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Pern 04 - Drachensinger

Pern 04 - Drachensinger

Titel: Pern 04 - Drachensinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gewonnen, falls dir das ein Trost ist. Wie oft hatte er sich gewünscht, jemand würde diesen arroganten Lümmel Benis zurechtstutzen …«
    »Audiva, könnte Baron Sangel von Boll Meister Robinton wirklich zwingen …?«
    »Du läßt dir doch vo n dieser rachsüchtigen Wherhenne Briala keine Angst einjagen?«
    »Aber wäre es möglich, daß man einen Lehrling …«
    »Einen gewöhnlichen Lehrling vielleicht«, seufzte Audiva.
    »Weil Lehrlinge auf der niedrigsten Stufe stehen, die es überhaupt gibt. Bei Gesellen ist das etwas anderes. Sie besitzen schon Rang und Macht. Aber, wie Piemur ganz richtig erwähn-te, du bist Meister Robintons Schützling, und der Harfner läßt sich von keinem noch so einflußreichen Baron umstimmen, wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat.
    Außerdem war es nicht deine Schuld. Pona hat dich verleum-det. Ich bitte dich, Menolly, laß dich doch von diesen neidischen Mädchen nicht aus der Ruhe bringen! Schau, Baron Groghe braucht dich zum Abrichten seiner Echse.« Audiva lächelte. »Und da ist dein neues Lied. Talmor hat es uns vorgespielt, und ich war begeistert!«
     
    » Stößt euch etwas zu, geh ich in den Tod!
    Laßt mich nicht allein in Schmerzen und Not! «
     
    Audiva hatte eine weiche Altstimme, die besonders in den tiefen Lagen voll zum Tragen kam. »Ich hätte am liebsten losgeheult, aber ich kam mir albern vor.«
    »Unsinn, du bist doch nicht albern, Audiva. Ich fand es gestern ungeheuer mutig von dir, daß du mich in aller Öffentlichkeit gegen Pona verteidigt hast.«
    Audiva biß sich auf die Unterlippe. »Leider hatte ich beim erstenmal geschwiegen …« Sie zögerte einen Moment lang 253
    und machte ein zerknirschtes Gesicht. »Ich wußte von Meister Domicks Botschaft wie alle anderen. Und ich wußte auch, daß sie sich abgesprochen hatten, dich hinauszuekeln – wegen deiner Feuerechsen …«
    »Aber du hast Meister Domick erklärt, daß mir niemand die Nachricht ausrichtete.«
    »Was recht ist, muß recht bleiben.«
    »Siehst du, das gilt auch umgekehrt. Ohne deine Hilfe hätte ich gestern ernste Probleme bekommen. Aber ich schlage vor, wir lassen das Vergangene ruhen.« Menolly lächelte schüchtern. »Ich hatte mir immer schon eine Freundin gewünscht, weil ich so allein war.«
    Audiva schüttelte verständnislos den Kopf. »Hat man dich denn nie in Pflege auf eine andere Burg gegeben?«
    »Nein. Als jüngste Tochter hatte ich zuallerletzt Anspruch darauf. Und die Halbkreis-Bucht liegt so weit ab, daß man unterwegs immer mit Fädeneinfall rechnen mußte. Außerdem besorgt im allgemeinen der Burg-Harfner die Pflegestellen, und Petiron sprach das Thema nie an …«
    »Nun, so wie die Dinge stehen, war es ein Glück, daß der alte Petiron dich behielt, nicht wahr?« Audiva lachte. »Und ab heute hast du eine Freundin!«
    Sie streckte Menolly die Hand entgegen.
    »Habt ihr wirklich mein Lied geübt?« fragte Menolly nach einer Weile.
    »Ja, und du kannst dir denken, mit welchem Widerwillen das geschah!« kicherte Audiva. Talmor ließ nämlich keinen Zweifel daran, wer es geschrieben hatte. »Sag mal, könntest du mir eine einfachere Begleitung beibringen als die im Original?
    Meine Finger sind einfach zu klobig …«
    »Das bildest du dir nur ein. Komm!« Menolly drückte Audiva ihre Gitarre in die Hand. »Du fängst mit einem einfachen E-Akkord an. Los!«
    Menolly merkte bald, daß sie nicht genug Geduld mit Aud iva 254
    hatte, obwohl das Mädchen jetzt ihre Freundin war und sich wirklich die allergrößte Mühe gab, ihre Anweisungen zu befolgen. Aber sie waren beide erleichtert, als Prinzessins Hungergeschrei die Übung unterbrach. Audiva erklärte, sie müsse noch rasch in die Pension und sich zum Abendessen umziehen. Sie verabschiedete sich mit einem herzlichen Händedruck von Menolly und rannte die Treppe hinunter.
    Camo und Piemur erwarteten Menolly bereits auf den Kü-
    chenstufen. Während sie die hungrigen Echsen fütterten, kam Menolly in den Sinn, daß sie erst eine Siebenspanne in der Harfner-Gilde weilte. Sie konnte das kaum glauben, denn so viel war inzwischen geschehen. Und doch hatten sich die Feuerechsen eingewöhnt, als wären sie von Geburt an in der Harfnerhalle gewesen. Sie selbst besaß einen festen Arbeits-plan, und der Unterricht machte ihr Spaß. Vor allem aber hatte sie das Recht, das herrliche Recht – nein, es war sogar der ausdrückliche Befehl des Meisterharfners –, die Lieder zu schreiben, die man ihr einst strikt verboten

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