Pern 11 - Die Weyr von Pern
Einzelheiten zu verraten. »Man muß erst gehen lernen, ehe man rennen kann«, erklärte er jedesmal, wenn Fandarel, Jaxom, Jancis oder Belterac die gleiche Frage mit etwas anderen Worten wieder stellten.
Endlich gab Jaxom auf und kehrte in die Gegenwart zurück.
»Haben die Buenos Aires und die Bahrain nicht ähnliche Schilde?«
»Das ist richtig«, bestätigte Akki.
»Nun denn.« Jaxom rieb sich erwartungsvoll die Hände.
»Moment mal, Jaxom«, fuhr Jancis dazwischen. »Warum sollst immer nur du den ganzen Spaß haben? Ich will auch einmal Fäden vernichten.«
»Ich auch«, rief ihr Großvater, und ein sehnsüchtiges Lächeln erhellte seine sonst so unbewegten Züge.
»Ist das nicht zu gefährlich für eine junge Frau und Mutter?«
fragte Belterac und bat Fandarel mit einem flehentlichen Blick um Unterstützung.
»Mit dieser Begründung wirst du mich nicht um meine Chance bringen, Belterac!« brauste Jancis so heftig auf, daß Belterac fast zurückgezuckt wäre. »Außerdem passe ich in einen Raumanzug, während du dafür viel zu dick bist.«
»Ich aber nicht.« Evan hatte sich bisher still verhalten.
»Ich dachte, die lebenserhaltenden Systeme auf den beiden kleineren Schiffen seien in Betrieb«, sagte Fandarel. »Stimmt das etwa nicht, Akki?«
»O doch, Meister Fandarel.«
»Nun, dann sind doch gar keine Raumanzüge erforderlich.«
»Aber man muß wissen, was man einzugeben hat, Großvater, und du hast die Arbeit am Computer doch immer gern anderen überlassen.«
Fandarel richtete sich zu voller Größe auf und warf sich in 387
die mächtige Brust. »So schwierig sah mir das gar nicht aus.
Man drückt auf ein paar Tasten, und dann gibt man ENTER.«
Er streifte Jaxom mit einem fragenden Blick.
»Schluß jetzt!« Jaxom hob die Arme und wäre fast aus dem Pilotensessel geschwebt. »Als Burgherr stehe ich rangmäßig über allen Anwesenden, folglich werde ich ent scheiden.
Meister Fandarel hat sich die Chance aus vielen Gründen verdient, und das gilt auch für Jancis. Beerth und Bigath haben alle Schmiede hier heraufgebracht und können Sie sicher auch noch zu den beiden anderen Schiffen befördern. Ihnen« - er deutete auf Belterac - »kann man wohl zutrauen, den Schirm-modus von Ablenkung auf Zerstörung umzustellen. Sie« - er wies auf Fandarel - »dürfen das Programm starten. Jancis, du programmierst die Abschirmung neu, und Evan drückt die ENTER-Taste. Damit hat jeder etwas zu tun.«
»Man sollte darauf hinweisen«, meldete sich Akki, »daß die Fädenmenge, die selbst bei Einsatz des Zerstörungsmodus der Abschirmungen auf allen drei Schiffen vernichtet würde, lediglich null Komma neun Prozent eines durchschnittlichen Sporenregens beträgt. Ist dieser Ausflug wirklich nötig?«
»Das sind null Komma neun Prozent, um die sich die Drachenreiter nicht mehr zu kümmern brauchen«, jubelte Jaxom.
»Dann auf zu diesem effektiven Einsatz der verfügbaren Technik«, rief Fandarel eifrig.
»Diese Anlage erkennt, daß die Teilnahme an einem solchen Unternehmen mit einer enormen psychischen Befriedigung verbunden wäre, die sowohl das Risiko als auch den tatsächlichen Vernichtungserfolg bei weitem überwöge«, gab Akki zu.
»Die Befriedigung wäre enorm«, pflichtete Jaxom ihm bei.
»Die Moral würde in ungeahnte Höhen klettern« warf Jancis ein. »Wenn ich mir vorstelle, daß ich dabei sein darf!«
»Immer vorausgesetzt«, wandte Jaxom sich an die grünen Reiter, »Sie und Ihre Drachen sind dazu bereit.«
S'len und L'zan ließen sich nicht lange bitten. Jaxom häm-388
merte allen die erforderlichen Schritte zur Umschaltung des Deflektorschirms auf Zerstörungsmodus ein. Akki bestand darauf, daß jeder für den Notfall ein Sauerstoffgerät mitführte.
Die Atmosphäre auf den beiden kleineren Schiffen genügte nur den Minimalanforderungen, und man durfte sich nicht der Gefahr von Sauerstoffmangel aussetzen.
Als die Grünen, vollbeladen mit Reitern, endlich aufgebrochen waren, kam es Jaxom auf der Brücke ganz ungewohnt ruhig vor.
»Jaxom«, begann Akki. »Wieviel Gewicht können die grünen Drachen tragen? Die heutige Last übersteigt ihr eigenes Körpergewicht.«
»Ein Drache kann soviel tragen, wie er glaubt, tragen zu können«, antwortete Jaxom achselzuckend.
»Wenn also der Drache glaubt, einen Gegenstand tragen zu können, dann kann er es auch, ungeachtet des tatsächlichen Gewichts?«
»Ich glaube, bisher hat es noch niemand darauf angelegt, einen Drachen zu überladen. Hast
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