die schönste Freude."
Das Warten hat sich wirklich gelohnt, dachte Nikos, als er Michelle viel später im Arm hielt. Sie hatte sich ihm ohne Einschränkungen hingegeben und mit einem unfehlbaren Gespür dafür gesorgt, dass seine Leidenschaft ins Unermessliche gesteigert wurde, bevor sie endlich eins geworden waren. Dieses Gefühl war so unbeschreiblich schön gewesen, dass ihm die Worte fehlten. Zärtlich strich er ihr übers Haar und lauschte ihrem langsam ruhiger werdenden Atem, bis auch er schließlich erschöpft einschlief.
„The Rocks", sagte Michelle sofort, als Nikos sie am nächsten Morgen beim Frühstück nach ihren Plänen für den Tag fragte. Ihr Rückflug war für den Nachmittag gebucht.
„Jede Menge Caf6s, kleine Boutiquen und ..."
„Ambiente", beendete Michelle den Satz.
Sie nahmen ein Taxi und verbrachten einige angenehme Stunden damit, über die Promenade zu schlendern und die Schaufensterauslagen der kleinen Läden zu bewundern. Mittags setzten sie sich in eins der vielen Cafes, aßen eine Kleinigkeit und gingen dann zu Fuß zum Hotel zurück, denn es wurde langsam Zeit, die Sachen zu packen und zum Flughafen zu fahren.
Mit jeder Stunde,
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