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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Harfner Fransman.
    Geselle Rammany, Baron Asgenar vo n Lemos hat um einen Mann aus Meister Jerints Werkstatt gebeten. Sie sollen in der Hauptsache Benelek bei der Auswahl der Hölzer beraten, die sich für den Instrumentenbau am besten eignen. Bestimmt eine angenehme Arbeit bei dem Wälderreichtum von Telgar.
    Darf ich später die Gesellen zu einem Abschiedstrunk in den Großen Saal bitten? Ein Faß Benden-Wein steht bereit. Doch zuvor habe ich noch eine erfreuliche Mitteilung zu machen: Ein guter Harfner benötigt, wie Sie alle wissen, eine ganze Reihe von Talenten und Fähigkeiten.« Meister Robinton warf einen Blick auf die jüngeren Lehrlinge, die verlegen kicherten.
    »Nicht alle davon werden in der Gildehalle entwickelt. Im Gegenteil, viele unserer wertvollsten Erfahrungen machen wir durch eine harte Lehre in der Fremde.« Nun schaute er die Gesellen an, die zustimmend nickten.
    »Wenn die Voraussetzungen unseres Standes erfüllt sind, soll jedoch keinem der Rang vorenthalten werden, der ihm gebührt, auch wenn er sein Wissen nicht hier bei uns erworben hat. Dies gilt um so mehr, wenn es sich, wie in diesem Falle, um ein seltenes Talent handelt. Sebell, Talmor, da keiner von euch 266
    zugunsten des anderen verzichten wollte …«
    Eine Stille, nur unterbrochen von Piemurs erstauntem Ausruf, machte sich im Saal breit, als Sebell und Talmor sich vom Tisch der Gesellen erhoben und feierlich durch den Mittelgang zum Kamin gingen. Sie blieben vor Menolly stehen, die hilflos von einem zum anderen schaute. Sebell lächelte schüchtern, und Talmor nickte ihr aufmunternd zu.
    Sie begriff nicht, was die Zeremonie zu bedeuten hatte, obwohl sie Audivas Freudenschrei hörte und das starre Staunen auf den Gesichtern von Briala und Timiny bemerkte. Sie warf Meister Robinton einen Blick zu. Der strahlte und gab ihr durch einen Wink zu verstehen, daß sie sich erheben sollte.
    Aber erst Piemurs Tritt gegen das Schienbein löste sie aus der Erstarrung.
    »Du rückst zum Gesellentisch auf, Menolly!« zischte der Kleine ihr zu. »Los, steh doch auf! Du bist jetzt Gesellin.
    Mädchen, du hast es geschafft!«
    »Menolly ist Gesellin! Menolly ist Gesellin!« riefen die anderen Lehrlinge und klatschten im Takt dazu. »Menolly ist Gesellin! Geh, Menolly, geh! Geh, Menolly, geh!«
    Sebell und Talmor faßten sie an den Ellbogen und zogen sie hoch.
    »Ich habe noch nie einen Lehrling erlebt, der sich so gegen das Aufrücken sträubte!« flüsterte Talmor Sebell zu.
    »Wir können sie ja notfalls tragen«, entgegnete Sebell ebenso leise.
    »Danke, ich kann selbst gehen.« Menolly schüttelte die Hände der beiden ab. »Ich besitze sogar Harfner-Stiefe l. Von heute an gehe ich überallhin!«
    Der letzte Rest von Furcht verließ Menolly.
    Als Gesellin, in Harfner-Blau gekleidet, besaß sie Rang und Status. Sie mußte sich nie mehr verstecken, nie mehr die Flucht ergreifen. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen, sie ganz allein.
    Sie war in dieser kurzen Siebenspanne einen weiten, weiten 267
    Weg gegangen. Eine Melodie schoß ihr durch den Kopf.
    Später…
    Später konnte sie die Noten niederschreiben. Jetzt ging sie hocherhobenen Hauptes an den Tisch der Gesellen, begleitet von Talmor und Sebell und den Feuerechsen, die durch die offenen Fenster in den Saal schossen und sie jubelnd umkreisten.

ENDE
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