Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
...«
     
    269
    K'lon nickte und entspannte sich ein wenig, als er sah, daß die Weyrherrin die Sache gelassen aufnahm. »Inzwischen sieht mein Zeitplan so aus: Ich melde mich morgens bei Meister Capiam und nehme seine Aufträge entgegen. Nachmittags fliege ich nach Igen, und abends erledige ich alle anderen Dinge.«
    »Du wirst von jetzt an vorsichtiger sein«, erklärte Leri streng.
    »A'murry geht es besser, das hast du uns selbst erklärt. Aber du machst dich kaputt, wenn du deinen Tag willkürlich ausdehnst!
    Heute nachmittag - und nur heute nachmittag - bist du vom Fädeneinsatz befreit. Du kannst die Zeit bei deinem Freund verbringen. Aber von nun an hältst du dich an den normalen Stundenablauf auf Pern! Holth wird darüber wachen. Und wir wollen Meister Capiam bitten, daß er dich des öfteren nach Igen schickt.«
    »Aber ... aber ...«
    Leri hob warnend den verkrümmten Zeigefinger. »Du bist von den Zeitsprüngen zu müde, um das Risiko richtig einzuschätzen. Ein einziger Fehler, und A'murry muß für immer auf seinen Freund verzichten!« Die alte Frau musterte ihn scharf, und K'lon senkte den Blick. Holth stieß ein paar dumpfe, warnende Laute aus, und Rogeth antwortete verwirrt. K'lon starrte Leri aus weitaufgerissenen Augen an. »O ja, wenn es um die Disziplin des Weyrs geht, ist alles möglich. Ich nehme an, dir ist Holth lieber als Kadith?«
    K'lon wandte sich an Moreta, aber sie schüttelte langsam den Kopf. Der junge Reiter wirkte niedergeschlagen, und seine strahlende Laune war wie weggeblasen; aber er mußte in seine Schranken gewiesen werden.
    »Man braucht mich heute nachmittag während des Fä-
    deneinfalls«, meinte er schließlich unsicher. »Wie soll ich das A'murry erklären? Wir bringen ohnehin nur knapp zwei
    Geschwader zusammen. Ista kann nicht mehr als ein Geschwader und zehn Ersatzleute schicken.«
     
    270
    »Sag A'murry, daß wir uns um deine Gesundheit Sorgen
    machen! Daß wir es für ratsam hielten, dich heute nachmittag ausruhen zu lassen. Daß du zu hart geschuftet hast und dein Einschätzungsvermögen während des Sporenkampfes herabge-setzt sein könnte. Wir wollen dich nicht verlieren!«
    »K'lon, wir brauchen dich ebenso wie A'murry!« fügte Moreta hinzu.
    »Die Heilerhalle und der Weyr stehen tief in deiner Schuld«, erklärte Leri. Ihre Stimme klang jetzt freundlicher. »Verschwinde jetzt und übergib die restlichen Aufträge Capiams an M'barak! Und noch eines, K'lon: Du wirst keiner
    Menschenseele - auch nicht A'murry! - verraten, daß Drachen von einer Zeit in die andere gelangen können!«
    Holths große Facettenaugen glommen rötlich. Der Reiter trat erschrocken einen Schritt zurück.
    »Gut, Leri.«
    Die alte Weyrherrin deutete auf Moreta.
    »In Ordnung, Moreta, ich verspreche es!«
    »Dann erwähnen wir die Angelegenheit nicht mehr. Grüße A'murry von uns!« Leri war die Liebenswürdigkeit selbst.
    »Wenn es hier nicht so verdammt kalt wäre, würde ich vor-schlagen, daß du ihn nach Fort bringst. Aber ich schätze, er ist mit seinem Brustleiden im Süden momentan besser aufgehoben.«
    Der gescholtene Reiter verließ den Weyr mit schweren
    Schritten. Sein Drache stupste ihn an und summte tröstend.
    »Er wird jetzt eine Weile den Märtyrer spielen«, sagte Leri mit einem Seufzer.
    »Besser das, als er setzt tatsächlich sein Leben aufs Spiel.«
    Dann begann Leri leise zu lachen. »Es fiel mir verdammt schwer, ernst zu bleiben. Nicht ungeschickt, der Bursche! Wäre er nicht so braungebrannt gewesen, so hätten wir wohl nie Verdacht geschöpft.«
    »Er besitzt schon wieder zuviel Energie. Einfach schändlich, 271
    wenn ich daran denke, wie ausgehöhlt ich mich fühle! Sag mal, kann Holth ihn wirklich überwachen?«
    »Solange K'lon das glaubt, reicht es. Du kümmerst dich doch hin und wieder um Rogeth, meine Liebe, ja?« Sie tätschelte ihrer Königin liebevoll die Schnauze. »Moreta legt dir jetzt das Reitgeschirr an, und dann vernichten wir die Fäden ...«
    Moreta zog die Augenbrauen hoch und warf ihr einen vo rwurfsvollen Blick zu.
    »Ach, Mädchen, laß mich zufrieden und geh deinen Fellissaft brauen!« Leri erhob sich ungeduldig von ihrem Lager.
    Während Moreta Holth die Riemen festzurrte, überlegte sie, ob Orlith die alte Drachenkönigin unauffällig überwachen konnte, damit kein Unglück geschah.
    Nein.
    Moreta hob überrascht den Kopf, denn sie hatte ihre Gedanken gut abgeschirmt. Und sie konnte nicht einmal sagen, welcher Drache geantwortet hatte, Holth

Weitere Kostenlose Bücher