Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
Peripherie des galaktischen Zentrums. Distanz tausendzweihundert Lichtjahre.«
»Du willst uns nicht etwa da hinlotsen?« Sein Entsetzen war gut gespielt. Er wusste recht genau, dass die TRANTOR jede Spur eines Modulkristalls zu verfolgen hatte, egal, wohin sie führte. »Das ist Niemandsland! Wir wären von allen Relaisverbindungen zur Erde vollkommen abgeschnitten. Ausgerechnet jetzt, da die Zeiten so unsicher sind.«
Larsa zeigte nicht die geringste Sympathie für diese Besorgnis.
»Du kennst die Prozedur«, sagte sie. »Fang die neuesten Nachrichten ab, und wenn darin nicht die Rede davon ist, dass an der westlichen Peripherie das Universum untergeht, dann nichts wie hin!«
Die Sonne war ein G3-Typ, gelb, mit einem leichten Stich nach Orange. Sie gehörte zu einer Population, in der die Sterne einen mittleren Abstand von vierzehn Lichtmonaten hatten. Einer der Bordrechner verarbeitete die Katalognummer der Sonne zu dem Namen Girza.
Girza war die Mutter von sechs Planeten, fünf atmosphärelosen Einöden und einer wenig mehr als marsgroßen Welt mit dünner Sauerstoffhülle. Diese immerhin auf den ersten Blick interessant erscheinende Welt war die Nummer zwei des Systems. Die Schiffspositronik gab ihr den Namen Imbus.
Auf Imbus hatte die hochfrequente Hyperstrahlung ihren Ausgang. Die TRANTOR, ein zum Forschungsschiff umgebauter ehemaliger Schwerer Kreuzer der terranischen Flotte, eine zweihundert Meter durchmessende Kugel, stand im Synchron-Orbit über der einzigen größeren Landmasse des Planeten.
Die Nachrichten, die Shako aufgefangen hatte, bevor er sich bereit erklärte, mit der TRANTOR in dieses Gebiet einzufliegen, klangen beruhigend. Die Meldungen berichteten übereinstimmend, dass die mächtigen Orbiterflotten den Rückzug angetreten hatten. Es schien zu einer Einigung mit den Orbitern gekommen zu sein.
Die einzig weniger angenehme Nachricht bezog sich auf einen Garbeschianer namens Amtranik. Ihm war es gelungen, sich in den Besitz einer Orbiterflotte aus zwölftausend Keilraumschiffen zu bringen. Grador Shako sah darin keinen Anlass zur Besorgnis. Die Milchstraße war vergleichsweise riesig. Warum sollte Amtranik ausgerechnet der TRANTOR in die Quere kommen?
Da Grador Shako der Kommandant der TRANTOR und überdies ein Liebhaber guten Essens war, unterhielt er einen Kapitänstisch. Allerdings saßen daran nicht wie auf einer Vergnügungsfahrt an jedem Tag andere Gäste, sondern stets dieselben Besatzungsmitglieder.
Larsa Hiob hatte sich zu Anfang gefragt, warum ausgerechnet sie zu den Auserwählten zählte. Es hatte wohl damit zu tun, dass sie die Leiterin des Forschungsteams war.
Die Mahlzeiten an Bord waren nicht immer berauschend, wie Grador es gern gesehen hätte. Es gab viel synthetische Nahrung, und das Gefrierfleisch stammte von einer der plophosischen Sekundärwelten, wo offenbar zähe Rinder und fette Schweine als Zuchterfolg galten.
Shako hackte mit der Gabel nach einem Bratenstück, als wolle er es umbringen. Das tat er oft, wenn er im Begriff stand, den Ärger über das minderwertige Mahl an seinen Tischgenossen auszulassen.
»Nach meiner Ansicht ist das Gerede über die Einmaligkeit der Modulquarze nur das Geschwafel von Wissenschaftlern, die auf Regierungskosten durch die Milchstraße reisen wollen.« Die Gabel steckte senkrecht im Braten, Shako sah sich herausfordernd um. »Bis heute konnte mir niemand erklären, warum die Quarze so wichtig sein sollen.«
»Das liegt daran, dass niemand dir die nötige Intelligenz zutraut.« Larsa lächelte hinterhältig. »Alle meinen, du würdest die Erklärung sowieso nicht verstehen.«
»Ich begreife nicht, wie man übersehen kann, dass die Kristalle ein Mysterium besitzen«, sagte Rubin Frekk sanft. »Jeder muss erkennen, dass wir es mit einem ganz und gar ungewöhnlichen Produkt der Schöpfung zu tun haben.«
Rubin Frekk – Marsgeborener, Anfang der dreißig, schlank und zierlich, mit einem mädchenhaft weichen Gesicht und blondem Bubikopf. Er hatte an Bord keinen besonderen Rang inne. Nur zwei Tage lang war Larsa unsicher gewesen, warum Shako ihn an seinem Tisch haben wollte; dann hatte sie die tägliche Routine durchschaut. Der Kommandant brauchte den Jungen, um ihn zu piesacken.
»Sieh einer an«, knurrte Shako mit vollem Mund. »Unser Schneewittchen weiß etwas. Also heraus mit der Sprache: Warum sind die Modulquarze so wichtig?«
»Sie reagieren auf äußere Stimuli, indem sie schwache, hochfrequente Hyperenergiepulse
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