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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bei Sangel, weil er dessen gemessene Lobeshymne auf Blesserel gestört hatte. Als nächster erhob sich Begamon und versuchte, mit einer Reihe recht zusammenhangloser Behauptungen zugunsten von Terentel Stimmung zu machen. Jaxom hatte den Verdacht, jeder andere wäre ein besserer Fürsprecher für den mittleren Sohn gewesen als ausgerechnet der Baron von Nerat.
    Im zweiten Wahlgang verlor Terentel zwei Stimmen an Blesserel. Der älteste Sohn bekam sieben Stimmen, während Ranrel acht erhielt. Wie zuvor verbrannte Lytol die Zettel. Das war knapp gewesen, Jaxom hatte Mühe, sein nervös zuckendes Bein unter Kontrolle zu halten.
    Groghe bat ums Wort, und Lytol erteilte es ihm.
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    »Ich bin nicht der älteste in diesem Kreise, aber mit Ausna h-me von Sangel stehe ich meiner Burg länger vor als jeder andere hier.« Groghe verneigte sich lächelnd vor dem Baron von Boll. »Tillek wurde als dritte Burg gegründet ...«
    »Eine Aussage des Monstrums?« fragte Sangel hinterhältig.
    »Akki hat inzwischen die Aufzeichnungen aller Burgen gesichtet und ergänzt, eine Tätigkeit, die wohl kaum als monströs zu bezeichnen ist - wenn auch vielleicht als langweilig, immer vorausgesetzt, Ihre Vorfahren haben auch so viele Belanglosigkeiten niedergeschrieben wie die meinen ...«
    »Zur Sache, Groghe!« rief Laudey unwirsch.
    »Ich will darauf hinaus, daß James Tillek, der Gründer dieser Burg, ein vorausschauender Mann war, der die Küstenlinie kartographisch erfaßte und die erste Fischergilde ins Leben rief. Tillek ist von jeher der sicherste Hafen an der Westküste, mit der größten Flotte und den meisten Meistern; seine Bur gherren haben unsere Fischer stets ermuntert und unterstützt.
    Ranrel hat auf sein Erbe so viel Wert gelegt, daß er den Meisterknoten der Fischergilde erwarb ...«
    »Aber nur, weil Oterel ihn von der Burg verwiesen hat«, konterte Sangel.
    »Ruhe!« donnerte Lytol ungewohnt laut, und Sangel fügte sich.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Baron Groghe fort, »er ist mit Sicherheit der einzige von Oterels Söhnen, der jemals auch nur einen Tag lang ehrlich gearbeitet hat. Ich finde, er hat sich die Burg verdient. Fort wird ihn als Herrn von Tillek nach Kräften unterstützen!«
    Ein gemurmeltes Wohl gesprochen ging durch den Raum, und Groghe errötete vor Freude, als er sich setzte.
    Dann meldete sich Larad zu Wort, und er faßte sich kurz.
    Oterel sei in seinen letzten Monaten zu krank gewesen, um sich viel um die Verwaltung der Burg zu kümmern, und der einzige seiner Söhne, der sich dafür interessiert habe, sei Ranrel.
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    Sollten freilich Blesserel oder Terentel irgendwelche Entscheidungen im Namen ihres Vaters getroffen haben, so würde er gerne davon erfahren.
    »Raffiniert«, raunte Jaxom Asgenar zu.
    Sigomal hob die Hand.
    »Blesserel hatte die schwere Aufgabe übernommen, seinen kranken Vater zu pflegen«, sagte er, »und er hat gewissenhaft alles getan, um Oterel die Qualen seiner tödlichen Krankheit zu erleichtern. Er ist ein anständiger Mann ...«
    »Er hat seine Spielschulden bezahlt«, flüsterte Asgenar, »so oft er Oterel ein paar Marken abluchsen konnte.«
    »... mit vier prächtigen Söhnen und einer Frau, die eine gute Baronin abgeben wird ...«
    »Ranrels Frau ist nicht nur Webermeisterin, sie ist auch sehr viel umgänglicher als Lady Esrella«, murmelte Asgenar.
    »Dann setzen Sie sich doch für ihn ein, Asgenar«, forderte Jaxom ihn auf.
    »Warum tun Sie das nicht selbst?«
    »Um ihm die Aussichten endgültig zu verderben?« Jaxom tat so, als mache er sich nichts daraus.
    Asgenar bestätigte mit einem Kopfnicken, was Jaxom mit seiner Bemerkung hatte ausdrücken wollen: auf die Meinung des jüngsten Burgherrn legten die anderen keinen großen Wert.
    Inzwischen war Sigomal am Ende seiner weitschweifigen Ausführungen angekommen und setzte sich mit einem zornigen Blick auf Jaxom, der seinerseits den Kopf drehte und Asgenar ansah. Der Baron von Lemos erhob sich, um für Ranrel zu sprechen.
    »Wenn ein Mann nicht wartet, bis ihm die Ehrungen von selbst zufallen, sondern mit seiner Hände Arbeit den Meistertitel einer Gilde erwirbt, so hat er dabei bereits vieles gelernt, was für einen vernünftigen und umsichtigen Burgherrn wichtig ist. Unter seiner Führung wird Tillek blühen und gedeihen. Wir könnten uns keinen besseren Mann wünschen als Ranrel. In 291
    jeder Beziehung.«
    »Mir ist zu Ohren gekommen«, Toric hatte sich erhoben, ohne Lytols Erlaubnis abzuwarten, »daß Ranrel mit

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