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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Unruhe.
    Der Meisterharfner saß mit hängenden Schultern da und starrte in den Sonnentag hinaus, auf das frische, junge Grün der Felder, die gelben Blüten der Obstbäume, die schmucken Steinhäuser der Pächter, die den Weg bis zur Burg säumten, und die Hütten der Handwerker, die sich um den Außenhof drängten.
    Und wenn nun sein Verdacht begründet war, was konnte er tun?
    Eine Mahnballade schreiben?
    Eine Satire?
    Robinton zog verächtlich die Nase kraus. Baron Groghe war zu derb, um die feinen Nadelstiche einer Satire zu spüren, und zu selbstgerecht, um einen Tadel hinzunehmen. Außerdem, wenn Baron Groghe seinen Pflichten nicht nachkam, so geschah das aus Protest gegen die viel schwerer wiegende Nachlässigkeit des Weyrs. Robinton schauderte, als er daran dachte, welchen Schaden ein einziger Fädennistplatz in den 6
    ausgedehnten Weichholzwäldern des Südens anrichten konnte.
    Er sollte sich mit seinem Tadel an Mardra und T’ron wenden, aber auch das würde wenig fruchten. Mardra war in letzter Zeit verbittert. Warum ließ sie sich nicht von anderen Männern umwerben, wenn T’ron sie nicht mehr reizte? Falls man den Gerüchten Glauben schenken durfte, war T’ron noch sehr vital.
    Die Mädchen von Fort wußten ein Lied davon zu singen.
    Ein bitteres Lächeln huschte über Robintons Lippen. Ob er einmal mit F’lar von Benden sprach? Aber das war zwecklos.
    Der Bronzereiter konnte einfach nichts tun. Die Weyr waren völlig unabhängig. Robinton bedauerte nicht zum erstenmal, daß F’lar von Benden seine Vormachtstellung so bereitwillig aufgegeben hatte, nachdem es Lessa gelungen war, Drachenreiter für die fünf leerstehenden Weyr aus der Vergangenheit zu holen. Sieben Planetendrehungen lag das nun zurück. Damals hatte sich für kurze Zeit ganz Pern unter F’lar und Lessa gegen die Gefahr des Roten Sterns vereint.
    Diese Einheit war zerfallen, als die Weyrführer der Verga ngenheit wieder Anspruch auf ihre angestammten Weyr erhoben. Keiner der dankbaren Barone hatte ihnen die traditionellen Rechte streitig gemacht. Aber in vierhundert Planetendrehungen änderte sich manches, und es gab verschiedene Auffassun-gen über die Hegemonie der Alten.
    Vielleicht war jetzt der rechte Augenblick, um die Barone an jene Tage vor sieben Planetendrehungen zu erinnern, als alles von den Drachenschwingen und dem Kampfgeist der knapp zweihundert Reiter abhing.
    Nun, beim Ei, auch ein Harfner hatte seine Pflichten, dachte Robinton. Er strich über den ohnehin glatten Sand und nahm den Stift zur Hand.
    Er brauchte ein zärtliches, aber vielschichtiges Leitmotiv für Lessa, die Weyrherrin von Benden, die bereits jetzt eine legendäre Gestalt war. Ohne es zu merken, lächelte er, als er an die zierliche, kindhafte Ruatha-Erbin mit ihrer hellen Haut, der 7
    widerspenstigen Haarmähne und den blitzenden grauen Augen dachte. Alle fürchteten ihren klugen, scharfen Spott, alle, bis auf F’lar.
    Getragene, martialische Klänge vielleicht für den Weyrfü hrer von Benden, mit seinen klugen Bernsteinaugen und der hageren Kämpferstatur. Der Mann hatte etwas Hoheitsvolles, Unnahbares an sich. Würde es ihm gelingen, F’lar aufzurütteln? Robinton seufzte.
    Hmm… die größte Pauke für Fandarel, den Gildemeister der Schmiede, mit seinem unstillbaren Wissensdurst und den klobigen Händen, die so geschickt neue Geräte und Instrume n-te zu formen wußten.
    Und eine traurige, verhaltene Melodie für Lytol, der einst –
    war es vierzehn oder fünfzehn Planetendrehungen her? – als Drachenreiter auf Benden gelebt und seinen Larth bei den Frühlings-Kampfspielen verloren hatte.
    Lytol war nicht auf dem Weyr geblieben – das Leben inmitten des Drachenvolkes machte seinen Schmerz unerträglich –
    sondern hatte auf dem Hochland als Webmeister gearbeitet, bis ihn F’lar zum Verwalter von Ruatha bestimmte. Dort erzog er nun den jungen Jaxom, zu dessen Gunsten Lessa auf ihre Stammburg verzichtet hatte.
    Und wie sollte ein Mensch die Drachen von Pern kenn-zeichnen? Kein Thema war gewaltig genug für diese großen geflügelten Geschöpfe, die gle ich nach dem Ausschlüpfen ihre späteren Reiter wählten und ein Leben lang so unzertrennbar mit ihm verbunden blieben, daß nicht einmal Worte zur gegenseitigen Verständigung nötig waren.
    Die Drachen von Pern, die im Nu den Raum und sogar die Zeit überbrücken konnten, wenn sie in das geheimnisvolle Dazwischen tauchten …
    Der Harfner stieß einen tiefen Seufzer aus, aber seine Finger

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