Perlen und Diamanten fuer Dich
wunderschönen Freundinnen, die überall auf ihn warteten. Und sie würde am Boden zerstört sein und sich nie wieder davon erholen.
Der Gedanke an Nikos und eine andere Frau war Michelle unerträglich.
„Ich muss mich noch bei dir bedanken", sagte sie schließlich leise. „Dafür, dass du mich vor Jeremy beschützt hast."
Michelle blickte starr in den Nachthimmel hinaus, an dem unzählige leuchtende Sterne standen. Vielleicht fällt noch eine Sternschnuppe vom Himmel, dachte sie bekümmert, und ich kann mir etwas wünschen. Aber sie durfte sich nichts vormachen. Ihre Wünsche würden unerfüllt bleiben. Die gute Fee gab es nur im Märchen.
„Du hast mir schon genug gedankt."
Was meinte er damit? Irrte sie sich, oder hörte sie wirklich leichte Belustigung in seiner Stimme? Dann ging ihr auf, was er gemeint hatte. Natürlich! Sie hatte ihm ja wirklich schon mehr als ausgiebig ihre Dankbarkeit bewiesen. Sie hatte ihm ihren Körper und ihre Seele geschenkt, jedes Mal, wenn sie sich geliebt hatten.
„Morgen werde ich ausziehen", sagte Michelle ausdruckslos.
„Nein."
Michelle stockte der Atem. „Was soll das heißen ... nein?"
Er legte ihr die Hände auf die Schultern. „Möchtest du denn ausziehen?"
Was, zum Teufel, brachte ihn dazu, solch eine Frage zu stellen?
Als sie nicht antwortete, drehte er sie zu sich herum. „Michelle?"
„Ich ... wieso ..." Warum bloß konnte sie nicht mehr klar denken. Sie bekam ja nicht einmal mehr einen vollständigen Satz heraus! „Was schlägst du denn vor?" fragte sie schließlich mühsam beherrscht.
„Ich muss bald nach New York fliegen. Ich möchte, dass du mich begleitest."
Er möchte es nur, dachte sie bekümmert. Er brauchte sie nicht. Jedenfalls nicht so wie sie ihn.
Ist doch egal, sagte eine innere Stimme. Genieß das Leben, denk nicht an morgen, denk nicht daran, was vielleicht in einem Monat oder in einem Jahr geschehen könnte. Spring einfach auf das Karussell und amüsier dich, bis die Fahrt zu Ende ist.
Aber was würde geschehen, wenn die Musik zu spielen aufhörte und das Karussell stehen blieb?
Würde die Trennung von Nikos genauso schmerzlich sein wie jetzt? Michelle machte sich nichts vor. Es würde von Tag zu Tag mehr wehtun.
Aber vielleicht irrte sie sich auch. Eins wusste Michelle jedenfalls genau: Wenn sie ihn jetzt verließe, würde sie nie erfahren, was die Zukunft für sie beide bereithielt.
Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. „Ja, ich komme mit", antwortete Michelle entschlossen.
Nikos küsste sie so zärtlich, dass sie am liebsten geweint hätte.
„Eins wäre da noch ..."
Er ließ den Daumen zärtlich über ihre Lippen gleiten. „Heirate mich, agape mou."
Die Überraschung verschlug Michelle die Sprache. Ihr Puls begann zu rasen, und ihr Herz klopfte wie wild.
„Ja", flüsterte sie schließlich.
Sein glückliches Lächeln war das Schönste, was sie je im Leben gesehen hatte. „Einfach ja, so ganz ohne Vorbehalte?"
Michelle schüttelte nur den Kopf. Sie hatte Angst, die Stimme würde ihr versagen.
„Was hältst du davon, wenn wir uns am Sonnabend in zwei Wochen im Garten deiner Eltern trauen lassen?"
„Was, in zwei Wochen schon? Meine Mutter wird ausflippen!" Michelle war sich nicht sicher, ob sie lachen oder weinen sollte.
Nikos liebkoste mit den Fingern ihren Hals. „Nein, das wird sie nicht."
In zwei Wochen schon! „Nikos ..."
„Ich liebe dich", sagte er zärtlich. „Ich liebe dich von ganzem Herzen. Alles an dir. Dein Lachen, den Klang deiner Stimme. Dein zufriedenes Seufzen, wenn du dich nachts an mich schmiegst. Ich brauche dich. Ich möchte mein Leben mit dir teilen, jeden Tag und jede Nacht. Ich werde dich nie mehr gehen lassen, solange ich lebe."
Michelle schloss die Augen, um die Tränen zu unterdrücken, aber es wollte ihr nicht gelingen. „Schon als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, dass du mir nur Ärger machen würdest", flüsterte sie mit bebender Stimme.
„Ich war ja auch der arrogante Grieche, der immer nur Befehle erteilte und dein Leben erbarmungslos auf den Kopf stellte."
Michelle lächelte unter Tränen. „So ähnlich. Du bist einfach überall aufgetaucht, bei den passendsten und unpassendsten Gelegenheiten." Sie wurde ernst. „Aber ich kann ja wirklich von Glück sagen, dass du da warst."
„Nenn es einfach Schicksal, pedhaki mou." Sanft wischte Nikos ihr mit dem Finger die Tränen ab. „Es hat uns zusammenge führt."
Das stimmt, dachte sie, aber es ist
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