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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Antwort.
    »Ah ja. Und was treibt so ein Frequenzfolger, wenn er nicht gerade seine Soldaten zur Schlachtbank schickt? Erzähl mir nicht, er folgt Frequenzen!«
    Sinnafoch entgegnete nichts. Guckys verbale Attacken schienen spurlos von ihm abzuprallen.
    »Du glaubst nicht, wie sehr ich solche Typen wie dich gefressen habe!« Der Mausbiber schüttelte den Kopf, eine Geste, irgendwo zwischen Fassungslosigkeit und Ekel angesiedelt. »Aber weiter im Text. Was hattest du mit deinen Leuten auf der GALILEO zu suchen?«
    »Dieser Hof heißt KIIRFALK«, korrigierte Sinnafoch. Er ruckte hoch, zeigte zum ersten Mal einen Anflug von Ärger. »Und die Frage ist falsch gestellt. Sie muss lauten: Was haben die Terraner hier zu suchen?«
    »Die Terraner haben ihn gefunden. Er war verlassen. Und wer etwas findet, was keinem gehört, der darf es behalten. Ist das bei euch nicht so?«
    Sinnafoch antwortete nicht sofort. Er schien über Guckys Aussage nachzudenken. Als habe er vom Konzept des Finders zum ersten Mal gehört und versuche, es zu verstehen.
    »Wer sich etwas nehmen kann, dem gehört es«, erklärte er schließlich.
    »Sag doch gleich: das Recht des Stärkeren!«
    »In diesen Worten habe ich es noch nicht gehört, aber es trifft den Kern.«
    Gucky neigte für einen Augenblick den Kopf. Dann ruckte er ihn hoch, ließ seinen Nagezahn aufblitzen. »Dann sind wir uns ja einig. Und eins sollte dir klar sein: Wir sind die Stärkeren. Wir haben euch besiegt. Der Hof gehört uns. Und dabei bleibt es. Verstanden?«
    Sinnafoch schwieg.
    »Also, Frequenzfolger Sinnafoch, was hast du mit dem Hof gewollt?«
    Schweigen.
    »Was gibt es hier, das dir so viel wert ist, dass du fünfhundert deiner Darturka-Soldaten verheizt hast und jederzeit zehn- oder hundertmal so viel verheizen würdest, bekämst du nur die Gelegenheit?«
    Schweigen.
    »Was will diese Frequenz-Monarchie erreichen?«
    Schweigen. Dann sagte Sinnafoch leise: »Spar dir deine Mühe, du kannst meine Gedanken nicht lesen.«
    »W... was?«
    Es gab nur einen Anblick, der seltener war als ein wütender Gucky: ein sprachloser. Sinnafoch hatte ihn an diesen Punkt gebracht.
    »Ich bin ein sogenannter Paraschleicher«, sagte der Frequenzfolger. »Ich bin gegen parapsychische Kräfte immun. Genauso wie der Griff eures erbärmlichen Telekineten von mir abgeglitten ist, laufen deine tastenden mentalen Finger ins Leere.« Sinnafoch legte eine Hand auf den Kopf. »Hier, in meinem Schädel, stecken die Antworten auf alle eure Fragen. Aber ihr werdet sie nie bekommen.«
    Um Guckys Beherrschung war es geschehen. »Du ... du widerliches Ekel. Ich werde dich ...«
    Das Visiphon meines SERUNS summte. Es war Milton DeBeer, ein Vorranggespräch. Ich nahm es an. Ein Holo entstand vor meinen Augen, versperrte die Sicht auf den Gift und Galle spuckenden Gucky.
    An Milton DeBeers Brille klebte kein Basthalm mehr. Auf seiner Stirn standen dafür Schweißperlen.
    »Perry«, sagte er. »Komm bitte sofort zum Transferdeck! Hier geschieht etwas, das du dir mit eigenen Augen ansehen solltest ...«
    *
    Wir machten uns auf der Stelle auf den Weg zum Hof. Mondra und ich waren nur Zuschauer bei den Verhören, die Berichte der Spezialisten würden später die relevanten Ergebnisse für uns zusammenfassen.
    Der Hof hatte sich in den letzten Stunden in ein aus den Nähten platzendes Heerlager verwandelt. Überall waren Soldaten in Kampfanzügen, während Roboter die Trümmer beseitigten. Sie ruhten sich aus, manche versuchten zu schlafen, andere spielten Karten oder andere Spiele, wieder andere waren damit beschäftigt, ihre Waffen und Ausrüstung zu überprüfen oder Stellungen an den Korridorkreuzungen zu errichten. Bei einem zweiten Angriff mochten die Darturka über das Transferdeck hinauskommen, aber sie würden um je-den Meter des Hofes kämpfen müssen.
    Eine eigentümliche, mir seit Jahrtausenden vertraute Stimmung beherrschte die Soldaten. Eine Mischung von Euphorie, die sie großsprecherisch mit übertriebenen Gesten und überzogener Lautstärke auslebten, und eine Furcht, die sie gleichzeitig damit zu verbergen suchten.
    Es lag in der Natur des Soldatentums. Sie war unveränderlich. Ein Soldat wartet und wartet und wartet, und in der Zwischenzeit bereitet er sich unermüdlich auf den Tag vor, der niemals kommen mag, fiebert auf ihn hin. Kommt er schließlich, durchlebt er die vielleicht intensivsten Momente seines Lebens. Überlebt er ihn, fiebert er auf den nächsten hin – und fürchtet ihn

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