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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Oterel Streit hatte und daß Oterel seinem Sohn verbot, sich in Tillek jemals wieder blicken zu lassen. Darf dieses Konklave den ausdrücklichen Wunsch eines Vaters so ganz außer acht lassen?«
    Bargen war bereits aufgesprungen und bat Lytol erst nachträglich mit einem Blick ums Wort.
    »Oterel hat diesen Befehl in meiner Gegenwart, zwei Siebenspannen vor seinem Hinscheiden zurückgenommen«,
    verkündete er, nachdem Lytol ihm zugenickt hatte. »Ranrel ist der einzige unter den legitimen männlichen Erben, der sich aus eigener Kraft Verdienste erworben hat. Gegen Ende war Oterel stolz auf den Jungen, und deshalb hat Ranrel meine volle Unterstützung.«
    »Aber zum Nachfolger hat Oterel ihn nicht bestimmt?« fuhr Toric mit einem rätselhaften Lächeln fort.
    »Zweifeln Sie etwa an meinem Wort?« Bargen funkelte den Baron des Südens wütend an.
    »Mit Zweifeln hat das nichts zu tun, Bargen. Der Vorfall ist belegt.«
    »Deshalb ist die Nachfolge ja auch strittig«, sagte Lytol.
    »Und für das Recht jedes männlichen Nachkommen, sich ungeachtet aller ehemaligen Differenzen zwischen Vater und Sohn um die Nachfolge zu bewerben, gibt es zahlreiche Beispiele.«
    Groghe beugte sich vor und sagte in seinem verbindlichsten Tonfall quer über den Tisch zu Toric: »Baron Toric hat gewiß Verständnis dafür, daß Vater und Sohn sich manchmal darauf einigen können, uneins zu sein.«
    Toric sah den Baron von Fort an, als wolle er ihn mit seinem Blick durchbohren, dachte Jaxom. Groghe zuckte nur die Schultern. Woher wußte der Burgherr, daß Toric die Fischer-292
    halle seiner Familie in Ista im Zorn verlassen hatte? Allgemein bekannt war das nicht, und Sharra hätte ihrem Bruder gege n-
    über auch nie den Treuebruch begangen, es jemandem zu verraten.
    »Und doch ist es so, wie Baron Toric sagte.« Sigomal rieb sich nervös die Hände und machte ein Gesicht, als bedauere er diesen Umstand zutiefst. »Oterel hat Ranrel verstoßen, und das sollte berücksichtigt werden. Man sollte seine Bewerbung für null und nichtig erklären.«
    »Blesserels Schulden bei Sigomal müssen wirklich beträchtlich sein«, murmelte Asgenar, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Möchte jemand für Terentel Fürsprache einlegen?« fragte Lytol in das Schweigen hinein. Als Begamon nicht reagierte, fuhr er fort: »Dann bleiben für die nächste Abstimmung nur noch zwei Kandidaten: Blesserel und Ranrel.«
    In diesem Wahlgang bekam Ranrel zehn Stimmen, aber da Blesserel weiterhin fünf Anhänger auf seiner Seite hatte, war die erforderliche Mehrheit noch nicht erreicht.
    »Ich beraume hiermit eine kurze Sitzungspause an, meine Herren, damit Sie sich untereinander besprechen können.«
    Lytol erhob sich und verließ die Runde.
    Die anderen folgten seinem Beispiel.
    »Zwei Stimmen brauchen wir noch«, murmelte Groghe, als er mit Jaxom, Asgenar und Larad zu den Tischen mit den Erfrischungen ging.
    »Toric muß die dritte Stimme für Terentel abgegeben haben.
    Daß Corman und Begamon ihn unterstützt haben, ist mir nämlich bekannt«, sagte Larad.
    »Hofft Toric etwa, von diesem Schwachkopf Terentel bewaffnete Männer für seinen Überfall auf die Große Insel zu bekommen?«
    »Etwas dergleichen, aber ich werde einmal unter vier Augen mit ihm reden.« Groghe zwinkerte Jaxom zu und grinste breit.
    »Komm schon, Asgenar.« Larad zog den Baron von Lemos 293
    hinter sich her. »Wir geben Ihnen Rückendeckung, Groghe.«
    Jaxom brachte seinem alten Vormund einen Teller mit Ge-würzkuchen, weil er wußte, daß Lytol ihn gerne aß, beobachtete aber die ganze Zeit verstohlen, wie die drei sich angeregt mit Toric unterhielten. Als der Baron des Südens sich unvermittelt nach ihm umdrehte und ihn mit unergründlicher Miene musterte, wandte er sich schnell ab. Hatte Groghe etwa verraten, woher er seine Weisheit bezog? Dann richtete Toric mit scharfer Stimme eine Frage an Larad. Groghe antwortete, Larad ergänzte ein paar Worte, und Asgenar nickte, einen Mundwinkel spöttisch hochgezogen.
    »Ich glaube, wir haben eben eine weitere Stimme für Ranrel gewonnen«, sagte Jaxom leise zu Lytol, sorgsam darauf bedacht, daß seinem Gesicht nichts anzumerken war.
    Larad und Asgenar blieben noch ein wenig bei Toric stehen, während Groghe auf die beiden Ruathaner zusteuerte.
    »Das scheint er ohne weiteres geschluckt zu haben, Jaxom.
    Ein raffinierter Schachzug. Allerdings würde ich Denol nicht raten, um ein Treffen mit Toric nachzusuchen, wenn er herausfindet, daß er selbst nichts

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