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Pern 05 - Drachentrommeln

Pern 05 - Drachentrommeln

Titel: Pern 05 - Drachentrommeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Canths Nackenmuskeln unter seinen Schenkeln. Der Flug durch die Morgendämmerung fiel ihm leicht, denn das verschwommene Grau verbarg die Tiefe, und die Lichter von Igen lagen hinter ihm. Allerdings hielt er den Atem an, als F’nor seinem Braunen den Sprung ins Dazwischen befahl. Wieder war er allein in der unheimlichen Kälte, die ihm jegliche Empfindung raubte. Und dann, ehe sich die Erstarrung in seinem Innern festsetzen konnte, tauchte Canth in einen goldenen Morgenhimmel und schwebte majestätisch über dem breiten Weyr-Kessel von Benden.
    Piemur war einmal mit einer Gruppe von Harfnern zum Fort-Weyr gefahren, als das erste Königinnen-Ei von Ludeth heranreifte. Er hatte den Eindruck gewonnen, daß Fort riesig sei, aber Benden erschien ihm nun noch viel größer. Vielleicht, weil er die Weyr-Anlage aus der Luft sah, vielleicht wegen des Lichts, das bis zu den fernsten Rändern des Kessels reichte und den See vergoldete – vielleicht aber auch, weil dies Benden war, der mächtigste und bedeutendste Drachenreiter-Sitz von ganz Pern.
    Ohne Benden und seine mutigen Führer wäre der Planet inzwischen wohl den Sporen zum Opfer gefallen.
    Ein zweiter Drache tauchte dicht über ihnen aus dem Nichts auf, und instinktiv zog Piemur den Kopf ein. Menolly lachte über seinen Reflex. Ein dritter und ein vierter Drache zeigten 91
    sich, während Canth zum Gleitflug in die Tiefe ansetzte. Als er in der Kesselmulde landete und seine Menschenfracht absetzte, wimmelte es in der Luft von Drachen.
    Piemur wunderte sich, weshalb die Drachen, die jetzt in großen Scharen auftauchten, nicht am Himmel zusammenstie-
    ßen.
    Prinzeßchen, Kimi, Rocky und Taucher erschienen dicht über Menollys Kopf und umkreisten sie aufgeregt; plötzlich gesell-ten sich zu ihnen fünf weitere Echsen, die Piemur noch nie zuvor gesehen hatte. Als Menolly besorgt meinte, sie müßte die Kleinen irgendwie füttern, ehe sie den Weyr in Aufruhr versetzten, gab F’nor ihr lachend den Rat, sich an Mirrim zu wenden. Höchstwahrscheinlich sei sie im Küchengewölbe, um die Festvorbereitungen selbst zu überwachen. Sebell versetzte Piemur einen kleinen Rippenstoß, und der Junge bedankte sich hastig bei F’nor und seinem Drachen für den Ritt. Dann gingen die drei Harfner quer durch den Kessel auf die hell erleuchteten Wirtschaftsräume zu.
    Der würzige Duft von Klah und Griesbrei beschleunigte ihre Schritte. Menolly ging voraus und steuerte auf den kleinsten Herd zu, der sich abseits vom Lärm und von der Hast der großen offenen Feuerstellen befand.
    »Mirrim?« rief sie, und das Mädchen am Herd drehte sich um. Ihre Züge erhellten sich, als sie die Neuankömmlinge sah.
    »Menolly! Hast du es rechtzeitig geschafft? Und Sebell! Wie geht es dir? Und wo kommst du her? Du bist ja ganz braun gebrannt. Wer ist das hier?« Ihr Lächeln fror ein, als habe ein einfacher Lehrling nichts in dieser vornehmen Gesellschaft verloren.
    »Mirrim, darf ich dich mit Piemur bekannt machen? Ich habe dir schon oft von ihm erzählt.«
    Menolly legte Piemur eine Hand auf die Schulter und schob ihn ein Stück nach vorne.
    »Er war mein erster Freund in der Harfnerhalle, so wie du 92
    meine erste Freundin hier im Weyr warst. Wir kommen alle zusammen von dem großen Fest in Igen. Gestern im eigenen Saft geschmort, heute halb erfroren und am Verhungern!«
    Menolly seufzte in gespielter Verzweiflung.
    »Warum sagst du das nicht gleich!« Mirrim unterbrach die strenge Musterung, der sie Piemur unterworfen hatte, und wandte sich dem Herd zu. Sie füllte Tassen und Schüsseln und brachte alles an einen der kleinen Tische. Dabei zeigte sie so große Bereitwilligkeit, daß Piemur seine n ersten, nicht gerade schmeichelhaften Eindruck von ihr revidierte.
    »Ich kann euch nicht lange Gesellschaft leisten. Ihr wißt ja, was es in einem Weyr zu tun gibt, wenn eine Gegenüberstellung bevorsteht. Um die wichtigen Dinge muß man sich immer selbst kümmern, sonst läuft alles schief.«
    Sie ließ sich mit übertriebener Erleichterung auf einen Stuhl plumpsen. Man spürte geradezu die schwere Verantwortung, die ganz allein auf ihren Schultern lastete. Dann fuhr sie sich mit beiden Händen durch die Stirnfransen und vergewisserte sich, ob die langen dunklen Zöpfe noch straff genug geflochten waren.
    Piemur betrachtete sie mit einer gewissen Skepsis, als er jedoch merkte, daß Menolly und Sebell ihrem Gehabe keinerlei Beachtung schenkten und sich in ihrer Gesellschaft wohl zu fühlen schienen,

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