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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Meister Capiam gesprochen?«
    »Sie kennen sich mit Rennern besser aus als Meister Capiam.
    Warum sollte ich ihn mit einem Problem belasten, das ihm vermutlich nur Kopfzerbrechen bereitet?«
    »Ich bin überzeugt davon, daß Sie Erfolg haben werden.«
    Moreta legte ihm die Hand auf den Arm. Sie sehnte sich danach, etwas von seiner Berührung festzuhalten. »Dennoch sollten Sie die Heilerhalle unverzüglich verständigen. Und halten Sie mich auf dem laufenden.«
    Alessan nickte mit einem höflichen Lächeln. Seine Finger lagen sanft auf den ihren. »Verlassen Sie sich darauf!«
    »Ich habe gehört, daß Oklina am Leben blieb«, sagte sie hastig. »Was ist mit Dag ... und Squealer?«
    »Beide haben es geschafft. Deshalb denke ich auch über die Impfungen nach. Squealer ist vermutlich der einzige vollwerti-ge Zuchthengst, den ich noch habe.« Alessan wandte sich dem Ausgang zu. Ehe er die Brutstätte verließ, verneigte er sich tief vor Orlith. Tuero eilte ihm nach, gefolgt von M'barak, der eine leicht verwunderte Miene aufgesetzt hatte.
    Erschöpft und von zwiespältigen Gefühlen hin und her gerissen, sank Moreta auf die Steinbank und verschr änkte die zitternden Finger. Sie hoffte nur, daß Leri und Holth die aufwühlende Begegnung entgangen war.
     
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KAPITEL XIV
    Heilerhalle, Ruatha, Fort-Weyr, Burg Ista 20.03.43
     
    »Betrachten Sie die Situation doch einfach als Herausforderung!« schlug Capiam Meister Tirone vor.
    Der Harfner knallte die Tür so heftig hinter sich zu, daß Desdra zusammenzuckte und Meister Fortine nervös zu husten begann.
    »Herausforderung? Als ob wir in den letzten zehn Tagen nicht genug davon gehabt hätten!« polterte Tirone. »Der halbe Kontinent krank! Der Rest wie gelähmt vor Furcht und
    hysterisch bei jedem Niesen! Drachenreiter, die der Fädenplage kaum Herr werden! Sämtliche Gilden haben unersetzliche Lehrmeister und vielversprechende Gesellen verloren! Und ich soll die Situation als Herausforderung betrachten!« Tirone hakte die Daumen in den Gürtel und starrte den Meisterheiler düster an. Er war in die Haltung verfallen, die Capiam respekt-los als >Harfner-Pose< bezeichnete.
    »Sagten Sie nicht vor ein paar Stunden«, fuhr Tirone mit dröhnendem Baß fort - >Harfner-Pathos<, dachte Capiam schonungslos -, »daß nirgendwo auf dem Kontinent neue Krankheitsfälle aufgetreten sind?«
    »Ganz recht. Aber ich werde erst erleichtert sein, wenn ich das auch noch nach einer Spanne von vier Tagen behaupten kann. Die erste Welle der Virusinfektion ist abgeklungen, ja.
    Aber die Grippe - so nannten die Alten die Epidemie - kann von neuem aufflackern. Und dieser zweite Schub bereitet mir Sorgen.«
    »Der zweite Schub?« Tirone starrte Capiam an, als habe er nicht richtig gehört.
    »Du liebe Güte, ja!« warf Meister Fortine von seinem Lager aus ungeduldig ein. Er hatte das Gefühl, daß sein Gildemeister 315
    Unterstützung brauchte. »Bis jetzt haben wir vier eindeutige Hinweise auf diese Art von Krankheit gefunden. Sie scheint zu mutieren. Der Impfstoff, der die eine Variante bekämpft, wirkt mitunter nicht mehr bei der nächsten.«
    »Die Einzelheiten werden Meister Tirone vermutlich lang-weilen«, unterbrach ihn Capiam. Es hatte wenig Sinn, die Angst auf Pern noch zu schüren.
    »Glauben Sie das nicht!« Tirone trat näher, zog sich einen Stuhl heran und nahm mit überkreuzten Armen vor Capiams Schreibtisch Platz. Seine Stimme klang aggressiv. »Ich höre.«
    Capiam kratzte sich im Nacken, eine Gewohnheit, die er erst seit kurzem hatte und über die er sich selbst ärgerte.
    »Sie wissen, daß wir in den alten Archiven den Namen der Krankheit entdeckten, Grippe oder Virus-Influenza ...«
    »Ja. Ein alberner Begriff.«
    »Aber sehr treffend. Es gibt insgesamt vier Erwähnungen von Grippe-Wellen, die unsere Vorfahren geißelten. Sie gehen auf die Zeit vor der Ersten Großen Überfahrt zurück.«
    »Lassen wir diese Streitfrage aus dem Spiel!«
    Capiams Blick enthielt einen sanften Vorwurf. »Für mich ist das keine Streitfrage. Ich nahm an, Sie gehörten wie ich zu den Verfechtern der These, daß es zwei Überfahrten gab. Die Archivtexte jedenfalls scheinen diese Theorie zu bestätigen.
    Egal ...«, fuhr Capiam hastig fort, als er merkte, daß Tirone zu einer wütenden Entgegnung ansetzte, »... unsere Vorfahren schleppten jedenfa lls bestimmte Bakterien und Viren ein, die unausrottbar waren.«
    »Und die sich als notwendig für die Körperchemie der Menschen und Tiere erwiesen, die

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