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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Harfner hatte bereits vermutet, daß sie wieder ein Kind erwartete, obwohl ihrer Figur noch nichts anzusehen war. Aber ihre Augen, ja, ihr ganzes Gesicht strahlten in einer Weise, wie es, wenn man Sharra glauben konnte, bei schwangeren Frauen oft zu beobachten war.
    »Zwölf Zimmer, aber einige wären doch sehr klein für eine ganze Familie. Aus den vorderen Räumen mußten wir erst den Sand hinausschaufeln. Die Wände starrten vor Schmutz, ich fürchtete schon, wir mußten alles abschrubben, aber als wir mit Wasser darangingen, löste sich die häßliche Schicht wie von selbst. Die Flecken sind noch nicht ganz draußen, aber man sieht schon, was für hübsche Farben sie verwendet hatten.«
    »Um das Dach zu flicken, haben wir Platten von den anderen Häusern genommen«, erzählte Jayge.
    »Ich habe solches Material noch nie gesehen. Normalerweise hätten wir keinen Nagel durchbekommen, aber Ara hat ein Faß mit Stiften gefunden, die sowohl eindrangen als auch hielten.«
    Nach kurzem Zögern sagte Ara in einem Ton, als lege sie ein Geständnis ab. »Es ist ein ungewöhnliches Haus, aber dank der dicken Mauern ist es an heißen Tagen kühl und an kalten einigermaßen warm. Wir haben ganz merkwürdige Behälter entdeckt, die meisten leer.
    Jayge lacht mich aus, aber ich bin sicher, daß wir eines Tages etwas finden werden, was uns verrät, wer vor uns hier gelebt hat.«
    »Wenn es soweit ist, möchte ich es erfahren«, sagte Piemur.
    »Habt ihr die bunten Fischernetze auch hier gefunden?«
    Die beiden sahen sich lächelnd an, und Jayge erklärte: »Ganze 311
    Stapel von leeren Netzen lagen in einer Ecke des größten Gebäudes. Es hatte weder eine Terrasse noch Fenster, aber unterhalb des Dachs entdeckten wir Luftschlitze, und deshalb nahmen wir an, es könnte ein Lagerhaus gewesen sein.
    Schlangen und Insekten hatten alles zerstört, was die Kisten, Fässer und Netze enthalten haben mögen, aber die Behälter selbst sind offenbar unzerstörbar.«
    »Das war wohl auch nötig, wenn sie hier im Süden längere Zeit überdauern sollten«, bemerkte Piemur lässig, obwohl ihn diese Siedlung tiefer berührte, als er zu zeigen wagte. Davon mußte der Harfner erfahren. Er überlegte, ob er Farli mit einer Botschaft zu Meister Robinton schicken sollte, entschloß sich aber dann, bis zum nächsten Morgen zu warten. »Du gehst also auf Fischfang, und ihr habt Vieh ...«
    »Morgen muß ich dich den Hunden vorstellen«, sagte Ära. »Wir halten sie wegen der Schlangen und der großen gefleckten Katzen.«
    »Die gibt es hier also auch?« fragte Piemur eifrig. Sharra hatte die Katzen für eine örtlich begrenzte Tierart gehalten - es würde sie interessieren, daß sie auch in anderen Gegenden des Südkontinents zu finden waren.
    »So viele, daß wir nicht ohne die Hunde auf die Jagd gehen«, sagte Jayge. »Und sobald wir die gerodeten Flächen verlassen, nehmen wir Speere oder Pfeil und Bogen mit.«
    »Aber es gibt wilden Reis«, warf Ara begeistert ein, »und verschiedenes Gemüse - sogar einen kleinen Wald mit den ältesten Fellisbäumen, die ich je gesehen habe!« Sie deutete nach Osten.
    »Wir haben Wildwhere in Massen, und im Flußtal, gut einen Tagesmarsch von hier, grasen Renner und Herdentiere. Jayge ist ein guter Speerwerfer.«
    »Und du hast mit Pfeil und Bogen noch nie danebengeschossen«, erklärte Jayge voll Stolz. »Außerdem« - er grinste Piemur an -
    »brennen wir einen guten Tropfen.«
312
    Er ging an einen Wandschrank, der aus einer der erwähnten Kisten gemacht war, und öffnete ihn. Er enthielt zwei Fässer, ähnlich geformt, aber viel kleiner als die Bottiche, die Piemur einmal beim Meisterwinzer von Benden gesehen hatte.
    »Wir haben vieles ausprobiert« - Jayge schenkte drei Becher ein und reichte zwei davon weiter -, »und allmählich machen wir Fortschritte!«
    Piemur roch an der Flüssigkeit. Das Aroma war ungewöhnlich, nicht so fruchtig, wie er erwartet hatte. Er nahm einen kleinen Schluck.
    »Ooooh, das schmeckt ja großartig!«
    Seine Begeisterung war echt, in seinem Körper breitete sich eine angenehme Wärme aus. Er hob den Becher, um einen Trinkspruch auf Ara und Jayge auszubringen, die ihn lächelnd beobachteten.
    »Auf alle Freunde nah und fern!«
    »Mit zunehmendem Alter schmeckt das Zeug sicher noch besser«, bemerkte Jayge mit stiller Befriedigung, nachdem er und Ara den Trinkspruch feierlich erwidert hatten. »Aber dafür, daß ich Händler bin, ist es ganz passabel geraten.«
    »Vielleicht bin

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