Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
weg in Richtung der westlichen Talwand verlief. Wo die Ader endete, landete Larsa das Fahrzeug.
Auf ihren Befehl hin beseitigte der Roboter eine Anzahl von Büschen. Ein kleines Grabungswerkzeug wurde auf die Aufwerfung angesetzt und legte binnen weniger Minuten einen etwa fingerdicken Kristallstrang frei. Die Aufwerfung endete dort, wo der Boden in Richtung des westlichen Talrands anstieg. Deutlich war erkennbar, dass der Strang nicht etwa aufhörte, sondern tiefer im Boden nach Westen führte.
Larsa orientierte sich. Modulquarze hatten eine Tendenz, in Nord-Süd-Adern zu wachsen. Dieser Strang bildete eine Ausnahme, denn er verlief westöstlich.
Sie warf einen prüfenden Blick auf die Sonne, deren Rand soeben die Bergspitzen berührte. An den westlichen Hängen zog schon die Dämmerung herauf.
»Wir sehen uns um, solange das Licht noch reicht«, sagte Larsa Hiob zu Valba.
Der Weg führte zunächst steil aufwärts, aber sie gelangten bald in einen Einschnitt, der zu einem sattelförmigen Pass emporstieg. Von Zeit zu Zeit ließ Larsa das steuerbare Grabungsgerät nach der Kristallader suchen, die jetzt in mehr als sechzig Zentimeter Tiefe verlief und ebenfalls zum Pass hinaufführte. Die Dicke der Ader betrug nur noch wenige Millimeter. Sie war wie eine Wurzel, die dünner wurde, je weiter sie sich vom Stamm entfernte.
Der Hohlweg beschrieb eine Krümmung. Jenseits der Biegung ging der Blick frei und unbehindert bis zum Sattel hinauf. Larsa bot sich ein Bild von exotischer Schönheit.
Auf der Höhe des Sattels, von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne umspielt und durchdrungen, stand eine kristalline Säule, über zwei Meter hoch und von beträchtlichem Umfang. Ihr schillerndes Seegrün mischte sich mit dem roten Sonnenlicht und rief ein faszinierendes Farbenspiel hervor.
Gefolgt von Valba Sringhalu und dem Roboter, hastete Larsa den Hohlweg hinauf. Dann stand sie vor dem mächtigen Kristall. Sein tiefer Glanz verwirrte die Sinne, von den tanzenden Farben ging eine fast hypnotische Wirkung aus. Sekundenlang hatte Larsa das Gefühl, dass sie ihr Gleichgewicht verlor.
Sie wich einen Schritt zurück, um die Orientierung wiederzugewinnen. Valba jedoch ging näher auf die Säule zu. In dem Moment – geschah es wirklich, oder war es nur das Gaukelspiel der gleißenden Farben? – neigte sich der Kristall, er schien zu wanken, und es sah aus, als würde er Valba unter sich begraben.
Mit einem knurrenden Laut sprang Valba Sringhalu zurück. Ihr Gesicht verzerrte sich zur Fratze. Sie griff zur Waffe und schoss.
Ein stöhnender Laut hing urplötzlich in der Luft, als das Farbenspiel erlosch. Tausende feiner Risse entstanden in dem Quarzkoloss. Binnen weniger Sekunden zerfiel er zu grauem Staub, den der Wind mit sich davontrug.
Larsa erwachte wie aus tiefer Trance. Wütend blickte sie Valba an.
»Das war idiotisch!«, stieß sie hervor.
Kleinlaut zu sein war sonst nicht Valbas Art. In diesem Moment sah sie jedoch bestürzt zu Boden.
»Ich hatte eine Sekunde lang deutlich den Eindruck, das Ding würde mich umbringen«, versuchte sie eine Rechtfertigung.
Während des Rückwegs fiel nicht ein Wort. Larsa war immer noch wütend – auf Valba wegen ihres unbesonnenen Handelns und auf sich selbst, weil sie es nicht verhindert hatte. Sie spürte jedoch, dass in den irrwitzigen Vorfall mehr verwickelt war, als sich dem Auge und dem Verstand darbot. Noch vor wenigen Minuten hatte sie die Quarzsäule als harmloses Gebilde von ätherischer Reinheit gesehen. Nun war sie dessen nicht mehr sicher.
Erst einige Zeit nach der Rückkehr ins Lager berichtete Larsa dem Kommandanten von dem Vorfall.
»Ich sage schon die ganze Zeit, dass es hier nicht geheuer ist«, knurrte Shako. »Die Kristalle sind gefährlich. Sie haben etwas, das uns zu schaffen macht.«
»Möglich«, erkannte Larsa an. »Trotzdem räumen wir das Feld nicht. Oder gerade deshalb. Wir verlassen Imbus nicht mit leeren Händen. Hier bietet sich die Möglichkeit, dass wir die Probleme der synthetischen Modulquarz-Fertigung ein für alle Mal lösen.«
Grador kratzte sich über die zwei Tage alten Bartstoppeln. »Du sagst, es hätte so ausgesehen, als wollte sich der Kristall auf Valba stürzen.«
»Ich bin mir dessen nicht sicher. Das Farbenspiel war so intensiv, dass es ... Oh, ich verstehe. Ich habe den Roboter nicht danach gefragt.«
Der Kommandant und die wissenschaftliche Leiterin holten das Versäumte nach.
»Es fand eine Bewegung statt,
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