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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Dämmerschwestern und der Herkunft der Urbevölkerung von Pern liegen müßten. Die Karten hatten ihm nur den Mund wäßrig gemacht.
    Inzwischen hatte Meister Fandarel eine erstaunliche Kollektion von Maschinenteilen zusammengetragen, darunter auch die Hülle 408
    eines kleinen Flugschiffes der Ureinwohner, wie er steif und fest behauptete. Steuerbords war sie stark verbeult, das sonst so unverwüstliche Material zeigte Brüche und Flecken und war mit winzigen Haarrissen übersät. Der nackte Rumpf warf mehr Fragen auf, als er beantwortete, aber er machte allen Hoffnung, die glaubten, an einer der alten Stätten könne vielleicht doch ein vollständiges Schiff zurückgeblieben sein.
    Zur Unterstützung bei den Etikettierungs-und Katalogisie-rungsarbeiten schickten Menolly und Brekke mehrere junge Leute als inoffizielle Lehrlinge auf den Landsitz an der Meeresbucht.
    Piemur hatte seine Freunde im Verdacht, ihn verkuppeln zu wollen, aber die Mädchen waren ohne Zweifel nützlich - und dekorativ, wie er einräumte. D'rams gelegentliche Neckereien schienen ihnen zu gefallen, und den stillen, in sich gekehrten Lytol behandelten sie verständnisvoll. Trotzdem machten sie keinen tieferen Eindruck auf Piemur, außerdem neigten die meisten dazu, Meister Robinton anzuschmachten.
    Für die zusätzlichen Bewohner waren kleine Hütten errichtet worden, doch an den meisten Abenden traf sich alles zum Essen im Haupthaus. Neben D'rams Hütte wurde ein großer Platz für Piroths Weyr gerodet.
    Als Meister Robintons Domizil aus allen Nähten zu platzen drohte, baute man erst ein zweites Gästehaus und dann ein Archiv -
    Lytols Wirkungsstätte - zur Unterbringung der vielen Dokumente, Skizzen, Diagramme, Karten, Ruinenpläne und Ausgrabungsfunde.
    Bald war ein Anbau erforderlich, um Platz für die Handwerker-innen zu schaffen, die unbedingt einige der Splitter und Scherben wieder zusammensetzen wollten. Wansors großes Fernrohr stand auf der östlichen Landspitze, von dort beobachtete er weiterhin die Dämmerschwestern, den drohenden Roten Stern und andere Himmelskörper, die er mit Hilfe der alten Sternenkarten identifiziert hatte.
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    In Landing wurde immer noch gegraben. Fandarels Hügel, der letzte, der ursprünglich freigelegt werden sollte, war eine weitere Enttäuschung gewesen. Zwar hatte sich die Vermutung bestätigt, die Ureinwohner seien durch den Ausbruch des Vulkans daran gehindert worden, das Gebäude vor der Flucht zu räumen, aber was immer sich darin befunden hatte, war bis zur Unkenntlichkeit beschädigt - in manchen Fällen sogar völlig zerstört. Weitere hektische Grabungen in diesem Abschnitt brachten kein Ergebnis: die dabei entdeckten Gebäude hatten offenbar als Stallungen gedient.
    Das warf die Frage auf, wie man so viele Tiere in den Dämmerschwestern hatte unterbringen können, wie viele Menschen überhaupt die Reise unternommen hatten, wie weit sie gereist waren und wie lange sie in Landing gewohnt hatten. Das unglaubliche Gedächtnis der Feuerechsen hatte offenbar nur aufsehenerregende Ereignisse gespeichert: die erste Landung, den Vulkanausbruch und, weit jünger, die Rückholung von Ramoths Ei, verbunden mit dem Angriff feuerspeiender Drachen auf die Echsen. Noch immer war nicht allgemein bekannt, daß Jaxom und Ruth das Ei in den Norden zurückgebracht hatten - die meisten Leute wußten nur, daß sich durch sein wundersames Wiederauftauchen ein Rachefeldzug der Drachengeschwader aus dem Norden gegen die Alten im Süden erübrigt hatte und die schlimmste Katastrophe vermieden worden war, die man sich vorstellen konnte: ein Kampf Drachen gegen Drachen.
    Seit der Südkontinent für jedermann offen war, herrschte auf beiden Seiten des Meeres mehr oder weniger Ruhe, und so konnten sich jene, die sich für die Ureinwohner interessierten, ungestört den Rätseln widmen, vor die sie die Ausgrabungen stellten. Als es auf dem Landsitz an der Meeresbucht eine Woche lang regnete und niemand das Haus verlassen konnte, erreichte die allgemeine Niedergeschlagenheit ein nie gekanntes Ausmaß, und selbst Piemur 410
    fiel keine Ablenkung mehr ein, so sehr er sich auch das Hirn zermarterte.
    »Es ist durchaus möglich, Robinton«, meinte Lytol, »daß wir die Antworten nie erfahren werden.«
    »Nein, damit finde ich mich nicht ab!« Der Harfner hievte sich aus seinem Sessel und zögerte ein klein wenig, als seine Gelenke protestierten. »Jedesmal spüre ich den verdammten Regen in allen Knochen.« Er streckte sich und

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