Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
wahrscheinlich sofort erkannt werden. Ohnehin war inzwischen dafür gesorgt, dass der Junge niemals allein blieb.
Mehrere grüne Kristalle wurden gefunden. Sie waren weit entfernt vom Hauptstrang des Modulquarzes entstanden und hatten überwiegend keinerlei Verbindung. Die Analogie zur Entstehung lebensfeindlicher Zellen im Gewebe des menschlichen Körpers drängte sich förmlich auf. Es dauerte nicht lange, da wurden die grünen Kristalle als »Quarz-Krebs« bezeichnet. Experimente mit den Fundstücken begannen sofort. Das Ziel der Versuche war, eine Serie von hyperenergetischen Signalen zu finden, die aus den grünen farblose Quarze machte. Larsa Hiob suchte nach einer Medizin, die den Quarz-Krebs heilen konnte.
Dann trat das Ereignis ein, das Grador Shako vollends von allen Zweifeln gegenüber der Kristallintelligenz heilte. Larsa war nach einer mittelmäßig erfolgreichen Suchexpedition auf dem Rückweg zum Lager, als Shako sich bei ihr meldete. Er war so aufgeregt, dass seine Stimme sich überschlug.
»Die Sonde hat sich plötzlich wieder gemeldet!«, rief er.
Larsa war sekundenlang verwirrt. Dann erinnerte sie sich an die erste Nacht auf Imbus. Eine der Sonden war verloren gegangen.
»Woher?«, fragte sie.
»Das ist es eben. Von weit außerhalb des Gebiets, in dem wir Sonden eingesetzt haben. Wir sind eben dabei, die Position festzustellen.«
Die Auswertung der von der Sonde übermittelten Daten lieferte Ergebnisse, die auf den ersten Blick unglaublich wirkten. Die Sonde befand sich rund fünfundsechzig Kilometer von der TRANTOR entfernt – eine Distanz, die zwar nicht ihre Reichweite, aber eindeutig den programmierten Auftrag weit überstieg. Sie registrierte überdies Temperaturen um zwanzig Grad Celsius. Es war Mittag über diesem Bereich von Imbus, und nicht einmal im tiefsten Schatten der Täler zeigten die Thermometer weniger als 33 Grad. Zwar wäre es möglich gewesen, dass die Sonde auf einem der Berggipfel lag, diese Vermutung wurde indes schnell widerlegt. Nur ein sehr geringer Betrag von UV-Strahlung wurde nachgewiesen. Auch die Inzidenz sichtbaren Lichts war so geringfügig, dass eher der Verdacht entstand, das Gerät sei in einer Höhle gestrandet.
Die Sonde reagierte nicht auf den Rückkehrbefehl. Entweder war sie beschädigt oder wurde durch äußere Umstände daran gehindert, der Anweisung Folge zu leisten. An Bord der TRANTOR wich das Raten offenem Staunen, als Larsa die scheinbare Position der Sonde auf einer Landkarte markierte. Der Punkt lag inmitten des südlichen Bergmassivs, auf das der extrapolierte Verlauf der sechs Täler hinzielte.
»Kann es sein, dass die Sonde sich wirklich dort befindet?« Grador Shako war verwirrt. »Theoretisch läge der Punkt innerhalb ihrer Reichweite. Aber wenn sie so gestört wäre, dass sie den ihr zugewiesenen Standort nicht mehr identifizieren kann, dann würde sie keinesfalls so klare Daten übermitteln.«
»Dann gibt es noch die Möglichkeit, dass die Sonde beeinflusst wird, was sie an Daten zu senden hat«, sagte Larsa.
Der Kommandant sah sie entgeistert an. »Von der Kristallintelligenz?«
»Von wem sonst?«
Bei näherem Hinsehen stellte sich heraus, dass die Sonde außer über ihren Standort und die physikalischen Charakteristika ihrer Umgebung Daten übermittelte, die sich auf Vorgänge im hyperenergetischen Bereich bezogen. Wo sie sich befand, liefen offenbar Dutzende hyperphysikalischer Vorgänge gleichzeitig ab. Larsa und ihren Mitarbeitern gelang es schließlich, elf verschiedene Signalströme voneinander zu trennen. Der Rest der Impulstätigkeit blieb unauflösbar und wurde vorläufig als Hintergrundrauschen eingestuft.
Larsa argwöhnte, dass die Vielzahl der Signalströme das Bemühen der Kristallintelligenz dokumentieren könnte, mit den Menschen Verbindung aufzunehmen. Sie wollte ihre Idee auf die Probe stellen, indem sie die eingesammelten grünen Kristalle den verschiedenen Impulsfolgen aussetzte. Zeigten sie eine Reaktion, war es der Mühe wert, den Gedanken weiterzuverfolgen.
Das Experiment verlief zunächst völlig ergebnislos. Eine Kristallprobe nach der anderen wurde mit dem gesamten Spektrum der von der Sonde übermittelten Signale berieselt. Keines der Quarzstücke zeigte auch nur die geringste Reaktion – weder im hyperenergetischen Bereich noch in seiner optischen oder mechanischen Beschaffenheit.
Larsa war im Begriff, den Versuch aufzugeben, da hörte sie das Pfeifgeräusch, das sie zunächst nicht
Weitere Kostenlose Bücher