Pern 12 - Die Delphine von Pern
gewartet hatten, bis er Zeit für diese Versammlung fand, die ihn letztlich stärker betraf als irgendeinen der ihren, da er im Süden der einzige bestätigte grundbesitzende Baron war - und Baron eines Besitzes, der alles im Norden, einschließlich Telgar, so weit in den Schatten stellte, daß es einfach lächerlich gewesen war, eine solche Versammlung ohne ihn abzuhalten. Natürlich hatten die Weyrführer das so geplant, weil sie seinen Widerstand voraussahen, weil sie wußten, daß er einige dieser entscheidungsschwachen Idioten, die ihren Titel zu Unrecht trugen und im Süden auch nicht einen Umlauf lang überlebt hätten, schwankend gemacht hätte.
Er hätte dafür gesorgt, daß der Südkontinent für all jene weit 168
offen stand, die durch harte Arbeit bewiesen, daß sie Land besitzen konnten - und die dann von einer Vollversammlung aller Barone unter Ausschluß der Weyrführer bestätigt worden wären, denn es oblag nicht den Drachenreitern, zu bestimmen, wer wo Besitz erwerben durfte. Nicht nach Torics Vorstellungen.
In seinem Schlafzimmer und seinem Büro hingen übergroße Landkarten des Südkontinents aus verschiedenen Perspektiven, einschließlich einer Karte, die ihn einen ganzen Sack Marken gekostet hatte, einer räumlichen Darstellung des Südens, dessen Gebiet sich wie unend lich zum Rand des Horizonts hin erstreckte.
Dieser Anblick ärgerte ihn am meisten, da er eindeutig belegte, daß man ihn betrogen hatte. Die Weyrherrin hatte ihm nur einen kleinen Teil des Kontinents gezeigt, und sie und F'lar hatten ihn mit List dazu gebracht, sich mit dem Gebiet zwischen den beiden Flüssen zufriedenzugeben.
Durch Betrug war er dazu veranlaßt worden, sich mit einem winzigen Anteil zu begnügen, während er mehr hätte haben können, viel mehr. Und diese beiden Weyrführer hatten es gewußt. Wohl hatte Torics Frau versucht, ihn davon zu überzeugen, daß die beiden die Ausdehnung des Südkontinents nicht gekannt haben konnten: Denn erst als Meister Idarolan und Meister Rampesi losgesegelt waren, einer nach Westen und einer nach Osten, bis sie sich wieder trafen, waren seine Ausmaße wirklich entdeckt worden. Doch Toric ließ sich nicht beschwichtigen.
Er hatte mehr gewollt, und gerade weil die Weyrführer dies mit jener betrügerischen Versammlung vereitelt hatten, stand ihm auch mehr zu. Um so mehr, als die Drachenreiter ihm nicht geholfen hatten, die große Insel Denols Klauen zu entreißen. Das verbitterte ihn ganz besonders.
Im Moment allerdings mußte er, da alle nur herumhuschten und die Befehle dieser Maschine Akki ausführten, den richti-169
gen Zeitpunkt abwarten. Für seine Zukunftspläne war es genau wie für alle anderen wichtig, daß die Fäden daran gehindert wurden, je wieder auf Pern zu fallen. Er hatte sogar seinen Bruder Hamian, den Schmiedemeister der Burg, freigestellt und ihm gestattet, seine ganze Zeit mit Experimenten und Entwürfen für neue Maschinen und Ausrüstungsgegenstände zuzubringen, die nötig waren, um diese Bedrohung aus der Luft zu beenden. Informanten vor Ort berichteten ihm alles, was in Landing geschah. Er kam dazu, wenn entscheidende Fragen diskutiert wurden. Außerdem merkte er sich schon die vor, die ihm später nützlich sein könnten.
Wenn, und da hatte Toric seine Zweifel, wenn Akki sein Versprechen wirklich wahr machen konnte: den Planeten von den Fäden zu befreien.
Getrieben von seiner Abneigung gegenüber den Weyrführern von Benden hatte er auch schon erste Pläne geschmiedet. Noch hatte er die Notizen, die der junge Piemur von seinen Entde-ckungsreisen entlang der Küste mitgebracht hatte. Er selbst hatte ebenfalls kurze Reisen unternommen - war dabei jedoch nie so lange weggeblieben, daß es Mißtrauen hätte erwecken können, und hatte sich vor Stellen gehütet, an denen Drache nreiter auftauchen konnten.
Er würde persönlich Leute auswählen und dort ansiedeln, wo er sie haben wollte, und zwar in ausreichender Zahl und auf ausreichend großem Besitz, so daß es nach dem Ende der Fädenfälle genügend großgrundbesitzende Barone geben
würde, die ihm, Toric, dankbar waren und es ihm ermöglichen würden, die Idioten aus dem Norden zu überstimmen. Wenn die Zeit dafür reif war ... Und wieder lächelte er.
Die Kontrolle der Weyr über den Südkontinent würde dadurch entscheidend beschnitten. Er hatte keinen Zweifel, daß er unter den Baronen Unterstützung finden würde, insbesondere da er sich jenes bewußte Dokument der Vorfahren zunutze
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