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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ihre Söhne ausgezeichnet auf ihre Pflichten als künftige Burgverwalter vorbereitet haben.«
    »Das ist richtig.« Tolocamp hob stolz den Kopf. »Das ist richtig. Ich übergab Campen die Verantwortung, ehe ich zum Fest aufbrach. Damit er Erfahrung sammeln kann ...«
    »Gut. Diese Quarantäne gibt ihm die beste Gelegenheit dazu.«
    »Mein lieber Alessan, einer Krise wie dieser ist er auf keinen Fall gewachsen!«
    Alessan preßte die Lippen zusammen. »Baron Tolocamp, Sie wissen besser als ich, was eine dringende Botschaft im Code des Meisterheilers bedeutet. Würden Sie zulassen, daß jemand dagegen verstößt?«
    »Nein, nein, selbstverständlich nicht. Aber hier handelt es sich um außergewöhnliche Umstände ...«
    »Hier - ganz recht. Ihr Sohn muß allerdings keine Gäste betreuen.« Beide Männer beobachteten, wie sechs Männer mit gezogenen Schwertern eine Gruppe von aufgebrachten Päch-136
    tern auf die Burgstraße zurückdrängten. Zwei von Alessans Brüdern waren bei den Bewaffneten. »Außerdem gehören
    Heiler-und Harfnergilde zum Einflußbereich Ihrer Burg.
    Campen kann sich dort Rat holen.« Alessan dämpfte seinen barschen Ton. Er durfte Tolocamp nicht vor den Kopf stoßen; er brauchte die Unterstützung des Barons vor allem bei den älteren Leuten, die es nicht gewohnt waren, von einem jungen, unerfahrenen Burgherrn Befehle entgegenzunehmen. »In
    Meister Capiams Botschaft hieß es, daß die Inkubationszeit zwei bis vier Tage beträgt. Einen Tag sind Sie bereits hier.«
    Alessan warf einen Blick auf die hochstehende Sonne. »Wenn Sie sich auch morgen noch völlig gesund fühlen, können Sie in aller Stille nach Fort zurückkehren. Inzwischen aber sollten Sie den anderen mit gutem Beispiel vorangehen.«
    »Allerdings.« Tolocamps Miene wurde milder. »Sie haben völlig recht. Der Burgherr muß seinen Untertanen Vorbild sein.
    Auf der anderen Seite scheint sich die Krankheit auf jene zu beschränken, die unmittelbar mit den Rennen zu tun hatten. Ich konnte diesem Sport noch nie etwas abgewinnen.« Mit einer verächtlichen Geste tat er den beliebtesten Zeitvertreib des Kontinents ab.
    Alessan fand keine Zeit zu einer Antwort, denn in diesem Moment kamen einige Männer mit besorgten und zugleich entschlossenen Mienen auf die beiden Burgherren zu.
    »Baron Alessan ...«
    »Ja, Turvine?« Der Sprecher war ein Pflanzer aus der südöst-lichsten Ecke von Ruatha. In seiner Begleitung befanden sich einige Hirten aus dem Grenzgebiet.
    »Die Trommeln reichen nicht in die entlegenen Bezirke von Ruatha. Wir werden von unseren Familien zurückerwartet. Es liegt mir fern, eine Anordnung der Heiler zu mißachten, aber man muß auch gewisse Rücksichten nehmen. Wir können
    unmöglich länger warten ...«
    Makfar hatte die Abordnung bemerkt, und obwohl Ale ssan 137
    Turvine seine ganze Aufmerksamkeit schenkte, entging ihm nicht, daß sein Bruder eine Handvoll Bewaffneter zusammen-rief.
    »Ihr bleibt - das ist mein Befehl!« erklärte Alessan so scharf, daß die Männer zurückwichen. Unsicher wandten sie sich an Tolocamp, in der Hoffnung, Hilfe von ihm zu erhalten, aber der Erbbaron von Fort versteifte sich und ignorierte ihre stumme Bitte. Alessan erhob die Stimme, damit ihn auch diejenigen verstehen konnten, die auf der Straße und im Hof die Auseinandersetzung mitverfolgten. »Die Trommeln haben eine Quarantäne verkündet. Ich bin euer Burgherr. Im Moment habt ihr mir zu gehorchen. Und ich sage, daß weder Mensch noch Tier diese Burg verläßt, ehe die große Trommel ...«
    Alessan deutete gebieterisch zum Turm hinauf. »... die Quarantäne wieder aufhebt!«
    Stille folgte seinen Worten. Alessan begab sich mit raschen Schritten zum Haupteingang der Burg, dicht gefolgt von Tolocamp.
    »Sie müssen Boten aussenden, sonst kommen die Angehörigen dieser Leute nach Ruatha«, sagte Tolocamp leise.
    »Ich weiß. Aber wie kann ich das bewerkstelligen, ohne die Gesunden zu gefährden?« Alessan wandte sich nach links, dem Arbeitszimmer der Burg zu; hier warteten in herausfordernd ordentlichen Stapeln die verdammten Aufzeichnungen, für die er im Moment keine Zeit fand. Man hatte auch diesen Raum für das Fest in ein Gästezimmer umgewandelt, und auf dem Boden lagen Schlafsäcke, deren Besitzer offenbar in aller Hast aufgebrochen waren. Alessan stieß sie mit dem Fuß beiseite und durchsuchte die Kartenregale. Endlich hatte er den großen Plan gefunden, auf dem Ruatha mit seinem gesamten Einfluß-
    bereich eingetragen war;

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