Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
abgeben«, antwortete Frekk ungerührt. »Pulsform und -folge hängen von der Art des Stimulus ab und sind reproduzierbar. Modulquarze stellen die einzige in der Natur vorkommende Substanz dar, die informationsverarbeitende Fähigkeit besitzt.«
Grador Shako machte mit der Gabel in der Hand eine verächtliche Geste.
Paar Kox sagte: »Was spielt es schon für eine Rolle, warum Wissenschaftler die Kristalle für so wichtig halten? Wir haben den Auftrag, Modulquarze zu suchen, also suchen wir sie. Völlig unerheblich, was wir davon halten.«
Kox war mit hundertzwanzig Jahren einer der Ältesten an Bord. Er gehörte zum Forscherteam, galt als Mädchen für alles. Er war hager und wirkte ausgetrocknet und hatte die Macke, überall und allezeit Frieden zu stiften.
Grador Shako hatte auch für Paar Kox' Bemerkung eine bissige Erwiderung bereit. Doch in diesem Moment näherte sich dem Tisch das bei Weitem merkwürdigste Mitglied der Tafelrunde.
»Valba, du alte Schlampe«, rief der Kommandant erbost. »Warum kommst du schon wieder zu spät?«
»Weil ich weiß, dass es dich aufregt, du rot gelocktes Scheusal«, antwortete Valba bissig und setzte sich an ihren angestammten Platz.
Valba Sringhalu – 80 Jahre alt, dunkelhäutig, einen Meter fünfundsechzig groß und so breitschultrig und muskulös wie ein Hafenarbeiter, bar aller Femininität. Warum sie zur Tischrunde gehörte, war Larsa bislang unklar.
Nachdem Valba sich aufgeladen hatte – die Qualität der Nahrung interessierte sie kaum, nur die Menge war von Bedeutung –, brachte Shako die Sprache von Neuem auf die Quarze.
»Man hat Kristalle gefunden, in denen sich die Informationsübermittlung mit mehr als Lichtgeschwindigkeit fortpflanzt«, sagte Larsa, die inzwischen das Besteck beiseitegelegt hatte. »Die Mehrzahl der bisher aufgespürten Modulkristalle besteht aus Kieselsäure, daher der Name Quarz. Für die ungewöhnlichen Fähigkeiten eines Modulquarzes müssen jedoch Einschlüsse verantwortlich sein, die bislang nicht identifiziert werden konnten. Die Modulquarze sind offenbar als Speicher- und Rechenelemente für zukünftige Positronikgenerationen immens vielversprechend. Deshalb, teurer Grador, gilt ihnen unser Interesse.«
Valba winkte ab.
»Gib dir keine Mühe, Mädchen. Der Holzkopf versteht das sowieso nicht.«
Sie zog eine flache Metallflasche aus einer Tasche ihres Gewands hervor und goss daraus einen Schuss brauner Flüssigkeit in den Becher, der vor ihr stand. Hastig hob sie den Becher und leerte ihn in einem Zug. Danach rülpste sie ausgiebig. Grinsend wandte sie sich seitwärts und schlug Frekk, der neben ihr saß, so hart auf die Schulter, dass ihm das Besteck aus der Hand fiel.
»Iss schneller, mein Junge!«, rief sie. »Unser Schäferstündchen ist schon zehn Minuten überfällig.«
Wenn ich den Gruppenpsychologen finde, der diese Besatzung zusammengestellt hat, dann drehe ich ihm den Hals um, dachte Larsa Hiob voll Inbrunst.
Fasziniert musterte Larsa Hiob die großflächige Projektion eines Teils der Planetenoberfläche. Das Bild gehörte zu einer Serie, die das bergige Gelände im Nordwesten des Äquatorialkontinents zeigte. Sechs tief eingeschnittene Täler verliefen parallel zueinander von Nord nach Süd. Ihre größte Tiefe erreichten sie am nördlichen Ende, wo Bergspitzen vereinzelt bis zu fünftausend Meter über die Talsohlen aufragten. Nach Süden wurden sie flacher, und an ihrem Ende schienen sie überdies im Begriff, den parallelen Verlauf aufzugeben und sich einander zuzuwenden. Die Geometrie war überaus symmetrisch, die äußeren Täler krümmten sich deutlicher als die inneren. Larsa extrapolierte den Krümmungsverlauf und erkannte, dass das Ziel der Vereinigungsbestrebung ein gewaltiger Bergkomplex war, dessen Gipfel mehr als siebentausend Meter über dem Niveau der Umgebung lagen.
Die Täler sahen nicht aus, als wären sie auf natürliche Weise entstanden.
Es gab kaum einen Zweifel daran, dass Imbus keine eingeborene Intelligenz entwickelt hatte – wenigstens keine, die sich auf einer Stufe über der des terranischen Altsteinzeitmenschen befand. Die Abwesenheit von Rodungen, Wegen, Straßen oder gar Siedlungen war markant. Von einer technischen Zivilisation konnte ohnehin keine Rede sein.
Was für Täler waren das also? In ihnen konzentrierten sich die Signale, die auf das Vorkommen von Modulquarzen hinwiesen.
Das Schott öffnete sich. Larsa wandte sich um und war enttäuscht. Sie hatte Shako zu sehen
Weitere Kostenlose Bücher