Pern 12 - Die Delphine von Pern
nickte nachdrücklich, während er zu den zwei Delphinen gewandt die Anweisungen schon wiederholte.
»In sieben« - T'lion hielt die entsprechende Anzahl Finger hoch und klopfte mit einem nach dem anderen gegen Natuas Schnauze - »Sonnenaufgängen muß Boojie wieder zum Heiler.
Verstanden?«
»Quiiie. Verstehe. Sieben Sonnenaufgänge.«
»Wir sagen« , fügte Tana hinzu und klickte bestätigend.
»Danke, daß ihr gekommen seid«, fügte T'lion hinzu.
»Du läutest. Wir kommen. Wir versprechen. Danke Arzt.«
Und Tana richtete sich auf der Schwanzflosse auf, nickte nachdrücklich mit dem Kopf, sprang mit einem abschließenden Flukenschlag zur Seite und tauchte davon, während Natua hinter ihr herquietschte.
»Haben Sie gehört, Persellan?« fragte T'lion, während er aus dem Wasser watete. »Boojie ist sehr dankbar. Er hat gefressen, und sie haben verstanden, daß sie ihn in einer Siebenspanne zurückbringen sollen.«
»Ich muß sagen, damit bin ich sehr zufrieden; ich war mir nicht im geringsten sicher, ob ich dem Tier etwas Gutes tue.«
»O doch, das haben Sie, Persellan, das haben Sie!«
»Ein verblüffender Vorfall, wirklich. Darüber muß ich Bericht erstatten ... Nun, aber wem? Dem Bauernmeister gewiß nicht, denn mit dem Meer hat er nichts zu tun.«
»Meister Alemi sagt, der Meisterfischer Idarolan sei an den Delphinen interessiert.«
»Nun, dann werde ich ihm Bericht erstatten und T'gellan sowie Meister Oldive. Er zumindest wird diesen Fall interessant finden. Nicht jedermann, aber Oldive gewiß.«
Das schien Persellan auf dem Rückweg zum Weyr immer
mehr zu freuen.
160
T'lion hoffte, bald Gelegenheit zu haben, Meister Alemi alles vom gestrigen Tag und dem Schallortungssystem der Delphine zu berichten. Vielleicht sollte er noch nicht von Mirrims Schwangerschaft sprechen, aber er konnte erzählen, daß Persellan Boojies Wunde genäht hatte.
*
Mehrere Tage vergingen, bevor T'lion beim Paradiesfluß-Gut vorbeischauen konnte. Er befand sich auf dem Rückweg von der Gildehalle der Schmiede, wohin er Meister Fandarel transportiert hatte, und es sprach nichts dagegen, an diesem Abend Alemi aufzusuchen. Der große Kutter, die Gute Winde, lag nicht vor Anker, und auch nicht die Schaluppe und die Ketsch, die den Paradiesfluß befischte. T'lion wollte Gadareth gerade bitten, zum Weyr weiterzufliegen, als er ein Schiff entdeckte, das in die benachbarte Bucht hineinsegelte. Die Nordküste des Südkontinents hatte viele kleine Buchten. Er fand es äußerst merkwürdig, daß das Schiff nicht in der Paradiesfluß-Bucht vor Anker ging. Hatte die Besatzung sich vielleicht vertan? Auch in diese Bucht mündete ein Fluß, aber ein kleiner. Konnte der Kapitän diese Bucht mit der Siedlung verwechselt haben? Verblüfft bat T'lion Gadareth, in Richtung des Schiffs zu gleiten. Was er auf dem Strand sah, beruhigte ihn nicht im geringsten, denn die Leute entluden eilig kleine Beiboote: auf dem Strand lagen schon eine Menge Kisten und andere Dinge. Erwartete das Paradiesfluß-Gut neue Siedler auf seinem Land? Nach dem Abendessen hatte er im Weyr
Bemerkungen gehört, mehr und mehr Menschen machten sich nach diesem extrem kalten Winter zum Südkontinent auf.
Gaddie, das sollten wir kurz mit dem Gutsbesitzer Jayge besprechen, sagte T'lion, und sein Drache gehorchte und verschwand im Dazwischen - noch bevor, so hoffte T'lion, man sie vom Strand aus gesehen hatte. Sie hatten die Sonne im 161
Rücken gehabt und waren wohl nicht gut zu erkennen gewesen.
An der Landung dieser Menschen war etwas Heimliches
gewesen.
»Gutsbesitzer Jayge, erwarten Sie neue Siedler?« fragte T'lion, nachdem er gegrüßt und für die Störung beim Abendessen um Entschuldigung gebeten hatte.
»Nein«, antwortete Jayge mit finsterem Blick und stand auf.
»Warum?«
»Nun, an der Nachbarbucht liegt ein Schiff vor Anker, und überall auf dem Strand liegen Sachen. Ich dachte, Sie sollten darüber Bescheid wissen.«
»Ja, wirklich, T'lion.«
In Jayges Augen funkelte es wütend.
»Hast du zufällig die Gute Winde auf dem Heimweg gesehen?«
»Nein, wir sind aus dem Dazwischen über der Anlegestelle aufgetaucht, und keines von Alemis Schiffen war zu sehen.«
»Ich weiß, daß Drachenreiter sich nicht in Angelegenheiten der Siedler einmischen dürfen«, meinte Jayge und winkte T'lion, ihm zur Vordertür zu folgen, »aber wenn Alemi von diesen ... Eindringlingen wüßte, könnte er uns helfen.«
Er blickte nach Westen, wo gerade noch ein letzter
Weitere Kostenlose Bücher