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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Gildehallen garantierten«, warf N'ton ein.
    »Wir haben noch so viel zu lernen über diese Welt«, warf Robinton vergnügt ein.
    »Irgendwo gibt es Antworten.« Meister Fandarel seufzte tief.
    »Ich wäre schon mit ein paar wenigen zufrieden.«
    »Ich wäre mit einer einzigen zufrieden!«
    F'lar blickte aus dem Fenster auf die mondbeschienene Landschaft.
    Jaxom nickte mitfühlend.
    »Die Paradiesflußbesitzung wird also Jayge und Aramina Lilcamp übereignet?« fragte der Harfner unvermittelt.
    »Es ist die weitaus bessere Methode«, stimmte Lytol zu.
    »Wenn Sie wollen, werde ich den Fall beim nächsten Konklave vortragen.«
    »Das gibt eine volle Tagesordnung«, stöhnte F'lar, aber er nickte.
    »Warum ist eigentlich alles, was verboten ist, so aufregend?«
    scherzte der Harfner.
    »Glauben Sie mir, ich habe Erfahrung«, gab Piemur schlagfertig zurück. »Wen der Süden nicht umbringt, den macht er nur noch stärker.«
    »Und wie ist das mit Ihnen, Meister Robinton?« fragte Lessa mit ihrer liebenswürdigsten und deshalb gefährlichsten Stimme. Aber sie 401
    lächelte dabei, und dieses Lächeln war aufrichtig.
    *
    Die Nachricht von einem zweiten Großgrundbesitz sickerte allmählich in den Norden durch und wurde von Baronen und Gildemeistern eifrig kommentiert. Einige freuten sich über Jayges Erfolg, andere empörten sich aus unterschiedlichen Gründen über seine neue Stellung. Toric gehörte zu letzteren, aber mit der Zeit legte sich sein Zorn. Im Norden brach eine hagere, narbengesichtige Frau in einen Schwall von Flüchen aus, als sie davon erfuhr, stieß ihren Sattel quer durch den kleinen Innenraum ihrer Höhlenbehau-sung, schleuderte ihre anderen Habseligkeiten herum und zerbrach alles, was zerbrechlich war, ohne sich damit von ihrer Wut und ihrer bitteren Enttäuschung befreien zu können.
    Als sie sich soweit beruhigt hatte, daß sie wieder klar denken konnte, setzte sie sich neben die Asche ihres Feuers und den umgestürzten Kessel mit ihrem Abendessen und begann Pläne zu schmieden.
    Jayge und Aramina! Wie hatte er das Mädchen nur gefunden?
    Dushik hatte doch Wache gestanden. An Readis' Loyalität hatte sie zweifeln müssen, seit sie Giron getötet hatte, der auf der verzweifelten Flucht aus der Festung zu einer unerträglichen Belastung geworden war. Readis hatte sich erst offen gegen die geplante Entführung Araminas ausgesprochen, um sich dann plötzlich damit abzufinden, und diesem Stimmungswechsel hatte sie nie getraut.
    Aber die Grube war doch so sicher gewesen wie ein Grab. Wie hatte dieser elende kleine Händler das Mädchen retten können?
    Immer wieder stieß sie sich an den harten Fakten.
    Aramina war gerettet worden, sie war wohlauf und führte im Süden ein Leben in Saus und Braus, während sie, Thella, beinahe an einer verheerenden Krankheit zugrunde gegangen wäre und nun 402
    für immer gezeichnet war. Wenn Dushik oder Readis das vereinbarte Treffen eingehalten hätten, wäre alles viel glimpflicher abgelaufen. So hatte es Wochen gedauert, bis sie das Fieber überwand.
    In ihrem geschwächten Zustand hatte Thella sich nicht auf neue Pläne konzentrieren können, und so war sie ziellos umhergewandert und hatte Höfe und Burgen peinlich gemieden, bis sie in Nerat ein abgelegenes Tal fand, wo es Nahrung in Hülle und Fülle gab. Dort kam sie wieder einigermaßen zu Kräften. Die Narben im Gesicht und der Verlust des dichten Haares bis auf ein paar kümmerliche Strähnen hatten sie tief bestürzt.
    Und begonnen hatte das ganze Unglück damit, daß dieser Ab-kömmling einer unbedeutenden Händlerfamilie sie daran hinderte, ein armseliges Mädchen zu finden, mit dem ihr Leben so viel berechenbarer geworden wäre.
    Immer wieder hatte sie sich mit der Vorstellung getröstet, welche Qualen Aramina in der schleimigen dunklen Grube durchlitten haben mußte, ehe Entsetzen und Hunger sie überwältigten. Außerdem stand die Rechnung mit dem Händler immer noch offen, und sie pflegte sich genüßlich auszumalen, wie sie sich an Jayge und der gesamten Lilcamp-Karawane rächen würde.
    Zuerst mußte sie freilich wieder ganz gesund werden, und das dauerte lange, was ihren Haß auf Jayge noch mehr nährte. Doch schließlich war es so weit. Eine tiefe Sonnenbräune ließ das narbenbedeckte Gesicht weniger abstoßend wirken, und das Haar war wieder nachgewachsen, als sie ihren Renner sattelte, um sich ans Werk zu machen.
    Eines Abends führte ein glücklicher Zufall sie mit einem Farmer-gesellen zusammen

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