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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und verließ dann seinen Arbeitsraum. Baron Leef hatte ihm einmal sein Rezept anvertraut: Man vermied Streit am besten dadurch, daß man ihm aus dem Wege ging. >Taktvollen Rückzug< hatte sein Vater diese Methode genannt.
    Alessan blieb kurz im Schatten des großen Tores stehen und beobachtete das Gewimmel im Burghof und auf der Straße.
    Zelte wurden aufgeschlagen, kleine Kochfeuer brannten, und die Glut unter dem großen Drehspieß war neu angefacht. Über die Felder bewegte sich langsam eine Reitergruppe. Alessan erkannte seinen Bruder Dangel und zwei Pächter von Ruatha.
    Alle drei hatten die Schwerter gezogen. Der Mann, den sie bewachten, war Pflanzer Baid. Sie ritten auf die dünne graue Rauchsäule zu, die aus einer Mulde in der Ferne aufstieg. Der Burgherr nickte. Das war die richtige Antwort auf Gehorsams-verweigerung. Wer dabei ertappt wurde, daß er heimlich die Burg verlassen wollte, mußte Norman beim Verbrennen der Tierkadaver helfen.
    Ein Reiter kam über das Stoppelfeld galoppiert und lenkte sein Tier die Straße herauf, vorbei an Zelten und Feuern. Er sprang im Hof ab und schaute nervös umher. Als Alessan aus 141
    dem Schatten trat, ließ der Mann die Zügel los und rannte ihm entgegen.
    »Baron Alessan - Vander ist tot!«
     
    142

KAPITEL VII
    Harfner-Halle und Fort-Weyr, 11.03.43
     
    Das Dröhnen hallte in Capiams Kopf wider, bis er aufschrak und schützend die Hände gegen die Stirn preßte. Selbst durch seinen Schlaf waren die Trommeln gegeistert, begleitet von quälenden Bildern, und das Erwachen war nicht nur eine Flucht vor den eindringlichen Rhythmen, sondern ebenso ein Protest gegen die Pein, die ihm die Alpträume bereiteten. Er lag im Bett, erschöpft von der Anstrengung des Wachseins. Der nächste Trommelwirbel ließ ihn zusammenfahren, und er wühlte sich tiefer in sein Kissen.
    Hörte das denn gar nicht mehr auf? Er hatte nicht gewußt, daß Trommeln so infernalisch laut sein konnten. Warum war ihm das bist jetzt nicht aufgefallen? Es wurde höchste Zeit, daß die Heiler ihre eigene, ruhige Unterkunft bekamen. Das Pochen wurde so stark, daß er sich die Ohren zuhielt. Dann erinnerte er sich an die Botschaften, die er selbst niedergeschrieben hatte und die an alle Gildehallen und Burgen hinausgehen sollten.
    Wurden sie etwa jetzt erst ausgesandt? Es mußte längst Mittag sein! Begriffen die Trommler nicht, wie wichtig eine Quarantäne war? Oder hatte ein Lehrling den Text leichtsinnig beiseite gelegt, um selbst länger schlafen zu können?
    Die Schmerzen durchführen ihm den Schädel wie Nadeln. Es war unerträglich. Und sein Herz pochte ebenso schnell wie die Trommelwirbel. Merkwürdig! Capiam lag im Bett, gequält von den Trommelechos und seinem eigenen unruhigen Herzschlag.
    Dann verstummten die Trommeln draußen, aber weder sein Kopf noch sein Herz nahmen davon Notiz. Capiam rollte sich auf die Seite und versuchte aufzustehen. Er mußte etwas gegen diese Kopfschmerzen unternehmen. Stöhnend schwang er die Beine über den Bettrand. Die Schmerzen nahmen zu, als er zu 143
    seinem Schrank wankte.
    Fellissaft! Ein paar Tropfen. Das würde ihm helfen. Das hatte bisher immer noch geholfen. Er maß die Dosis mit zitternden Händen ab, goß Wasser dazu und schluckte das Gemisch. Sein Schwindel verstärkte sich, als er die paar Schritte zu seinem Bett zurückging. Er atmete schwer. Schweiß, brach ihm aus allen Poren.
    Capiam kannte schlaflose Nächte und Überarbeitung, und ihm war klar, daß sein Zustand damit nichts zu tun hatte.
    Wieder stöhnte er. Er hatte jetzt keine Zeit, krank zu werden!
    Ausgerechnet er sollte diese Epidemie aufgeschnappt haben!
    Heiler wurden einfach nicht krank! Außerdem hatte er sich nach jedem Patientenbesuch gründlich mit Rotwurz gewaschen.
    Warum wirkte der Fellissaft nicht? Er konnte mit diesen Kopfschmerzen nicht nachdenken. Aber er mußte nachdenken.
    Es gab soviel zu erledigen: Notizen zu ordnen, den Verlauf der Krankheit zu analysieren, die Möglichkeit gefährlicher Nebeninfektionen wie Bronchitis oder Lungenentzündung abzuklären
    ... Aber wie sollte er arbeiten, wenn es ihm nicht einmal gelang, die Augen offenzuhalten? Stöhnend fuhr er sich mit den Fingern über die Schläfen und dann über die heiße, feuchte Stirn. Beim Ei! Er glühte vor Fieber.
    Er spürte, daß jemand den Raum betreten hatte. »Nicht in meine Nähe kommen!« rief er und riß unwillkürlich einen Arm hoch. Ein neuer Schmerz durchzuckte seinen Schädel.
    »Keine Angst, ich

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