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Pern 11 - Die Weyr von Pern

Pern 11 - Die Weyr von Pern

Titel: Pern 11 - Die Weyr von Pern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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großer Herzlichkeit. Nichts an Pells Verhalten gab Anlaß zu der Vermutung, sein Beruf als Tischler fülle ihn vielleicht nicht so recht aus, schon gar nicht als Jaxom und Sharra die hübsche, kleine Schatulle sahen, die er für seine Verlobte gemacht hatte.
    Irgendwann am Vormittag hatte Ruth, erquickt vom langen Schlaf und mit strahlendweißer Haut, seinen Weyr verlassen und sich auf die Feuerhöhen begeben, um sich mit den anderen Drachen zu sonnen. Hunderte von Feuerechsen umschwärmten die Burg und sangen zu jedem Lied, das die Harfner gerade zum besten gaben, vergnügt die Gegenstimme.
    Ob es nun der lange Schlaf war oder ganz allgemein die anregende Stimmung, Jaxom fühlte sich jedenfalls den körperlichen Anforderungen des Festes vollauf gewachsen. Er und Sharra führten mehrere flotte Tänze an, dann wirbelte Sharra zuerst mit N'ton und dann mit F'lar davo n, während Jaxom sich mit Lessa austobte.
    In einer der Pausen setzte er sich zu Robinton, D'ram und Lytol an den Harfnertisch, um sich zu vergewissern, daß der Meisterharfner auch genügend Wein hatte. Eine dunkelhaarige, junge Magd, die Jaxom nicht kannte - viele Mädchen wurden nur für die Dauer eines Festes angestellt - versorgte Robinton mit Essen und brachte auch Zair ein paar Leckerbissen.
    *
    Unter diesen Umständen war es nicht weiter verwunderlich, daß Robinton einnickte, und da Jaxom mit den verschiedenen 536
    Burgherrinnen eine Pflichtrunde nach der anderen zu absolvieren hatte, bemerkte er nur im Vorübertanzen, daß der Harfner allein an seinem Tisch saß und schlief. Zair hatte sich neben ihm zusammengerollt.
    Erst Piemur entdeckte, daß der Schläfer am Tisch nicht Robinton war, sondern ein Mann, der ganz genauso gekleidet war wie dieser - ein toter Mann. Und Piemur war es auch, der registrierte, daß Zair kaum noch atmete, daß seine Haut gefährlich stumpf war und daß ein widerlich süßer Geruch von ihm ausging. Piemur behielt die Nerven, er vermied jedes Aufsehen und schickte nur Farli los, um zuerst Jaxom und Sharra und dann D'ram, Lytol und die Weyrführer von Benden an den Ort des Geschehens rufen zu lassen.
    »Der Mann ist schon lange tot.« Sharra hatte die Hand auf die kalte Wange gelegt, um die Muskelstarre zu prüfen. Nun überlief sie ein Schauder. »Das ist einfach makaber!«
    »Ist Robinton krank?« flüsterte Lessa, die gleich darauf mit F'lar eintraf. »Das ist nicht Robinton!« rief sie erleichtert, doch dann verzerrte sich ihr Gesicht. »Nun haben sie ihn doch tatsächlich entführt! Mitten auf einem Fest!«
    Sie, Jaxom, F'lar und D'ram riefen ihre Drachen.
    »Sie sollten nicht einfach in blinder Panik durch die Gegend rasen«, mahnte Lytol, als die großen Drachen lautlos in den Schatten hinter dem Tanzplatz landeten. »Lassen Sie uns erst beraten, was zu tun ist und wer am besten wo sucht. Wir haben ausreichend Drachen, um alle Möglichkeiten abzudecken.
    Warum mußte es ausgerechnet hier passieren, wo man mit Akkis Apparat Landing nicht erreichen kann?«
    Sharra beugte sich über Zairs schlaffen Körper. »Er würde Robinton finden, ganz gleich, wo er ist. Nun komm schon zu dir, Zair.«
    »Brauchst du deinen Arzneikoffer?« fragte Jaxom.
    »Er ist schon unterwegs.« Sie sah zu Jaxom auf, ihr Gesicht war besorgt. »Lessa, ist Ihre Heilerin mitgekommen? Sie kennt 537
    sich mit Drachen und Feuerechsen besser aus als ich. Zair ist vergiftet worden, aber ich weiß nicht, womit.«
    Jaxom hob ein angebissenes Stück Fleisch auf, das auf dem Tisch lag, roch vorsichtig daran und mußte prompt heftig niesen. Sharra nahm es ihm ab und schnupperte noch behutsamer.
    »Fellis, soviel ist klar«, verkündete sie, »aber vermischt mit irgend etwas, das Geschmack und Geruch überdecken sollte.
    Armer Zair. Er sieht nicht gut aus. Wie gemein!«
    F'lar nahm den Becher, aus dem Robinton getrunken hatte, nippte daran und spuckte sofort alles wieder aus. »Auch in den Wein hat jemand Fellis getan. Ich hätte wissen müssen, daß Robinton niemals vom Wein allein umkippen würde.«
    Der Weyrführer hätte sich ohrfeigen können.
    Jaxom stöhnte. »Ich hatte noch gesehen, daß er schlief, dabei sollte ich eigentlich wissen, daß er auf einem Fest niemals schläft ...«
    »Er hat auf Festen so manche Nacht durchgemacht und alle anderen ausgesessen«, stimmte Lessa zu. »Um wieviel sind uns diese elenden Schurken voraus? Und welche Richtung könnten sie wohl eingeschlagen haben?«
    Jaxom schnippte mit den Fingern. »Auf jeder Straße steht

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