Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
Schwierigkeiten gehabt hatte, weigerte sich umzukehren. Dann dröhnte der große Reisewagen von Makfars Familie über die Auffahrt, und die Umstehenden wichen zur Seite. Alessan bat seinen ältesten Bruder, ein paar Helfer zu organisieren, die aus Verkaufsbuden und Festzelten Unterkünf-te für die Besucher errichteten. Den meisten Leuten machte es nichts aus, eine Nacht lang am Straßenrand oder in einem überfüllten Korridor zu kampieren; bei vier Nächten dagegen 131
    würde das Probleme geben. Tolocamp stürzte sich sofort auf Makfar, um ihm gute Ratschläge zu erteilen, und Alessan überließ es den beiden, das Unterbringungsproblem gemeinsam zu lösen. Er selbst wollte sich endlich mit Norman die kranken Tiere auf den Rennkoppeln ansehen.
    Alessan atmete erleichtert auf, als er den Wirrwarr des Burghofes hinter sich gelassen hatte.
    »So etwas habe ich noch nie erlebt, Baron Alessan!« Norman mußte laufen, um sich den langen Schritten des Burgherrn anzupassen. »So viele Tiere in so kurzer Zeit angesteckt! Und ich weiß absolut nicht, was ich tun kann. Wenn man überhaupt etwas tun kann ...« Seine Stimme klang verzweifelt. »Ein Tier kann schließlich nicht sagen, daß ihm etwas fehlt.«
    »Nun, ma n erkennt eine Krankheit daran, daß die Renner die Nahrung verweigern und völlig apathisch werden.«
    »Nicht die Zugtiere!
    Die machen weiter, bis sie zusammenbrechen.«
    Beide Männer blickten auf die großen Weiden jenseits der Felder, wo die kräftigen Tiere grasten, die Alessan auf Wunsch seines Vaters gezüchtet hatte.
    »Errichten Sie eine Sperrzone! Renner und Zugtiere dürfen nicht zusammenkommen.«
    »In Ordnung, Baron Alessan, aber die Tränke der Renner liegt weiter oben am Wasser.«
    »Nun, der Fluß ist breit. Ho ffen wir das Beste!«
    Alessan sah, daß der Rennverwalter die gesamte Ebene
    ausgenutzt hatte, um kranke und gesunde Tiere voneinander zu trennen. Die gesunden Tiere befanden sich auf den Außenkop-peln; dann kam ein breiter ringförmiger Grasstreifen, und in der Mitte drängten sich die erkrankten Renner. Ihr Husten klang hart und abgehackt durch die kühle Vormittagsluft. Die Gelenke der Tiere waren geschwollen, und ihr Fell wirkte stumpf und fleckig.
    »Mischen Sie Federfarn und Thymus ins Trinkwasser, Nor-132
    man! Falls die Tiere die Flüssigkeitsaufnahme verweigern und Austrocknungsgefahr besteht, flößen Sie ihnen das Zeug mit Spritzen ein! Vielleicht könnten wir ihnen auch Nesseln zu fressen geben. Manche Renner sind klug und wissen selbst am besten, was ihnen hilft. Und Nesseln haben wir in Hülle und Fülle.« Alessan warf einen Blick auf die Weiden, an deren Rändern sich wie jedes Jahr dichte Büsche des sonst so ungeliebten Unkrauts ausbreiteten. »Husten die Herdentiere ebenfalls?« Er schaute in die entgegengesetzte Richtung.
    »Ehrlich gestanden, an die habe ich bis jetzt keinen Gedanken verschwendet.« Norman besaß wie alle Rennerliebhaber eine tiefe Verachtung für die trägen, friedlichen Herdentiere. »In der Trommelbotschaft war nur von Rennern die Rede.«
    »Gut. Wir werden nämlich einige der Herdentiere schlachten müssen, um die unerwarteten Gäste zu versorgen. Ich habe nach dem Fest nicht mehr genügend Frischfleisch in der Burg.«
    »Baron Alessan, hat Dag ...« Norman deutete zaghaft zu den großen Höhlen am Fuße der Klippe, die als Ställe ausgebaut waren. Hierhin brachte man die Renner vor jedem Sporeneinfall.
    Alessan warf Norman einen wissenden Blick zu. »Ah, dann hatten Sie also die Finger mit in diesem Komplott?«
    »Ja, Baron«, entgegnete Norman ruhig. »Dag und ich machten uns große Sorgen, als sich dieser Husten auszubreiten begann. Ich wollte Sie nicht beim Fest stören, aber da die Zucht-Vollblüter keinerlei Kontakt zu den Tieren hier hatten -
    oh, sehen Sie sich das an!«
    »Beim Ei!«
    Ein Vierergespann wartete am Rande des Feldes darauf, von einem großen Reisewagen abgeschirrt zu werden. Plötzlich sackte das Leittier zusammen und riß seinen Nachbarn mit.
    »Holen Sie ein paar Männer, die sich um das Gespann kümmern, Norman! Benutzen Sie die drei übrigen Tiere zum Wegschaffen der Kadaver. Sämtliche toten Renner sollen dort 133
    draußen verbrannt werden.« Alessan deutete auf eine Mulde in den Feldern, die man vom Burghof aus nicht sehen konnte.
    »Und halten Sie schriftlich fest, welche Tiere verendet sind.
    Wir werden Schadenersatz anbieten müssen.«
    »Ich habe niemanden mehr für diese Aufgabe.«
    »Dann schicke ich Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher