Pern 11 - Die Weyr von Pern
Es gab so viele ungelöste Fragen, die diese Wundermaschine nun beantworten konnte! Er nahm einen kräftigen Schluck Wein.
»Die Montage der einzelnen Stationen«, fuhr Akki fort,
»wird gleich die erste von vielen Lektionen sein, die Sie sich erarbeiten müssen, ehe Sie darangehen können, Ihr Hauptziel, die Vernichtung der Fäden, in Angriff zu nehmen.«
»Dann laß uns sofort ans Werk gehen!«
F'lar rieb sich die Hände.
Zum erstenmal in den zermürbenden Umläufen seit Beginn dieser Phase regte sich so etwas wie Hoffnung in ihm.
»Dieser Raum ist aber zu klein, als daß ein Dutzend von uns mit einem Dutzend von dir sprechen könnten, Akki«, gab Baron Larad von Telgar nüchtern zu bedenken.
»In diesem Gebäude gibt es noch andere Räume, die sich nutzbar machen lassen. Es wäre sogar sinnvoll, verschiedene Arbeitsräume einzurichten und dazu vielleicht einen größeren Raum, in dem viele beobachten und lernen könnten. Am besten beginnen wir am Anfang«, fuhr Akki fort, und plötzlich schoben sich mehrere Blätter aus einem Schlitz an einer Seite des Hauptbildschirms. »Diese Dinge werden morgen früh benötigt, es sind Elemente, die zum Bau der zusätzlichen 24
Stationen erforderlich sind, sowie ein Diagramm, das zeigt, wie dieses Gebäude umzubauen ist, um sie aufnehmen zu können.«
Piemur als der Nächststehende fing die ausgespuckten Blätter auf. Jancis kam ihm zu Hilfe.
»Der Drucker braucht bald neues Material«, fuhr Akki fort.
»Einige Rollen müßten neben anderen Vorräten in den Catherine-Höhlen zu finden sein. Papier wäre ein annehmbarer Ersatz.«
»Papier?« rief Larad. »Papier aus Holzbrei?«
»Wenn nichts anderes erhältlich ist, genügt auch das.«
»Sieht so aus, Asgenar«, lachte F'lar leise, »als hätte Meister Bendarek sein neues Verfahren keinen Umlauf zu früh entwickelt.«
»Das Verfahren der Extrusion von Plastik aus Silikaten ist in Vergessenheit geraten?« fragte die Stimme. Meister Robinton glaubte, einen überraschten Unterton herauszuhören.
»Silikate?« fragte Meister Fandarel.
»Das ist bei weitem nicht das einzige, was wir verloren haben«, klagte Robinton. »Wir werden eifrige Schüler sein.«
Der Strom von Blättern versiegte, und beim Sortieren stellten Piemur und Jancis fest, daß von jeder Seite sechs Kopien vorhanden waren. Als sie alles geordnet hatten, blickten sie die Umstehenden erwartungsvoll an.
»Nicht mehr heute abend«, lehnte Lessa entschieden ab. »Am Ende brecht ihr euch in den dunklen Höhlen noch den Hals.
Nachdem wir so lange gewartet haben, können wir uns auch noch bis morgen früh gedulden. Ich finde« - sie drehte sich um und fixierte den Meisterharfner mit strengem Blick - »wir sollten uns jetzt alle ein Bett suchen oder dahin zurückkehren, wo wir hin gehören.«
»Meine liebe Weyrherrin«, begann Robinton und richtete sich auf. »Nichts, absolut gar nichts, nicht einmal Ihre schlimmsten Drohungen könnten mich bewegen ...«
Und dann erschlaffte er plötzlich und sank in sich zusammen.
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Piemur fing den Becher auf, der ihm aus der Hand geglitten war. Mit zufriedenem Lächeln stützte er den kraftlosen Körper seines Meisters.
»Außer dem Fellissaft natürlich, den ich ihm in seinen letzten Becher Wein getan habe«, erklärte er.
»Bringen wir ihn zu Bett.«
F'lar und Larad traten sofort vor, aber Fandarel hob abwehrend seine Riesenpranke, nahm den hochgewachsenen Harfner auf beide Arme und bat Jancis mit einem Kopfnicken, ihm zu zeigen, wo er seine Last ablegen sollte.
»Du hast dich nicht verändert, was, Piemur?«
Lessa sah ihn gespielt vorwurfsvoll an, mußte aber unwillkürlich schmunzeln. Da sie nicht wußte, was die Maschine von der Szene halten würde, fügte sie hinzu: »Meisterharfner Robinton läßt sich oft ohne Rücksicht auf seine Gesundheit von seiner Begeisterung mitreißen, Akki.«
»Diese Anlage ist in der Lage, Streßsymptome zu registrie-ren«, sagte Akki. »Tatsächlich befand sich der Meisterharfner in starker Erregung, die aber in keiner Weise schädlich war.«
»Bist du etwa auch ein Heiler?« rief F'lar.
»Nein, Weyrführer, aber diese Anlage ist darauf eingerichtet, die Lebensfunktionen aller in diesem Raum befindlichen Personen zu überwachen. Die gespeicherten medizinischen Daten wurden auf den damals neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht, als die Expedition die Reise zu diesem System antrat. Möglicherweise wären Ihre Mediziner an solchen Informationen interessiert.«
F'lar
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