Pern 11 - Die Weyr von Pern
ihnen nur zu gerne freien Lauf gelassen.
»Zair?« fragte er, als ihm der kleine Kerl plötzlich wieder einfie l.
»Ach ja!« Sharra löste sich aus seinen Armen, wischte sich über die Augen und schniefte. »Er wird es überstehen, sagte Campila. Sie hat ihn purgiert, und« - sie rang sich ein mattes Lächeln ab - »das schien ihm richtig peinlich zu sein. Ich habe die Augen einer Feuerechse noch nie in dieser Farbe schillern sehen.«
»Wann wird er uns bei der Suche nach Meister Robinton helfen können?«
Sharra biß sich auf die Unterlippe. »Er ist entsetzlich geschwächt und vollkommen durcheinander. Ich habe Campila nicht danach gefragt, denn wenn man Meister Robinton mit Fellis betäubt hat und er im Koma liegt, kann ihn auch Zair nicht finden.«
Plötzlich war der Himmel voll mit erregt kreischenden und trompetenden Feuerechsen.
Sie haben ihn gefunden! Ruth landete mit drei mächtigen Sätzen neben Jaxom.
Jaxom saß bereits rittlings auf dem weißen Drachen, ehe er überhaupt wußte, was er wollte, und Ruth stieß sich so ruckartig ab, daß sein Reiter fast den Halt verloren hätte. Auch die anderen Drachen zögerten nicht. Wie ein aus vielen Körpern bestehender Pfeil - so dicht nebeneinander, daß sie kaum die Schwingen bewegen konnten - schossen die Feuerechsen nach Südosten und wiesen ihnen den Weg.
Hast du verstanden, wer es war oder wohin wir fliegen?
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fragte Jaxom.
Es ist nicht weit, und sie übermitteln das Bild eines Wagens.
Die Radspuren sind deutlich zu erkennen.
Und dann sah auch Jaxom die Rillen, die sich über die Land-spitze mit den frischgepflügten Äckern zogen. Die Entführer waren so raffiniert gewesen, querfeldein zu fahren, anstatt die Straßen zu benützen, und es mußte ein ziemlich kleiner Karren sein, sonst wäre er nicht über die verschlammten Böden und das steinige Gelände dahinter gekommen. Die Drachen waren kaum in der Luft, als sie auch schon den ersten gestrauchelten Renner sahen, der alle viere von sich streckte und keuchend nach Atem rang. Seine Hufe waren dick mit Stoff umwickelt, um den Hufschlag zu dämpfen. Zehn Minuten weiter lag das nächste Tier erschöpft auf dem Boden und tat seine letzten Atemzüge. Die mit blutige n Striemen übersäten Flanken verrieten, wie erbarmungslos man es angetrieben hatte.
Ruth, sag den anderen, die Entführer wollen wahrscheinlich zum Meer. Ein paar Reiter sollen voranfliegen.
Sie sind schon unterwegs , antwortete Ruth, und Jaxom sah, wie sich allenthalben Lücken auftaten, weil die Drachen ins Dazwischen gingen.
Mit Drachenschwingen konnten auch die leichtfüßigsten Renner nicht mithalten, selbst bei einem Vorsprung von sechs Stunden nicht, und endlich sah Jaxom den Karren über den letzten Abhang auf das Meer und das kleine Schiff zuholpern, das dort auf die heimliche Fracht wartete. Das Schiff war von Drachen umringt, und von oben konnte Jaxom beobachten, wie Männer sich kopfüber ins Wasser stürzten und vergeblich versuchten, der Gefangennahme zu entgehen.
Dann stießen Ruth und die Benden-Truppe hinab und versperrten dem Karren den Weg.
Anfangs versuchten die drei Männer - zwei hockten auf dem Kutschbock und einer lag im Karren auf einer dicken Matratze und stellte sich krank -, die Unwissenden zu spielen.
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Die Feuerechsen interessierten sich jedoch viel mehr für die ungewöhnlich tiefliegende Ladefläche, die sie, abwechselnd ermunternd gurrend und mit triumphierendem Kreischen, unablässig überflogen.
Der >Kranke< wurde ohne viel Federlesens aus dem Karren geworfen, die Matratze beiseite geschoben und die Bretter des doppelten Bodens herausgezogen. Der Meisterharfner lag darunter, aschgrau im Gesicht, um Jahre gealtert.
Man hob ihn vorsichtig heraus, legte die Matratze wieder zurück und bettete ihn darauf.
»Vielleicht braucht er nur frische Luft«, sagte F'lar. »Wenn er die ganze Zeit in diesem Loch gelegen hat und wie ein Paket herumgeschüttelt wurde ...«
Mit finsterem Blick musterte er die drei Männer, die sich im harten Griff der erbosten Reiter wanden. Die Feuerechsen schwebten mit gezückten Klauen und Schnäbeln über ihnen und taten so, als würden sie sich jeden Moment auf sie stürzen.
»Wir brauchen Sharra«, flehte Lessa, an Jaxom gewandt. »Es sei denn, Oldive wäre noch auf dem Fest ...«
Jaxom schwang sich auf Ruths Rücken.
»Gib acht, daß du dir auf dem Rückweg nicht selbst bege g-nest, Jaxom!« rief Lessa schrill.
Die Warnung war berechtigt, das sah Jaxom bei aller
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