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Pern 02 - Die Suche der Drachen

Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zipfelig. Rannelly!«
    Die alte Frau hastete herbei.
    »Ich komme schon, Schätzchen! Ich habe deine Kleider aus den Schränken und Truhen geholt und an die frische Luft gehängt. Dieser Blütenduft!«
    Sie schwätzte unaufhörlich vor sich hin.
    »Diese Schneider haben keine Augen im Kopf«, murmelte die Alte, als Kylara sie auf ihr Problem aufmerksam machte.
    »Ah, und diese Stiche. Schlampig und in aller Hast ausgeführt. Viel zuviel Faden in der Nadel…«
    »Der Mann versprach mir das Kleid in drei Tagen und nähte noch daran, als ich es abholen kam. Aber ich brauche es.«
    Rannelly hob den Kopf und starrte ihren Schützling an.
    »Du hast noch nie den Weyr verlassen, ohne ein Wort zu sagen.«
    »Ich gehe, wohin es mir paßt«, entgegnete Kylara und stampfte mit dem Fuß auf.
    »Ich bin kein kleines Kind mehr, daß ich über jeden meiner Schritte Auskunft geben muß. Vergiß nicht, daß ich die Drachenkönigin reite!«
    »Das vergißt niemand, Schätzchen …«
    »Nicht, daß ich mir etwas aus diesem Weyr hier mache …«
    »Er ist eine Kränkung für mein Kleines …«
    »… aber sie werden schon sehen, daß sie mit einer Telgar nicht so umspringen können!«
    »Wer hat denn mein Täubchen beleidigt?«
    »Bring den Saum in Ordnung, Rannelly, und beeil dich! Ich möchte glänzen, wenn ich meine Familie besuche.«
    Sie strich sich über die schmale Taille und warf dann einen prüfenden Blick auf ihr dichtes, welliges Blondhaar.
    »Der einzige Vorteil an diesem schrecklichen Nest hier ist, 65
    daß die Sonne meinem Haar gut tut.«
    »Wie pures Gold sieht es aus, Schätzchen, wie pures Gold, wenn Rannelly es bürstet. Morgens und abends, jeden Tag.
    Außer wenn du fort bist. Er hat nach dir gesucht…«
    »Egal. Kümmere dich um den Saum. Das ist wichtiger.«
    »Oh, gewiß. Zieh das Kleid aus! So … ooh, mein Kleines, wer hat dich so behandelt?
    Wer hat es gewagt er …?«
    »Still!«
    Kylara warf ihr rasch das Kleid zu und betrachtete die bla u-en Flecken auf ihrer hellen Haut. Ein Grund mehr, das neue Gewand zu tragen. Sie schlüpfte in den Morgenmantel.
    Obwohl es ihr ziemlich egal war, was T’bor dachte.
    »Das führt zu nichts Gutem«, stöhnte Rannelly, als sie das rote Kleid nahm und in ihre Kammer schlurfte.
    »Du bist jetzt eine Weyrherrin. Es kommt nichts dabei heraus, wenn Drachenvolk sich erniedrigt, Täubchen …«
    »Halt den Mund, du alte Schwätzerin!
    Als Weyrherrin kann ich tun und lassen, was mir paßt. Das ist der einzige Vorteil meines Ranges. Ich bin nicht meine Mutter. Und ich verzichte auf deine Ratschläge.«
    »Ja, ja, das weiß ich.«
    Das klang so bitter, daß Kylara der alten Amme erstaunt nachsah.
    Da, sie hatte schon wieder die Stirn gerunzelt. Sie durfte sich nicht vergessen – so etwas gab Falten.
    Kylara strich ihre Stirn glatt und betrachtete dann ihre Figur.
    Immer noch schlank, und das nach fünf Bälgern. Nun, damit war jetzt Schluß, und sie wußte auch, wie. Ein paar Sekunden länger als sonst im Dazwischen, wenn es wieder einmal soweit war…
    Sie hob die Arme und wirbelte lachend im Kreis. Verdammt, der blaue Fleck schmerzte abscheulich. Meron sollte sich vorsehen. Ach was, Meron konnte mir ihr machen, was er 66
    wollte. Sie brauchte ihn …
    Er ist kein Drachenreiter, meinte Prideth, die eben aufge-wacht war. Die Worte der goldenen Drachenkönigin enthielten keinen Vorwurf.
    »Nein, er ist kein Drachenreiter«, entgegnete Kylara mit einem sinnlichen Lächeln.
    Mich juckt es, beschwerte sich Prideth.
    Kylara hörte, wie draußen der Sand flog. Hier im Südkontinent gab es keine Felsmulden als Schlafhöhlen für die Drachen, aber der Sand in den Lichtungen war von der Sonne durchwärmt und ein angenehmer Lagerplatz.
    Prideth lag inmitten von duftenden Fellisbäumen. Nachsic htig ging die Weyrherrin hinaus und streichelte ihr Tier. Wenn sie nur einen Menschen finden könnte, der sie so liebte und verstand wie Prideth. Wenn beispielsweise F’lar…
    Mnementh gehört Ramoth, warf die Drachenkönigin ein.
    »Mnementh könnte dir gehören, du dummes Ding!«
    »Nein, ich mache ihn Ramoth nicht streitig.«
    Das Mädchen lehnte sich gegen den großen, keilförmigen Kopf des Drachen und schloß einen Moment lang die Augen.
    Prideths Liebe versöhnte sie manc hmal mit ihrer Verbannung in den Süden.
    Dann hörte sie in der Ferne T’bors Stimme. Er kommandier-te die Jungreiter herum, und sie erhob sich. Warum mußte es gerade T’bor sein? Er war ein miserabler Liebhaber. Bei ihm

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