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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bedauerte, daß sie nicht auch einfach verschwinden konnte.
    »Trotzdem - ich halte es nicht für klug, einem ohnehin ge-264
    schwächten Menschen Blut abzunehmen«, erklärte Sh'gall, sobald Jallora außer Hörweite war.
    »Mich hat sie auch schon gemolken.« Moreta schob den
    Ärmel hoch und deutete auf den winzigen blauen Fleck in der Armbeuge. Sh'gall wandte den Blick ab. »Im Moment fallen einhundertzweiundachtzig Reiter wegen der Krankheit oder einer Verletzung aus.«
    »Warum hat uns Capiam diese ... Frau geschickt, anstatt selbst zu kommen?«
    »Jallora ist eine erfahrene Heilerin. Sie lernte gerade für ihre Meisterprüfung, als die Epidemie ausbrach. Capiam hat selbst gerade erst das Krankenlager verlassen, und er muß sich um den ganzen Kontinent kümmern!«
    »Ich kann nicht glauben, daß Leri nichts von meiner Absicht wußte, P'nine als Stellvertreter einzusetzen!« Sh'gall nahm seine Beschwerden an dem Punkt wieder auf, wo Jallora ihn unterbrochen hatte.
    »Leri hat sämtliche Entscheidungen aufgrund ihrer großen Erfahrung getroffen. Vergiß nicht, sie leitete diesen Weyr bereits, als wir noch keine Drachen für uns gewonnen hatten!«
    »So? Und warum erfahre ich dann von Kadith, daß T'ral heute zwei Geschwader in Tillek anführte?« entgegnete Sh'gall erbost. »T'ral ist nur Geschwaderzweiter! «
    »Mit Ausnahme des Hochlands werden im Moment alle Weyr von Geschwaderzweiten geführt. Du siehst: Je eher du das Kommando wieder übernimmst, desto besser.«
    Die Bemerkung schien Sh'gall einzuleuchten, aber seine Miene blieb grimmig. »Ich war krank, sehr krank.«
    »Du kannst auf mein Mitgefühl zählen.« Moreta versuchte ernst zu bleiben. »Aber glaub mir, bis zum Abend wirst du dich bedeutend besser fühlen.«
    »Das kann ich jetzt noch nicht sagen ...«, quengelte er.
    »Aber ich! Vergiß nicht, daß ich die gleiche Krankheit durchgemacht habe wie du!«
     
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    Sh'gall warf ihr einen Blick puren Hasses zu, aber Moreta ließ sich davon nicht beirren. Wenigstens ein Teil der schweren Last mußte von S'ligars Schultern genommen werden. Sh'gall war ein verdammt guter Führer im Kampf gegen die Fäden, und seine Fähigkeiten wurden dringend gebraucht.
    »Nerat und Tillek sind die nächsten Kampffronten«, fuhr sie fort. »Du hast Glück: Dort gibt es wenigstens Bodentrupps.«
    »Ich wollte Kadith nicht glauben, daß uns keine Bodenmannschaften zu Hilfe kamen! Begreifen denn die Bauern nicht ...«
    »Sie begreifen sehr wohl, aber sie haben schlimmere Verluste erlitten als wir, Sh'gall. Unterhalte dich mal ein paar Minuten mit K'lon! Er wird dir ein paar harte Fakten erzählen.« Sie erhob sich. »Ich habe eine Menge zu tun. Jallora meinte, daß du heute noch das Bett hüten sollst. Morgen kannst du aufstehen. Kadith wird mich verständigen, wenn du etwas brauchst.«
    »Von dir brauche ich nichts.« Sh'gall drehte sich zur Wand und zog die Felldecke bis über die Ohren.
    Moreta ließ ihn nur zu gern in seinem Schmollwinkel. Aber sie hoffte, daß in drei Tagen sein Wunsch, die Geschwader anzuführen, größer sein würde als das Verlangen, seine eingebildeten Leiden zu pflegen. An der Spitze der vereinigten Weyr zu stehen, war für einen ehrgeizigen Mann wie Sh'gall sicher eine große Heraus forderung. Sie bemühte sich, ihn mit etwas mehr Nachsicht zu betrachten: Er war geschockt von den schweren Verlusten und flüchtete sich vor der grausigen Wahrheit in nebensächliche Details, die er begreifen und bewältigen konnte.
    Als sie sich zu Leris Weyr begab, stellte sie fest, daß ihr die Treppe nur noch halb so viel Mühe bereitete wie am Vortag.
    Sie hatte beschlossen, Holth das Kampfgeschirr anzulegen, nachdem Leri es sich nicht nehmen ließ, persönlich im Königinnengeschwader mitzureiten. Danach wollte Moreta aus den kläglich geschrumpften Rohstoffen des Weyrs neue Medikamente herstellen. Sie wußte, daß K'lon die Regale geplündert 266
    hatte, aber sie konnte es ihm nicht verdenken.
    »Liegt er flach?« Leri kicherte boshaft. »Und er war alles andere als zufrieden mit den Entscheidungen, die ich während seiner Krankheit traf, stimmt's?«
    »Hat Holth schon wieder gelauscht?«
    »Gar nicht nötig! Ich sehe die roten Ärgerflecken auf deinen Wangen, ha!«
    »Du machst mir mindestens genausoviel Ärger wie er!« sagte Moreta grimmig.
    »Du weißt genau, daß du dich übernimmst ...«
    Leri winkte ab. »Ich denke nicht daran, freiwillig auf den Genuß des Fluges zu verzichten!
    Ich bleibe im

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