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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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tragen alle die Farbmarkierungen des Nordens.«
     
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XVII.
    Burg Fort, Benden-Weyr, in Jaxoms Bucht
    und an Bord de r Morgenstern
    1.10.15 - 2.10.15
     
    Nachdem sich die drei FeuerEchsen freudig begrüßt hatten, nahmen die drei Männer an einem Tisch im Kleinen Saal der Burg Fort Platz. Hier hielt Baron Groghe im allgemeinen seine privaten Besprechungen ab.
    Sebell kannte den Raum gut, aber er war noch nie als Sprecher seiner Gilde hierhergekommen und noch nie gleichzeitig mit dem Weyrführer von Fort. Allem Anschein nach hatte Baron Groghe ein wichtiges Anliegen.
    »Ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll«, meinte Baron Groghe und schenkte den Männern Wein ein. Sebell fand, das sei bereits ein ausgezeichneter Anfang, vor allem, da der Baron Benden-Wein auftischte. »Am besten ohne Umschweife … Die Sache ist die: Ich stand auf F’lars Seite, als er T’ron bekämpfte
    …« – Groghe nickte dem gegenwärtigen Weyrführer von Fort zu –, »weil ich wußte, daß er im Recht war. Ging völlig in Ordnung, diese Taugenichtse ins Exil zu schicken, wo sie keinen Schaden anrichten konnten. Und solange die Alten im Süden lebten, fand ich es auch richtig, sie in Ruhe zu lassen, solange sie uns in Ruhe ließen. Was sie meist auch taten …«
    Baron Groghes buschige Brauen zogen sich zusammen; er schaute erst N’ton und dann Sebell grimmig an.
    Beide Männer wußten, daß es im Einflußbereich von Fort gelegentlich zu Raubüberfällen gekommen war, die eindeutig die Handschrift der verbannten Drachenreiter trugen, und sie nickten verständnisvoll. Baron Groghe räusperte sich und faltete die Hände vor dem stattlichen Bauch.
    »Was ich sagen wollte, ist, daß die Kerle jetzt aber tot sind –
     
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    oder doch allmählich wegsterben. Machen auch keine Schere-reien mehr. D’ram hat sich sozusagen als Stellvertreter von F’lar ein paar Drachenreiter aus den Nord-Weyrn zusammen-geholt und bringt den vergammelten Süd-Weyr wieder auf Zack. Bin ich völlig damit einverstanden.« Er warf dem Harfner und dem Weyrführer einen langen, bedeutungsvollen Blick zu. »Hmm. Eine prächtige Entwicklung, wenn die
    Weyrleute wieder gegen Fäden kämpfen, was? Mit anderen Worten, das Land da unten wird jetzt geschützt. Nun weiß ich, daß der junge Toric im Süden eine Burg errichtet hat. Will ihm auch keiner wegnehmen, beileibe nicht. Hat sich sein Land sauer genug verdient. Aber ein Weyr, in dem alles klappt, kann mehr als eine kleine Burg beschützen, oder?« Er schaute N’ton bohrend an. Der Weyrführer mimte höfliches Interesse, aber er schwieg und half Baron Groghe nicht weiter.
    »Also dann – hmm. Das Problem sieht folgendermaßen aus: Da zieht man eine Schar Kinder groß und bringt ihnen bei, wie man das Land bebaut und sich um einen Hof kümmert. Und genau das wollen sie dann tun. Wenn man sie nicht läßt, stellen sie nur Blödsinn an. Fangen Raufhändel an und fechten Duelle aus! Hat auch wenig Sinn, sie in Pflege zu geben. Dafür kriegt man die Bälger der anderen Leute, und die benehmen sich nicht besser. Beim Ei! Land brauchen die Burschen alle, damit sie mal tüchtig arbeiten!« Baron Groghe schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, um seine Worte zu unterstreichen. »Aber ich kann mein Land nicht noch mehr aufteilen! Nutze ohne hin jeden Fleck, der nicht gerade blanker Fels ist! Ich kann auch nicht Leute aus ihren Pachthöfen werfen, die schon seit Generationen da sitzen. Dagegen wehre ich mich, auch wenn das eigene Fleisch und Blut noch so drängelt!
    Also, solange die Alten drunten im Süden lebten, hätte ich den Vorschlag nie gewagt. Aber jetzt führt D’ram den Weyr; er ist F’lars Mann, und er kriegt sicher alles so ins Lot, daß man mehr Burgen und Höfe anlegen könnte, oder?«
     
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    Baron Groghe ließ seine Blicke düster vom Harfner zum Weyrführer schweifen, als versuche er jeden Widerspruch im Keim zu ersticken. »Es gibt eine Menge freies Land im Süden, habe ich nicht recht? Niemand weiß genau, wie groß der Kontinent ist. Aber ich hörte Schiffsmeister Idarolan erzählen, daß eines seiner Boote mehrere Tage eine Küste entlangsege l-te. Hmm. Tja – das wäre es also.« Er begann unvermittelt vor sich hinzukichern, ein glucksendes Lachen, das immer heftiger wurde, bis er keine Luft mehr bekam und mächtig schnaufen mußte. Halb erstickt deutete er mit seinem Zeigefinger erst auf den einen, dann auf den anderen Besucher, ohne ein Wort herauszubringen.
    N’ton und Sebell zuckten

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