Pern 02 - Die Suche der Drachen
sind ganz blau.«
Brekkes Finger tasteten nach der Halsschlagader.
»Er lebt!« rief sie.
»Er lebt!«
Da war es, das schwache Pochen! Sie hatte sich nicht ge-täuscht.
Brekke lockerte F’nors Kiefer, preßte ihren Mund auf seine Lippen und begann kräftig auszuatmen.
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»So ist es gut, Brekke!« rief jemand. »Das hilft vielleicht.
Langsam und gleichmäßig! Durch die Nase einatmen!«
Jemand umfaßte ihre Taille. Sie wurde zusammen mit F’nor hochgehoben und auf Decken gelegt. Jemand sprach drängend und ermutigend auf Canth ein.
»Canth! Bleib!«
Der Schmerz des Drachen durchdrang Brekke. Sie atmete ein und aus. Ein und aus. Für F’nor. Für sich selbst. Für Canth.
Ein und aus.
»Brekke! Brekke!«
Harte Hände zerrten sie hoch. Sie umklammerte F’nors Wherlederumhang.
»Brekke! Er atmet wieder allein. Brekke!«
Sie versuchte sich zu wehren, aber sie war zu schwach.
Brekke.
Pein durchdrang den Ruf, der aus weiter Ferne zu kommen schien.
Brekke?
Die Sporen lösten sich aus dem blubbernden Schlamm des Roten Sterns, wirbelten durch die heiße Atmosphäre und fielen durch die Leere des Raumes auf Pern zu.
Drachen stiegen auf und vernichteten sie mit ihrem Flammenatem. Die wenigen Fäden, die ihnen entgingen, wurden von den Bodenmannschaften aufgespürt und zerstört. Die Feuerechsen halfen ihnen dabei.
Anders an einem der Osthänge, wo sich dichte Laubwälder ausbreiteten. Dort beobachteten Männer mit einer Mischung aus Faszination und Grauen, wie die silbernen Gespinste niedergingen und sich in den Boden bohrten. Eine Stunde später gruben sie mit den Spitzen ihrer Flammenwerfer das Erdreich auf.
»Keine Fäden, F’lar!« sagte Asgenar mit einem breiten Grinsen. »Keine Fäden, Corman!«
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Der Weyrführer von Benden nickte ruhig.
»Und das ist der vierte Fädeneinfall, den Ihre Wälder ohne jeden Schaden überstanden haben, Asgenar?«
Der Baron von Lemos bejahte.
»Das gleiche gilt für Keroon und die Täler von Telgar.«
Er wandte sich an den weißhaarigen Alten, der immer noch zu zweifeln schien.
»Welche Beweise brauc hen Sie noch, Baron Groghe? Selbst Vincet von Nerat hat nachgegeben.«
Groghe von Holt winkte ab. Er hatte keine sehr hohe Meinung von Vincet.
»Ich – ich bringe es einfach nicht fertig, einer Handvoll Würmern dankbar zu sein …«
»Übermäßig dankbar waren Sie auch den Drachenreitern nicht«, erinnerte ihn Asgenar boshaft.
»Ich traue diesen Würmern nicht!«
Groghe schob das Kinn vor. Die goldene Feuerechse auf seiner Schulter rieb den Kopf an seine Wange.
»Mein Leben lang habe ich mich auf die Drachenreiter verlassen. Ich bin zu alt, um mich jetzt noch zu ändern.«
Er wandte sich an F’lar.
»Aber Sie haben jetzt Pern in der Hand. Machen Sie, was Sie wollen!«
Damit wandte er sich ab und ging.
Corman von Keroon schneuzte kräftig durch die Finger.
»Alter Narr! Er wird sich umstellen, verlassen Sie sich darauf! Es dauert nur eine Weile, bis er sich an den Gedanken gewöhnt hat, daß wir nicht zum Roten Stern selbst können, um die Sporen zu vernichten. Groghe ist ein Kämpfer. Sitzt nicht gern herum, ohne etwas zu unternehmen.« Er machte eine Pause.
»Wie geht es übrigens F’nor und Canth?«
Die Tage, in denen F’lar einer Antwort auf diese Frage ausgewichen war, gehörten zum Glück der Vergangenheit an.
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»Er ist wieder auf den Beinen«, meinte er lächelnd. »Auch Canths Flügel heilen, obwohl die neue Membran nur langsam wächst.«
»Dann wird das Tier wieder fliegen?«
»Und Fäden bekämpfen – solange es nötig ist.«
Corman sah F’lar prüfend an. »Sicher dauert es noch Generationen, bis die Würmer über ganz Pern verteilt sind. Aber eines Tages, ist es dann soweit.
Was werden die Drachenreiter dann anfangen, F’lar?«
F’lar erwiderte ruhig den Blick des Barons.
»Es gibt viele neue Aufgaben für uns, Corman. Sobald der Rote Stern sich wieder abwendet und wir Zeit zum Entspannen haben, wollen wir den Südkontinent erforschen. Und die fremden Planeten locken. Nicht alle können so unwirtlich sein wie der Rote Stern.«
»Die Drachenreiter gehören nach Pern!«
Zur Bekräftigung schneuzte sich Corman noch einmal.
»Gewiß, und die Weyr werden nie leerstehen, das versichere ich Ihnen, Baron. Pern ist und bleibt die Heimat der Drachen.«
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