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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Königinnengeschwader, solange ich mich im Sattel halten kann. Und ich fühle mich heute besser als seit vielen Planetenumläufen.« Sie nahm einen Schluck Wein.
    »Hmm.« Moreta warf einen bedeutsamen Blick auf das Glas.
    »Keine Sorge, da ist kein Fellissaft drin! Wir besitzen keinen mehr, meine Liebe!« erinnerte Leri sie mit einem honigsüßen Lächeln.
    »K'lon versprach, mir zumindest ein paar getrocknete Früchte zu besorgen.«
    Beide Frauen wußten, daß viele von K'lons Vorräten aus Höfen stammten, die keine Medikamente mehr benötigten.
    »Nun gut.« Leri hob stumm das Glas und trank.
    Moreta wandte sich rasch dem Reitgeschirr zu, um ihre Tränen zu verbergen. Sie durfte nicht ständig an den verwais-ten Hof ihrer Eltern denken. Aber die Erinnerung an den sonnigen Ort, an die Kinder, die fröhlich über die Wiesen tollten, an die alten Leute, die an der warmen Hausmauer auf Bänken saßen und plauderten, ließen sich nicht verbannen.
    Das alles war jetzt ohne Leben. Sicher hatten Schlangen und wilde Where ...
    »Moreta?« Leris Stimme klang sanft und liebevoll. Dann setzte sie hastig hinzu: »Holth sagt, daß K'lon soeben eingetrof-267
    fen ist.«
    In diesem Moment übermittelte ihr Orlith die gleiche Nachricht.
    »Manchmal meine ich, daß ich mehr als zwei Ohren und
    einen Kopf habe!«
    Ich habe keine Ohren, stellte Orlith richtig.
    K'lon betrat den Weyr. Er strahlte Energie und gute Laune aus. Moreta fiel plötzlich seine gesunde braune Hautfarbe auf.
    Und als er den Helm abnahm, sah sie, daß sein Haar sonne n-gebleicht war.
    »Nerat hat Fellissaft in Hülle und Fülle, Moreta«, verkündete er fröhlich und setzte einen prall gefüllten Sack ab. »Und von Lemos bekommen wir Akonit und Weidensalz.«
    »Und wie geht es A'murry?« fragte sie mit einem warmen Lächeln. Sie wollte ihm mit der Frage zu verstehen geben, daß sie den kurzen Umweg billigte.
    »Sehr, sehr viel besser.« K'lon strahlte erleichtert. »Natürlich ist er immer noch schwach, aber er sitzt den ganzen Tag in der Sonne, und allmählich bekommt er wieder Appetit.«
    »Na, du hast dich wohl ausgiebig bei ihm gesonnt, was?«
    fragte Leri.
    Moreta warf ihr einen raschen Blick zu, denn die Stimme der alten Frau klang betont arglos.
    »Wann immer ich die Zeit dazu fand«, murmelte K'lon und machte sich an dem Sack zu schaffen.
    »Soll das heißen ...« Endlich begriff auch Moreta, was Leri längst durchschaut hatte. »Soll das heißen, daß du per Zeitsprung bei A'murry warst?«
    »Ich hatte soviel Arbeit und ...« Draußen trompetete Rogeth los.
    »Niemand macht dir Vorwürfe, K'lon!« sagte Leri rasch.
    Holth summte beruhigend, und die Facetten der großen
    wirbelnden Augen glitzerten blau. »Aber du gehst ein großes Risiko ein. Du könntest dir bei so einem Ausflug selbst 268
    begegnen.«
    »Aber ich habe genau aufgepaßt!« K'lons Stimme klang
    trotzig und unsicher zugleich.
    »Sag mal, auf wie viele Stunden hast du deinen Tag eigentlich ausgedehnt?« Leri sprach mit großem Verständnis und Mitgefühl; aber auch eine Spur von Belustigung war zu vernehmen.
    »Ich weiß nicht. Ich habe nicht mitgerechnet.« K'lon schob rebellisch das Kinn vor. »Es ging einfach nicht anders. Es gab soviel zu erledigen, und A'murry brauchte mich. Ich hatte ihm versprochen, jeden Nachmittag nach Igen zu kommen, ganz gleich, was ich zu tun hatte. Ich mußte mein Versprechen halten. Aber ich fühlte mich auch gezwungen, Meister Capiam beizustehen ...«
    »Glaub uns, K'lon«, sagte Moreta, als er sie mit einem fle-henden Blick ansah, »wir wissen, mit welchem Mut und mit welcher Hingabe du dich in der letzten Woche für die Kranken eingesetzt hast. Aber der Zeitsprung ist und bleibt eine gefährliche Angelegenheit ...«
    »... die uns der Ausbilder nie erklärte!« warf K'lon ein wenig gereizt ein.
    »Das Wissen um den Zeitsprung bleibt im allgemeinen den Bronzedrachen und Königinnen vorbehalten, K'lon. Ich nehme an, daß du durch Zufall dahinterkamst ...«
    »Ja, irgendwie schon.« K'lons Miene spiegelte das Staunen wider, das er bei jenem ersten Erlebnis empfunden hatte. »Ich hatte mich verspätet und wußte, daß A'murry sich Sorgen machen würde. Ich sah ihn dasitzen und auf mich warten, und plötzlich war ich bei ihm ... rechtzeitig!«
    »Ein Schock, nicht wahr?« Leri lachte.
    K'lon sah sie an und begann breit zu grinsen. »Ich wußte nicht so recht, wie ich das geschafft hatte.«
    »Also hast du es am nächsten Tag gleich noch einmal auspro-biert

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