Pern 11 - Die Weyr von Pern
abzuerkennen und alle Gesellen und Lehrlinge aus der Gilde zu verstoßen, die mit Akkis, ähem, inkorrekten Verfahren und Techniken Glas herstellen.«
»Er nennt Akki >das Monstrum »Du hast das Akki doch nicht etwa erzählt?« Jancis war entsetzt über soviel Taktlosigkeit.
»Es hat ihn nicht gestört. Ich hatte eher den Eindruck, als amüsiere er sich darüber.«
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Meister Robinton warf Piemur einen langen Blick zu. »Hattest du - hatte irgend jemand von euch - schon öfter das Gefühl, daß Akki sich über uns amüsiert?«
»Natürlich«, antwortete Piemur vergnügt. »Mag sein, daß er eine Maschine ist und so weiter, aber ich verstehe inzwischen sehr viel mehr von Maschinen als früher, und er ist eine wahre Meistermaschine, er kann mit Menschen in Kontakt treten, und deshalb braucht er Kriterien, um Spaß und Ernst unterscheiden zu können. Er prustet vielleicht nicht los wie andere Leute, wenn ich mit meinen Witzen und Anekdoten komme, aber er hört sie sich auf jeden Fall gerne an.«
»Hmmm.« Der Harfner äußerte sich dazu nicht weiter. »Zu-rück zu Norist ... Als rechtmäßig gewählter Gildemeister und Vorsteher seiner Gildehalle kann er nur von der Vollversamm-lung aller Meister abgesetzt werden. Leider ist die Glasma-cherhalle nicht sehr groß, und die meisten Gildemeister sind nicht weniger dogmatisch als Norist. Andererseits werde ich nicht dabeistehen und zusehen, wie Meister Morilton versto-
ßen, schikaniert oder sonstwie gedemütigt wird, nur weil er etwas gelernt hat, was Norist ihm nicht beibringen konnte. Mit den neuen Verfahren kommt er jedenfalls sehr gut zurecht.«
»Norist sitzt auch dem armen, alten Wansor schwer im Nacken«, sagte Lytol. »Zum Glück scheint Wansor gar nicht zu merken, wie man ihn kritisiert, und offenbar ahnt er auch nicht, daß ihn die gleiche Strafe treffen könnte wie Morilton.
Trotz der Verurteilung durch Norist ist es Morilton übrigens gelungen, eine ganze Reihe von Gesellen und Lehrlingen auf seine Seite zu ziehen, die sich von Norists striktem Beharren auf den im Archiv dokumentierten Verfahren gegängelt fühlten.«
»Wenn Norist Druck auf Wansor ausübt, warum setzen wir ihn dann nicht unsererseits unter Druck?« fragte Jaxom.
»Einverstanden«, antwortete Lytol mit schwachem Lächeln.
»Mit dem größten Vergnügen. Ein Mann, der nicht über seine 172
eigene Nasenspitze hinauszusehen vermag, ist als Gildemeister fehl am Platz!« Das Lächeln verschwand, seine Miene wurde streng.
»Hört! Hört!« jubelte der Harfner.
»Außerdem ist mir zu Ohren gekommen, daß Norist Morilton den Zugang zu den besten Sandgruben verwehrt«, fuhr Lytol stirnrunzelnd fort.
»Das ist überhaupt kein Problem. Sand gibt es an dieser Küste in Hülle und Fülle«, rief Piemur.
»Schwachkopf! Zum Glasmachen nimmt man nicht den
Sand, der am Strand herumliegt«, erklärte Jaxom abschätzig.
»Das wirklich feine Material findet sich in den Gruben von Igen und Ista.«
»Und zu denen hat Norist Morilton den Zutritt verboten«, erklärte Lytol.
»Aber Baron Jaxom von Ruatha nicht!«
»Und D'ram auch nicht.« Der alte Bronzereiter wirkte nicht weniger entschlossen als der junge Burgherr.
Das war ein Mittel gegen Norists Unnachgiebigkeit, das sogar Lytol ein Grinsen entlockte. »Für Mikroskope wird nämlich ein sehr hochwertiges Glas gebraucht.«
»Wie auch immer, ich sehe keine größeren Schwierigkeiten«, sagte D'ram mit einem Blick auf Jaxom. »Ruth und Tiroth haben gegen einen kleinen Ausflug sicher nichts einzuwenden.« Jaxom nickte bereitwillig. »Sie nehmen sich Ista vor, ich fliege nach Igen.«
»Auf der Karte der Siedler sind keine nähergelegenen Vorkommen verzeichnet? Vielleicht ließe sich ja der Transportweg verkürzen«, meinte F'lar.
Robinton hob den Finger. »Das werden wir gleich sehen.«
Und schon tippte er erstaunlich flink eine Anfrage in das im Raum befindliche Gerät ein.
Sofort flimmerte eine Liste mit Standorten und den jeweils vorkommenden Sandtypen über den Monitor. Die besten 173
Sorten für medizinisches Glas waren mit einem Sternchen versehen, aber Akki empfahl namentlich den Sand von der Paradiesflußbesitzung und aus einer im Landesinneren gelegen Grube in der Nähe des alten Cardiff.
D'ram erbot sich, das Vorkommen bei Cardiff anzufliegen, wußte er doch, wie sehr, Jaxom sich freuen würde, Jayge und Aramina wiederzusehen, die sich am Paradiesfluß angesiedelt
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