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Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Pern 10 - Die Renegaten von Pern

Titel: Pern 10 - Die Renegaten von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wieder einen Blick auf die rätselhafte Tabelle auf dem Tisch, während Wansor mit tief gesenktem Kopf dasaß, selbstvergessen vor sich hinmurmelte und eifrig eine Karte studierte.
    »Sie haben an den Flußufern ein paar verfallene Gebäude gefunden und instandgesetzt, und inzwischen geht es ihnen recht gut«, fuhr Piemur fort. »Sie haben sich ein kleines Boot gebastelt, ein paar Renner gezähmt, einen Garten angelegt ...«
    Jaxom beugte sich erwartungsvoll über den Tisch.
    »Paradiesfluß?«
    Lessa schloß die Augen, löste die verschränkten Arme und gab sich achselzuckend geschlagen. »Und Sie mögen die beiden, Robinton, und möchten, daß sie als Besitzer bestätigt werden?«
    »Nun, jemand muß das Land bewirtschaften, Lessa«, sagte Robinton schüchtern.
    »Wenn Sie meine Meinung hören wollen ...« Er sah Lytol und Jaxom hilfesuchend an.
    »Das will ich nicht.« Lessa verbot Jaxom und Lytol mit einem wütenden Blick, den Meisterharfner zu unterstützen.
    »Ich finde, man macht viel zu viel Wind um diese >Genehmigun-gen< für Einwanderer«, fuhr Robinton fort, ohne ihren Sarkasmus zu beachten. »Gewiß, Meister Idarolan verlangt von allen Schiffs-meistern, daß sie ihm jede Landung auf dem Südkontinent melden.
    Aber sehen Sie doch, wie weit das Land hier ist. Diese große Karte« - er klopfte mit der Faust auf die größte Kontinentalkarte -,
    »zeigt uns, wie viel Siedlungsraum es gibt.«
    »Und keine Weyr«, warf F'lar ironisch ein.
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    Robinton winkte ab. »Das Land hier schützt sich selbst.«
    »D'ram grämt sich wegen des Hochplateaus und wegen Ihres Landsitzes ohnehin noch zu Tode.« Das war Lytol, der bisher geschwiegen hatte.
    »Die jungen Lilcamps haben gewissenhaft alte Gebäude ausgebessert «, fuhr Robinton fort, »die ihnen nun Schutz für sich und ihre Tiere bieten.«
    »Was sind das für Gebäude?«
    »Hier.« Robinton holte aus einem Schrank ein Bündel Skizzen, von Perschar gezeichnet, wie Piemur sofort erkannte. Der Harfner legte ein Blatt nach dem anderen über die Karte und erläuterte beiläufig die jeweilige Szene. »Der Strand, von der Veranda des Hauses aus gesehen. Das Haus selbst - es hat zwölf Zimmer - vom östlichen Strand aus gesehen, im Vordergrund Jayges Boot. Wieder eine Hafenansicht mit den Fischernetzen - Jayge hat in einem der Lagerhäuser Material gefunden und sich daraus Netze gefertigt. Das ist das Lagerhaus. Den Stall kann man gerade noch erkennen.
    Ach ja, dies ist der Blick von der Veranda nach Süden.
    Und hier das Westufer und einige der Ruinen. Der reizende kleine Kerl, der da im Sand spielt, ist Readis.«
    Piemur erriet bald, warum Robinton die Bilder gerade in dieser Reihenfolge präsentierte. »Das ist Jayge - Sohn der Händlerfamilie Lilcamp-Amhold. Ein sehr zuverlässiges Unternehmen. Er möchte ein paar von seinen Verwandten zu sich holen. Und das ist seine Frau!«
    »Aramina!« Lessa riß die Zeichnung an sich, ehe sie auf dem Tisch landen konnte.
    F'lar sah ihr erstaunt über die Schulter. »Robinton, da haben Sie uns einiges zu erklären!« rief er.
    Piemur sah, daß Lessas sonnengebräuntes Gesicht ganz bleich geworden war, und schenkte ihr schnell einen Becher Wein ein. Sie nahm ihn zerstreut, während sie mit schmalen Augen den Harfner 397
    anstarrte.
    »Sie dürfen sich nicht so aufregen, meine Liebe«, mahnte Robinton. »Ich habe lange überlegt, wie ich Ihnen diese gute Nachricht beibringen soll, aber Sie waren ständig vollauf beschäftigt, und in den letzten paar Monaten ist so viel geschehen ...«
    »Sie wissen seit Monaten, daß Aramina lebt?«
    »Nein, nein! Nein, erst seit ein paar Tagen. Piemur hat die beiden vor Monaten kennengelernt, ehe er zur Meeresbucht kam. Genau an dem Tag ...«
    »Als Baranth Caylith beflog«, warf Jaxom ein, als der Harfner stockte. Mit einem scharfen Blick auf Piemur fügte der junge Baron von Ruatha hinzu: »An dem Tag ist wirklich eine Menge passiert.«
    »Piemur konnte nicht wissen, wer Aramina ist, meine liebe Lessa.
    Er war in der fraglichen Zeit gar nicht im Norden. Aber sie hat sich mir anvertraut, Sie müssen mir nur zuhören.«
    Lessa wollte gern alles erfahren, was Aramina dem Harfner erzählt hatte, aber daß man Benden so lange in dem Glauben gelassen hatte, das Mädchen sei tot, empörte sie.
    Ihre blitzenden Augen verhießen nichts Gutes für ihre erste Begegnung mit Jayge und Aramina.
    »Sie kann keine Drachen mehr hören«, beendete der Harfner sanft seine Geschichte.
    Lessa saß ganz still, nur

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