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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nach Ruatha, weil sie sich die wirren Bilder ihrer Echsen nicht erklären konnten. So kamen Lytol, Jaxom und Brand keine Minute zum Verschnaufen. Für den nächsten Tag war ein Sporenregen angekündigt, und er fiel genau in dem Moment, den Lytol vorausberechnet hatte. Das befriedigte ihn ungemein und beruhigte die Ängstlicheren unter den Pächtern.
    Jaxom nahm wortlos seinen Platz bei den Bodensuc htrupps ein, obwohl den Drachengeschwadern vom Fort-Weyr selten ein Fadenknäuel entging. Aber insgeheim hoffte er, daß er bereits das nächstemal in der Luft gegen die Sporen kämpfen würde.
    Am dritten Tag nach dem Diebstahl des Königin-Eis erklärte Ruth, er sei am Verhungern, und Jaxom nahm ihn mit auf die Jagd. Obgleich ihn die FeuerEchsen in ganzen Schwärmen begleiteten, riß er nur einen Bock und fraß ihn mit Haut und Haaren.
    Ich denke nicht daran, denen da Futter zu besorgen, erklärte er so trotzig, daß Jaxom verwundert den Kopf schüttelte.
    »Was ist denn mit dir los? Ich denke, du magst die Kleinen?«
    Jaxom setzte sich zu seinem Drachen ins Gras und streichelte ihn.
    Sie erinnern sich an etwas, das ich getan haben soll, aber ich weiß, daß ich es nicht getan habe. Rote Funken sprühten in 138
    Ruths Augen.
    »Was sollst du denn getan haben?«
    Ich war es nicht. In Ruths Gedanken schwangen Angst und Unsicherheit mit. Ich weiß, daß ich es nicht war. So etwas würde ich nie tun. Ich bin doch ein Drache. Ich bin Ruth. Ich stamme selbst von Benden ab! Seine letzten Worte klangen verzweifelt.
    »Woran erinnern sie sich denn, Ruth? Sag es mir – bitte!«
    Ruth senkte den Kopf, als wolle er sich verkriechen, aber dann warf er Jaxom einen mitleiderregenden Blick zu. Ich würde niemals Ramoths Ei nehmen! Ich weiß, daß ich es nicht genommen habe. Ich war die ganze Zeit über hier mit dir am See. Ich erinnere mich genau daran. Und sie wissen auch, daß ich da war. Aber irgendwie behaupten sie trotzdem, daß ich Ramoths Ei genommen hätte.
    Jaxom umklammerte Ruths Nacken, weil er vor Schreck
    beinahe umgekippt wäre. Dann holte er ein paarmal tief Luft.
    »Zeig mir die Bilder, die sie dir übermittelt haben, Ruth!«
    Und Ruth gehorchte. Die Eindrücke wurden klarer, als der weiße Drache sich unter Jaxoms Zuspruch allmählich beruhigte.
    Das ist es, woran sie sich erinnern, meinte er schließlich mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung.
    Jetzt ganz logisch bleiben! dachte Jaxom. Und so sprach er seine Gedanken laut aus, um sie besser zu ordnen. »FeuerEchsen können nur das erzählen, was sie gesehen haben. Du sagst, daß sie sich an den Vorfall erinnern. Weißt du, wann sie dich Ramoths Ei nehmen sahen?«
    Ich könnte dich zu diesem Wann hinbringen.
    »Wirklich?«
    Da waren zwei Königinnen – sie haben mich am meisten bedrängt, weil sie sich am besten erinnern.
    »Sie erinnern sich nicht zufällig an die Sternbilder, hm?«
    Ruth verneinte.
     
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    FeuerEchsen sind so klein, daß sie nur einen Teil des Himmels überblicken. Außerdem wurden sie zu dem Zeitpunkt versengt. Die Bronzedrachen, die das Ei bewachen, kauen Feuerstein. Sie dulden keine Echsen in ihrer Nähe.
    »Schlau von ihnen!«
    Kein Drache mag die FeuerEchsen mehr! Und wenn sie wüßten, was die Echsen über mich wissen, würden sie mich auch nicht mehr mögen.
    »Dann ist es um so besser, daß du der einzige Drache bist, der auf FeuerEchsen hört, oder?« Diese Feststellung war weder für Ruth noch für Jaxom ein großer Trost. »Aber ich verstehe nicht, warum dich die Echsen noch bedrängen, wo das Ei doch längst wieder im Benden-Weyr ist.«
    Weil sie sich nicht erinnern, daß ich bereits dort war.
    Jaxom hatte ein weiches Gefühl in den Kniekehlen. Vor allem die letzte Feststellung erforderte gründliches Nachdenken.
    Nein, widersprach er sich. F’lessan hat scho n recht. Wir denken und reden alles kaputt. Er überlegte kurz, ob auch F’lar und Lessa im Augenblick ihrer Entscheidungen von diesem irrationalen Zwang befallen wurden. Er kam zu dem Schluß, daß er auch darüber besser nicht nachdachte. »Du kennst also den genauen Zeitpunkt, den wir ansteuern müssen?« fragte er Ruth nochmal.
    Zwei Echsenköniginnen schossen mit Gezirpe herbei. Eine landete sogar auf Jaxoms Arm. Ihre Augen kreisten und strahlten Freude aus.
    Sie kennen ihn, und ich kenne ihn.
    »Gut. Ich freue mich, daß sie uns hinführen. Nur schade, daß sie sich nicht den einen oder anderen Stern gemerkt haben.«
    Jaxom holte noch einmal tief Luft, dann

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