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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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mußte. Er sah sich die Worte darunter an -
    lauter kurze Sätze, die Buchstaben bekannt, aber unglaublich groß und dick. Meister Arnor hätte den Lehrlingen in der Harfnerhalle niemals erlaubt, soviel Platz zu verschwenden; er brachte ihnen bei, 315
    sehr klein, aber doch leserlich zu schreiben, um auf jedem Pergament möglichst viel Text unterzubringen.
    »Eindeutig ein Buch für Kinder«, pflichtete er Ara bei. »Aber keine Lehrballade, die ich je gelesen hätte.«
    »Was das war, kann ich mir nicht vorstellen«, sagte Ara und zeigte ihm mehrere flache, rechteckige Gegenstände, so lang wie ein Finger und so dünn wie ein Fingernagel. »Auch wenn sie numeriert sind. Und das ...«
    Sie zog ein zweites, dünneres Lehrbuch heraus.
    »Ich weiß nicht, wieviel ein Harfner rechnen muß«, sagte Jayge,
    »hier steht jedenfalls weit mehr, als ein Händler jemals braucht.«
    Die Zahlenkombinationen waren Gleichungen, erkannte Piemur, weit komplizierter als jene, die Wansor ihm zur Berechnung von Entfernungen eingehämmert hatte. Er stellte sich das Gesicht des Sternenschmieds vor, wenn der dieses Buch aufschlug, und mußte jetzt schon grinsen.
    »Ich kenne jemanden, der sich das gern ansähe«, sagte er beiläufig.
    »Nimm es doch mit«, bot Jayge sofort an. »Wir können nichts damit anfangen.«
    Piemur schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich würde es auf meinen Wanderungen wahrscheinlich verlieren. Wenn es sich so lange gehalten hat, kann es auch noch ein Weilchen länger warten.«
    Dann sah er sich die Kiste selbst eingehend an. Sie war völlig fugenlos verarbeitet und bestand wieder aus jenem unbekannten und sehr festen Material.
    »Meister Fandarel verliert noch den Verstand, wenn es ihm nicht gelingt, diesen Werkstoff nachzumachen. Wie weit bist du landeinwärts und der Küste entlang vorgedrungen?« fragte er Jayge.
    »Drei Tage nach Westen und zwei nach Osten.« Jayge zuckte die Achseln. »Nichts als Buchten und Wälder.
    Ehe Scallak krank wurde, bin ich mit ihm, ach, vier oder fünf 316
    Tage lang dem Fluß gefolgt, bis dahin, wo er eine starke Biegung macht. In der Ferne sahen wir Berge, aber das Flußtal war nicht viel anders als hier.«
    »Und nirgendwo ein Mensch«, fügte Ara hinzu.
    »Welch ein Glück, daß ich gekommen bin!« Piemur breitete die Arme aus und lächelte spitzbübisch, um die ernsten Mienen der beiden aufzuheitern.
    An seinem zweiten Abend holte er seine Riedpfeife und die Panflöte hervor, die er sich nach Menollys Plänen angefertigt hatte, um sich die einsamen Abende zu verkürzen. Jayge und Ara freuten sich über die Musik, Jayge brummte leise in seinem heiseren Bariton mit, während Ara mit ihrem klaren, lieblichen Sopran die O-berstimme trällerte. Piemur brachte den beiden die Grundbegriffe des Flötenspiels bei und stellte für jeden eine Panflöte her.
    Er zeichnete auch einen Grundriß der Siedlung und notierte die Lage des restaurierten Hauses und der einzelnen Ruinen. Da er genau wußte, welche Strecke ein Mann in einem Tag zu Fuß an der Küste zurücklegen konnte, markierte er demgemäß eine Grenze zu beiden Seiten des Flusses. Die landeinwärts gelegene Grenze würde noch warten müssen, aber er vermerkte Jayges Flußbiegung. Dann signierte er die Skizze und bewahrte sie getrennt von seinen anderen Aufzeichnungen auf, bis er Gelegenheit finden würde, mit Meister Robinton darüber zu sprechen. Sollte die Entfremdung zwischen dem Harfner und Benden noch länger andauern, dann wollte er mit T'gellan über Jayge und Ara reden. Nötigenfalls würde er sich persönlich bei Toric und den Weyrführern für die beiden verbürgen.
    Er wies Farli an, sich die auffälligsten Landmarken einzuprägen, damit sie den Weg zur Paradiesflußbesitzung wiederfinden konnte.
    Jayge und Ara beobachteten ihn dabei und stellten ihm Fragen nach seiner Feuerechse. Sie hatten zusammen acht solche Tierchen an sich gebunden - zwei Königinnen, drei Bronzeechsen und drei Braune - sie aber nur dazu abgerichtet, auf Readis' Geschrei zu 317
    achten. So half Piemur ihnen am vierten Tag bei den grundlegends-ten Dingen, und sie staunten, wie gut die kleinen Geschöpfe darauf reagierten.
    Als Piemur am fünften Morgen in den geräumigen Stall ging, um Dummkopf zu füttern, hockten Meer und Talla auf dem Rücken des Renners. An Meers Bein war eine Botschaft von Sharra befestigt.
    »Sie können sogar Botschaften überbringen?« fragte Ara überrascht.
    »Eine nützliche Fähigkeit, allerdings müssen sie wissen, wo

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