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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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war. Es schmerzte den Meisterharfner, daß ein Mißklang das Verhältnis zwischen ihm und den Weyrführern von Benden trübte, und er fühlte sich müde, als er den Rückweg antrat. Immerhin, F’lar hatte seine Bitte um Bedachtsamkeit unterstützt. Als er die letzte Biegung des Korridors erreichte, sah er Mnementh auf dem Felsensims kauern und zögerte, mit einemmal unsicher, ob er sich Ramoths Gefährten nähern sollte.
    »Nun machen Sie kein so langes Gesicht, Robinton!« N’ton war neben ihn getreten und faßte ihn am Ellbogen. »Sie hatten vollkommen recht, daß Sie Lessas Wahnsinn den Riegel vorschoben – und Sie waren vermutlich der einzige, der die Macht dazu besaß. F’lar weiß das sehr gut.« N’ton grinste.
    »Aber er muß schließlich mit Lessa leben.«
    »Meister Robinton!« F’nor hatte die Stimme gesenkt, als wolle er nicht, daß jemand seine Worte hörte. »Hätten Sie noch Zeit, Brekke und mich zu besuchen? Sie auch, N’ton, wenn man Sie nicht auf Fort zurückerwartet?«
    »Ich stehe gern zu Ihrer Verfügung«, meinte der jüngere Bronzereiter freundlich.
    »Brekke kommt gleich nach.« Der Geschwaderzweite ging 128
    voraus durch den Weyrkessel, der unnatürlich still wirkte. Nur das Stöhnen und Schnauben, das Ramoth in der Brutstätte ausstieß, hallte dumpf wider. Mnementh hielt auf seinem Felsensims Wache. Er drehte den Kopf beständig von einer Seite auf die andere, um die Sandfläche bis in den letzten Winkel im Auge zu behalten. Kaum hatten die Männer den Weyr betreten, da stürzten ihnen vier hysterische FeuerEchsen entgegen, die auf den Arm genommen und beruhigt werden mußten. Alle schienen die Furcht zu teilen, daß die Drachen sie mit ihrem Flammenatem versengen wollten.
    »Was bedeutet dieses riesige Dunkel, das ich in Zairs Bildern erkenne?« fragte Robinton, nachdem er seine kleine Bronze-Echse einigermaßen zur Vernunft gebracht hatte. Zair zitterte am ganzen Körper, und sobald der Harfner aufhörte, sie zu streicheln, stupste sie gebieterisch seine Hand an,
    Berd und Grall saßen auf F’nors Schultern, schmiegten die Köpfe an seine Wangen und ließen die gelb gesprenkelten Augen ängstlich kreisen. »Sobald sie ruhiger sind, werden Brekke und ich versuchen, diese Eindrücke zu ordnen. Ich habe das Gefühl, daß sie sich an irgendein Ereignis erinnern.«
    »Doch nicht an etwas wie den Roten Stern?« fragte N’ton.
    Dieser Name fiel im ungünstigsten Moment, denn Tris, der bis dahin still auf seinem Arm gelegen war, begann heftig mit den Flügeln zu schlagen, und die anderen kreischten ängstlich.
    »Das wollte ich nicht! Nun beruhige dich, Tris!«
    »Nein, das nicht«, erwiderte F’nor.
    »Wir wissen, daß sie in telepathischem Kontakt mit Angehö-
    rigen ihrer Rasse stehen können und offensichtlich alles ausstrahlen, was sie stark empfinden oder erleben.« Robinton fiel es schwer, seine Gedanken in Worte zu kleiden. »Das hier könnte also eine Art Massenreaktion sein. Nur – von welcher Echse haben sie das Bild aufgefangen? Auf der anderen Seite könnten Grall, Berd oder gar Merons kleine Echse niemals durch Artgenossen erfahren haben, daß der …ihr wißt schon, 129
    was …eine entsetzliche Gefahr barg. Woher dann jene Hysterie, jenes Entsetzen? Wie war es möglich, daß sie davon wußten?«
    »Auch Renner scheinen sich stets in tückischem Gelände zurechtzufinden …«, warf N’ton ein.
    »Instinkt?« Robinton überlegte. »Möglich.« Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, das Zurechtfinden in tückischem Gelände hat nichts damit zu tun. Das gilt immer. Dagegen die Angst vor dem R-O-T-E-N S-T-E-R-N …« – er buchstabierte das
    kritische Wort – »war etwas ganz Spezielles.«
    »FeuerEchsen besitzen im Grunde die gleichen Anlagen wie Drachen. Aber mir ist noch nie aufgefallen, daß Drachen ein nennenswertes Gedächtnis haben.«
    F’nor hob den Blick zur Decke. »Dann vergessen sie hoffentlich rasch, was sich heute zugetragen hat!«
    Robinton seufzte tief. »Was Lessa ganz sicher nicht tut …«
    »Nun, Lessa ist alles andere als dumm, Meisterharfner.«
    Geschickt fügte N’ton den Titel an, um seinen Respekt vor dem alten Mann zu unterstreichen. »Das gleiche gilt für F’lar.
    Aber die beiden sind in tiefer Sorge. Sobald sie sich etwas gefaßt haben, werden sie Ihr heutiges Eingreifen sicher richtig sehen.« N’ton räusperte sich und schaute dem Meisterharfner fest in die Augen. »Wissen Sie, wer das Ei weggenommen hat?«
    »Ich hörte gewisse

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