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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die Tradition der Inbesitznahme verstehe, kann er die Insel gar nicht verlieren, ganz gleich, wer sie kultiviert - sie bleibt in jedem Fall Teil seiner Landzuweisung. Niemand kann sie ihm streitig machen, schon gar nicht jemand wie Denol.«
    Groghe fuhr herum und sah Jaxom erstaunt an. »Sind Sie da ganz sicher? Ich meine, was das Besitzrecht angeht? Daß niemand seinen Anspruch anfechten kann?«
    »Aber natürlich.« Jaxom grinste listig. »Diese Form von unwiderruflicher Zuweisung wird in der Verfassung der Siedler erwähnt, und die in dieser Verfassung niedergelegten Ge-und Verbote haben - was sehr ungewöhnlich is t - auf Pern immer noch Gültigkeit und werden auch durchgesetzt, selbst wenn die halbe Welt davon keine Ahnung hat.
    Ist also die Landzuweisung einmal erfolgt, so kann sie nicht widerrufen werden. Das Besitzrecht kann auch nicht an Personen abgetreten werden, die mit dem ursprünglich Begüns-tigten weder verwandt noch verschwägert sind. Stirbt das Geschlecht aus, so entscheidet ein Duell über den neuen Besitzer.«
    Groghe lächelte grimmig, als er an das Duell zwischen F'lar und Fax dachte, das Jaxom zum Erben der Burg Ruatha gemacht hatte.
    »Man hat Toric diese Gebiete auf dem Südkontinent doch 282
    gerade als Entschädigung dafür zugestanden, daß er während der Amtszeit der Alten im Südweyr die Kolonisierung vorange-trieben hat«, fuhr Jaxom fort. »Wenn Sie sich erinnern, liegt die Große Insel innerhalb seiner Zuweisung. Was immer Denol auch unternimmt, er kann nichts daran ändern. Toric ist und bleibt der rechtmäßige Besitzer der Insel.«
    »Selbst wenn Toric dort keine eigenen Pächter angesiedelt hat?«
    Jaxom grinste. »Als Denol erstmals nach Süden kam, hat er sich bereiterklärt, in Torics Namen zu siedeln. Davon kann er sich jetzt nicht distanzieren. Er dachte wohl, nachdem man anderen das Recht zugestanden hatte, in eigenem Namen Land in Besitz zu nehmen, brauche er nur übers Meer zu fahren und Anspruch auf die Große Insel zu erheben. Aber so geht es nicht.« Zufrieden registrierte Jaxom, wie respektvoll Groghe ihn ansah, als er ihm die juristischen Feinheiten erklärte. Der Baron von Fort war ihm stets zugetan gewesen, doch heute hatte er das Gefühl, ihn in seiner guten Meinung noch bestärkt zu haben. Groghes Wohlwollen bedeutete ihm sehr viel, deshalb trug dieses Gespräch einiges dazu bei, seinen verletz-ten Stolz zu heilen. »Seit damals hat Denol mit jeder Kate und jedem Schuppen, die er gebaut, und mit jedem Getreidehalm, den er gepflanzt hat, den Wert der Insel erhöht. Ja«, Jaxom grinste schadenfroh, »Toric brauchte eigentlich nur ein Wort zu Idarolan zu sagen, und alles, was Denol an marktfähigen Produkten erzeugt, könnte abgeholt und im Norden verkauft werden. Der Gewinn ginge an Toric!«
    »Damit wäre das Problem doch aber gelöst.«
    »Gewiß, nur will Toric nicht auf Botschaften aus Landing hören und sie erst recht nicht lesen«, bedauerte Jaxom.
    »Hmmm, ja.« Nachdenklich zupfte Groghe an seiner vorste-henden Unterlippe. »Nun, auf mich wird er hören, beim ersten Ei! Das Beste am Altwerden ist, daß man genügend Einfluß hat und die Leute zwingen kann, einem zuzuhören.«
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    Er unterstrich diese Feststellung mit einem ruckartigen Kopfnicken.
    Jaxom verkniff sich sowohl ein Grinsen als auch die Bemerkung, daß ein Mensch älter werde, bedeute nicht zwangsläufig, daß es sich auch lohne, ihm zuzuhören.
    Immerhin war Groghe aufgeschlossener als viele seiner Altersgenossen, und das rechnete Jaxom ihm hoch an.
    »Sie waren gestern wieder oben, wie ich höre.« Groghe wechselte das Thema. »Was haben Sie denn diesmal getrieben?«
    »Ein paar Türen zugemacht.« Jaxom zuckte verlegen die Achseln. Er hatte nämlich auch lange Zeit neben Ruth am Fenster geschwebt und die grandiose Aussicht aus dem Weltraum auf Pern genossen. Nicht einmal Piemur mit seinen Harfnerkünsten war es gelungen, diese Szene angemessen zu beschreiben oder auszudrücken, wie tief sie ihn berührt hatte, und auch Jaxom hatte dies nicht vermocht, obwohl er sich bemüht hatte, Sharra etwas von dem zu vermitteln, was dieser erhabene Anblick in seinem Inneren ausgelöst hatte. Seither hatte er die Vision eisern in einen entlegenen Winkel seines Bewußtseins verbannt.
    Wenn nur mehr Burgherren Gelegenhe it bekommen könnten, das zu sehen, dachte er, dann hätte das kleinliche Gezänk rasch ein Ende.
    »Türen zugemacht? Sonst nichts?« Groghe war überrascht.
    »Es gibt noch viel zu tun,

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