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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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und versetzte sie in die Lage, ihre leere Börse aufzufüllen. Auch seine Kleidung eignete sie sich an, er brauchte sie schließlich nicht mehr.
    Vor seinem Hinscheiden hatte er sie freundlicherweise noch über 403
    die wichtigsten Neuigkeiten des letzten Planetenumlaufs informiert, und seine Begeisterung über die Öffnung des Südkontinents hätte sie fast veranlaßt, ihre Absicht aufzugeben, nach Süden zu ziehen und sich in der tropischen Wildnis den Besitz abzustecken, der ihr so lange verwehrt geblieben war.
    Da sie wußte, daß die Lilcamp-Amhold-Karawane ihre Fahrten stets in Igen begann, kehrte sie in die Höhlen zurück. Dort erfuhr sie zu ihrer Genugtuung, daß Borgald Amhold den Handel aufgegeben hatte, die Lilcamps aber immer noch auf Reisen gingen. Sie begann Pläne zu machen, und als erstes suchte sie alle ihre alten Höhlen-schlupfwinkel wieder auf, um zu sehen, wie viele davon noch unentdeckt und verwendbar waren. Dann warb sie Leute an.
    Anfangs hatte sie nicht allzuviel Erfolg.
    Dank der Geschichten, die über sie in Umlauf waren, hüteten sich viele, Burgen und Gildehallen gegen sich aufzubringen. Zwar hatte sich die Bevölkerung in den Höhlen stark verändert, von denen, die sie einst gekannt hatten, war kaum noch jemand da, und der Rest ließ sich von ihrem neuen Aussehen täuschen, aber sie fand kaum willige Helfer. Doch als sie von der Paradiesflußbesitzung hörte, flammten ihre Rachegelüste von neuem auf, und sie hatte nur noch ein Ziel. Sie mußte genügend Männer anwerben und sich ein Schiff besorgen, um nach Süden zu segeln, dann waren Jayges und Araminas Tage gezählt.
404
    Südkontinent
     
    15. - 17. Planetenumlauf
     
    In den nächsten beiden Planetenumläufen hatte Piemur oft Gelegenheit, sich an Lessas Frage - oder Herausforderung? - an Meister Robinton zu erinnern.
    Veränderungen gab es allenthalben, aber das war ganz natürlich, einige waren freilich durchaus sensationell, zum Beispiel, daß Menolly, Sharra und Brekke an ein-und demselben Tag Söhne zur Welt brachten. Silvina zufolge kam Menolly mit Robse zwischen zwei Noten nieder. Sharra hatte mit Jarrol etwas größere Schwierigkeiten, und Nemekke tat zwei Wochen zu früh, kurz vor Mitternacht Benden-Weyr-Zeit seinen ersten Schrei. Robinton und Lytol verständigten sich darauf, sich als geistige Großväter von Menollys und Sharras Sprößlingen zu betrachten und feierten die beiden und Brekkes zweiten Sohn mit so viel Wein, daß man alle drei Kinder darin hätte ertränken können.
    Doch damit nicht genug: Piemurs Prophezeiung, die Gefahren des Südkontinents würden unter den hoffnungsvollen Grundbesitzern die Spreu vom Weizen trennen, erwies sich als zutreffend. Als sich die Berichte der entmutigten Einwanderer im Norden verbreiteten, ließ der Zustrom von abenteuerlustigen Siedlungswilligen schnell nach. Piemur wußte, daß Meister Robinton und Meisterharfner Sebell daran nicht unbeteiligt waren. Der Südkontinent hatte den Harfner in seinen Bann geschlagen, Robinton war wie einst Piemur fasziniert von der üppigen Schönheit und dem unermeßlichen Reichtum dieses Landes, und die Geheimnisse, die immer noch unter den Trümmern einer anderen Zeit begraben lagen, zogen ihn unwiderstehlich an.
    Während des ersten Planetenumlaufs kam es zu der lange erwar-405
    teten Begegnung zwischen Meister Rampesi und Meister Idarolan, die vom Landsitz an der Meeresbucht aus in entgegengesetzten Richtungen um die Welt gesegelt waren. Zum Andenken an dieses historische Ereignis hämmerten die beiden Kapitäne einen dicken, roten Pfahl in einen Hang über der Bucht, und die Feierlichkeiten dauerten bis in den frühen Morgen hinein. Man zankte sich in aller Freundschaft, wer am weitesten gesegelt sei, aber da die Morgenstern fraglos das größere und schnellere Schiff war, gab sich Meister Rampesi schließlich geschlagen.
    Dann setzten die beiden ihre Erkundungsfahrt entlang der Süd-küste fort, der eine in östlicher, der andere in westlicher Richtung, bis sie ihre Heimathäfen wieder erreichten. Beide Schiffsmeister erzählten in ihrem Bericht an das Konklave der Weyrführer, Burgherren und Gildemeister von abwechslungsreichem Gelände mit schroffen Klippen und trockenen, kargen Wüsten, aber auch von erfreulich großen, bewohnbaren Zonen. Diese Informationen trugen sehr dazu bei, die aufkommenden Spannungen über die offizielle Inbesitznahme besonders begehrter Gebiete zu verringern. Die Weyrführer beharrten auf ihrem Grundsatz, die

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