Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
verkündete Lessa. »Sie braucht mich.« Sie verließ den Raum mit energischen Schritten. Die Drachenreiter machten ihr ehrerbietig eine Gasse frei.
    Robinton warf einen Blick auf den Becher Wein, den er ihr gereicht hatte, na hm ihn vom Tisch und leerte ihn in einem Zug. Seine Hand zitterte, als er das Gefäß abstellte. Er spürte F’lars Blick auf sich gerichtet.
    »Wir könnten alle eine Erfrischung gebrauchen«, sagte F’lar und winkte die Gäste an den Tisch, während Brekke sich rasch erhob und die Pflichten der Gastgeberin übernahm.
    »Warten wir erst einmal die Gegenüberstellung ab«, fuhr F’lar fort. »Ich muß wohl nicht eigens betonen, daß ihr Vorsichtsmaßnahmen gegen einen ähnlichen Überfall treffen solltet.«
    »Keine unserer Brutstätten beherbergt im Moment ein Gelege«, sagte R’mart vom Telgar-Weyr. »Und keiner von uns besitzt Benden-Königinnen.« Er schaute den Harfner mit einem listigen Blinzeln an. »Wenn im Laufe des letzten Planetenumlaufs wirklich acht Drachen auf dem Südkontinent starben, dann sind es insgesamt noch zweihundertachtundvierzig – und nur fünf Bronze-Reiter. Wer von ihnen mag wohl das Königin-Ei zurückgebracht haben?«
    »Das Ei ist wieder an seinem Platz – das allein zählt«, erwiderte F’lar und nahm einen tiefen Zug. »Obwohl ich jenem Reiter zutiefst dankbar bin.«
    »Es ließe sich herausfinden«, warf N’ton ruhig ein. F’lar schüttelte den Kopf. »Vielleicht mag ich es gar nicht wissen.
    Vielleicht ist es besser, nichts darüber zu erfahren – wenn nur aus dem Ei eine gesunde kleine Königin schlüpft.«
    »Fandarel hat den Finger in die Wunde gelegt«, meinte Brekke, Während sie anmutig Wein nachschenkte. »Seht nur, 126
    wie sich alte Freunde und Verbündete heute gegenüberstehen!
    Das bereitet mir mehr Kummer als alles andere. Und …« – sie schaute die Anwesenden der Reihe nach an – »ich finde es schlimm, daß man die FeuerEchsen plötzlich mit Haß verfolgt, nur weil einige aus Loyalität zu ihren Besitzern in dieser schrecklichen Angelegenheit eine Rolle spielten. Ich weiß, ich urteile in diesem Punkt nicht objektiv …« – sie lächelte traurig
    –, »aber ich habe auch mehr Grund als alle anderen, den kleinen Geschöpfen dankbar zu sein. Ich wäre froh, wenn auch in ihrem Fall die Vernunft siegen würde.«
    »Ich verstehe dich, Brekke«, antwortete F’lar, »aber wir müssen im Moment behutsam sein. In der Aufregung dieses Morgens fiel manches Wort, das nicht so ernst gemeint war.«
    »Ich hoffe es, ich hoffe es von ganzem Herzen«, sagte Brekke. »Aber Berd übermittelt mir Bilder von Echsen, die vom Feuer der Drachen versengt wurden.«
    Robinton stieß einen erstaunten Ruf aus. »Ich erhielt die gleichen wirren Eindrücke von Zair, ehe ich ihn zu dir schickte, Brekke. Aber kein Drache hier hat …« Er ließ seine Blicke über die anderen Weyrführer schweifen. Einige nickten, andere zeigten Besorgnis und Ungläubigkeit.
    »Noch nicht …«, meinte Brekke und warf einen bedeutsamen Blick zu Ramoths Lager.
    »Dann müssen wir dafür sorgen, daß die Königin durch den Anblick von Echsen nicht mehr verärgert wird«, erklärte F’lar energisch. Er hob beschwichtigend die Hand, als die ersten Proteste laut wurden. »Wenigstens im Augenblick! Ich weiß, daß sie nützlich sind. Einige haben sich sogar als sehr zuverlässige Boten erwiesen. Viele von euch schätzen die kleinen Tierchen. Aber schickt sie zu Brekke, wenn es unbedingt nötig ist, Benden eine Nachricht zu übermitteln.« Bei seinen letzten Worten schaute er Robinton an.
    »FeuerEchsen meiden Orte, an denen sie nicht willkommen sind«, sagte Brekke. Dann, um ihren Worten den Stachel zu 127
    nehmen, fügte sie mit einem schwachen Lächeln hinzu:
    »Außerdem wirken sie im Moment total verängstigt.«
    »Wir tun also gar nichts, bis die junge Königin geschlüpft ist?« erkundigte sich N’ton.
    »Doch – eines. Holt die Mädchen in den Weyr, die man bei der Suche entdeckt hat! Lessa möchte Ramoth sicher langsam an ihre Nähe gewöhnen. Wir sehen uns dann bei der Gege n-
    überstellung wieder, Weyrführer.«
    »Ich wünsche viel Glück für den großen Augenblick«, sagte D’ram sehr ernst. Die anderen pflichteten ihm bei.
    Robinton hatte halb gehofft, daß F’lar ihn zurückhalten würde, bis die anderen gegangen waren. Aber F’lar vertiefte sich in ein Gespräch mit D’ram, und Robinton spürte mit leiser Bitterkeit, daß seine Anwesenheit nicht erwünscht

Weitere Kostenlose Bücher