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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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das Straßen-und Wegenetz wies einen Farbcode auf, der die Wichtigkeit der einzelnen Verbindungen kennzeichnete; auch die Höfe und Siedlungen waren je nach Größe unterschiedlich markiert.
     
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    Baron Tolocamp äußerte sich erstaunt über die hervorragende Qualität der Karte. »Ich hatte keine Ahnung, daß Sie hier so gut ausgerüstet sind!« meinte er mit dem ihm eigenen Mangel an Takt.
    Alessan lächelte. »Sie kennen sicher den alten Spruch der Harfner: Burg Ruatha war geplant, während Fort durch Zufall entstand« Er fuhr mit dem Zeigefinger die Nordverbindung entlang bis zu einer Stelle, wo sich die Wege nach Nordwesten, Westen und Nordosten verzweigten. Etwa zwanzig Höfe lagen in diesem Gebiet. Die große Weststraße dagegen wand sich ohne Nebenwege durch die Berge und mündete in die Hochflä-
    che.
    »Baron Alessan ...«
    Er wandte sich um und sah die Harfner, die zum Fest aufge-spielt hatten. Tuero hatte sich zum Sprecher der Gruppe gemacht.
    »Wir möchten uns als Boten zur Verfügung stellen.« Tuero grinste schief, was seine Nase noch abenteuerlicher erscheinen ließ. »Vielleicht lassen sich damit die erregten Debatten auf dem Vorplatz etwas dämpfen. Die Harfner von Pern warten auf Ihre Befehle.«
    »Ich danke euch für das Angebot, aber ihr könntet euch ebenfalls angesteckt haben, wie alle, die das Fest von Ruatha besuchten. Mir geht es nicht darum, die Leute festzuhalten, sondern ich will ein Ausbreiten der Krankheit verhindern.«
    »Baron Alessan ...« Tuero lächelte immer noch. »Eine Bo tschaft muß nicht unbedingt persönlich überbracht werden.« Er trat mit raschen Schritten näher, beugte sich über die Karte und deutete auf einen Punkt an der Nordstraße. »Wir verständigen die Bewohner dieses Hofes per Trommel und bitten sie, die Nachricht an die nächstgelegenen Anwesen weiterzugeben. So entsteht eine Staffelte, die bis an die Grenzen von Ruatha vordringt.«
    Alessan starrte die Karte an und ließ im Geist die Siedlungen 139
    an sich vorbeiziehen. Am weitesten entfernt von der Burg lag zweifellos das Eisenbergwerk, aber der Ritt dorthin dauerte auch nicht länger als drei Tage. Dag hatte nur die Zuchtrenner fortgeschafft; es gab bestimmt noch genug Tiere auf der Burg, die den ersten Abschnitt der Nachrichtenstaffette schafften; und sie stellten kein Risiko für andere Renner dar, da sie wieder nach Ruatha zurückkehrten. Falls sie nicht unterwegs erkrankten ...
    »Da keiner von uns länger als nötig Ihre Gastlichkeit entbehren möchte, können Sie sich darauf verlassen, daß wir wieder-kommen. Und das Übermitteln von Botschaften gehört
    schließlich zu den Pflichten unserer Gilde.«
    »Ein sehr gutes Argument«, murmelte Tolocamp.
    »Gut, ich bin einverstanden. Darf ich es Ihnen überlassen, Tuero, die Botschaft zu formulieren? Unsere Trommeln
    reichen bis etwa hierher.« Alessan zog mit dem Finger einen Kreis um Ruatha. »Ich bezweifle, daß irgend jemand daran dachte, die Unheilsnachricht an die weiter entfernten Orte zu übermitteln. Insgesamt sieben Höfe in jenem Randgebiet besitzen Re nner; sie können die Botschaft am leichtesten weiterverbreiten.«
    »Ein Glück, daß wir ebenfalls sieben sind.«
    Alessan nickte lächelnd. »Jemand soll dem Volk draußen berichten, daß geeignete Boten gefunden sind. Ich nehme an, daß unser Trommler droben in seinem Turmzimmer wartet, aber seine Sachen sind hier in den Schränken aufbewahrt -
    Tinte, Häute und Federn. Sagt mir Bescheid, wenn ihr losreitet!
    Ich habe Reisekarten und werde Renner bereitstellen lassen.
    Vermutlich wollt ihr rasch aufbrechen, damit ihr nicht im Freien übernachten müßt.«
    »Das ist nichts Ungewohntes für uns Harfner, glauben Sie mir.«
    »Und vielleicht könnt ihr unterwegs erfragen, wer im Lauf der letzten Wochen Tiere von Keroon erhielt.«
     
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    »Oh?« Tuero zog erstaunt die Brauen hoch.
    »Vander bekam eine Schiffsladung Renner aus der Zucht von Keroon ...«
    »Und die Trommelbotschaft nannte Keroon als Seuchengebiet, nicht wahr? Gut, wir werden uns umhören. Der eisfreie Winter hat sich demnach nicht unbedingt als Segen erwiesen.«
    »Nein, alles andere als das.«
    »Nun, wir werden sehen.« Mit einer leichten Verbeugung wandte sich Tuero ab und kehrte mit seinen Gildegenossen in den Burghof zurück.
    »Alessan, es gibt auch in Fort soviel zu tun ...«, jammerte Tolocamp.
    »Farelly ist droben im Turm und steht Ihnen zur Verfügung, Tolocamp!« Alessan deutete betont höflich zur Turmtreppe

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