Pern 10 - Die Renegaten von Pern
schüttelte die Beine aus. »Was wollte ich eigentlich?«
»Enttäuscht auf und ab gehen«, sagte Piemur und blickte von dem Gegenstand auf, den er mit einem Vergrößerungsglas untersuchte.
»Ich leiste Ihnen Gesellschaft. Unmöglich, daß dieses - Ding - zu irgend etwas gut gewesen sein soll.« Er stieß das rechteckige Brett von sich. »Perlen und Drähte und winzige Verbindungen!«
»Ein Ziergegenstand?« fragte D'ram.
»Unwahrscheinlich. Eher wieder eines von den Teilen, wie wir sie im vorderen Abschnitt des Flugschiffs gefunden haben.«
»Was wollte ich denn nun wirklich?« fragte Robinton zerstreut, eine Hand an die Stirn gepreßt, die andere in die Hüfte gestützt.
»Und dabei habe ich genug Wein.«
»Ich habe von Generationen gesprochen«, half Lytol ihm geduldig weiter.
»Und Sie wollten sich mit der Verzögerung nicht abfinden ...«
»Ach ja, vielen Dank.«
Robinton ging zum Kartenständer, der vor einem Fenster aufgestellt war, blätterte den danebenliegenden Stapel durch, bis er das gesuchte Blatt fand, zog es heraus und klemmte es in den Rahmen.
»Hat sich jemand damit befaßt?« Er zeigte auf die roten, blauen und grünen Symbole, die wie winzige Flaggen zwischen dem Landestreifen und dem südlichsten Rand der Siedlung eingezeichnet waren.
Piemur drehte sich um. »Nein, da scheint heute nichts mehr zu 411
sein.«
»Aber in diesem Gebiet wurden doch Höhlen entdeckt?«
»Ja, Höhlen, die man offensichtlich zu Wohnquartieren umgebaut hatte«, gab Piemur zu. »Wahrscheinlich für grüne Drachen, denn die Simse waren sehr klein.«
»Und wenn ... wenn diese Höhlen hier nun verborgene Eingänge hätten?« Robinton tippte aufgeregt auf die Fähnchen.
»Meister, haben wir noch nicht genug Gerümpel gefunden?«
Piemur wies mit großer Geste auf den gesamten Gebäudekom-plex.
»Aber keine Antworten!« Robinton schüttelte den Kopf. »Und einige Antworten muß es geben, die uns mehr sagen, als wir bisher von den Feuerechsen erfahren haben!« Zair hatte auf Robintons Stuhllehne geschlafen, doch nun schreckte er auf und tschilpte ermutigend.
»Das genügt, du geflügelter Frechdachs. Wie gesagt, Menschen, die zu solchen Wunderdingen fähig waren, wie wir sie gesehen haben, müssen doch Aufzeichnungen geführt haben!«
»Gewiß, und sie liegen als Staub in den hinteren Korridoren der Burg Fort und des Benden-Weyr«, mischte Piemur sich ein.
»Davon werden wir nicht klüger.«
»Es muß mehrere Abschriften gegeben haben!« beharrte der Harfner. »An den Karten sehen wir, was für haltbares Material sie hatten - also wo ist der Rest?«
»Es gibt Lücken in der Dokumentation«, stimmte Lytol ernst zu.
»Wir wissen heute, daß in einem Teil der Kellergewölbe der Burg Fort ein schreckliches Feuer gewütet haben muß; wir sind uns auch einig, daß die Bevölkerung von Gildehallen, Burgen und Weyr dreimal durch Seuchen stark dezimiert wurde. Möglicherweise werden wir unsere Geschichte nie ergründen.«
Er schien sich in dieses Schicksal zu fügen, während der Harfner sich heftig dagegen auflehnte.
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»Soll ich also, wenn es endlich genug geregnet hat«, fragte Piemur in demonstrativ geduldigem Ton, »ein paar Sondierer zusammen-trommeln und diese Höhlen suchen?«
Am nächsten Tag hörten die starken Regenfälle auf, und Piemur schickte seine Farli mit der Bitte um einen Drachen, der ihn und den Harfner zum Hochplateau bringen sollte, in den Ost-Weyr. Bald traf V'line ein, ein junger Bronzereiter, und man brach auf. Am Plateau bat der Harfner V'line und Clarinath, ein paar Runden über der Ausgrabungsstätte zu drehen. Oft fand man aus der Luft Anhaltspunkte, die vom Boden aus nicht zu entdecken waren. Piemur und Robinton suchten das Gelände unter sich so gründlich ab, daß keinem von beiden die Abwesenheit der Feuerechsen auffiel.
Doch als sie in einem weiten Bogen nach Norden kamen, konnte ihnen nicht entgehen, daß das inzwischen völlig freigelegte Bauwerk, in dem sie die Landkarten gefunden hatten, sichtbar erzitterte und langsam, fast majestätisch, in sich zusammenfiel. Gleich darauf stürmten die Menschen in Panik aus den anderen Gebäuden.
»Clarinath sagt, der Boden wankt!« rief V'line.
»Erdbeben?« vermutete Piemur.
»Können wir landen?« fragte V'line.
»Warum nicht?« sagte der Harfner. »Hier draußen gibt es nichts, was uns auf den Kopf fallen könnte. Schade um den >Berg<.
Vielleicht hätten wir ihn nicht ausgraben sollen.«
»Vielleicht hätten wir Meister
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