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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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zugleich.
    Diese Soldaten, die mir und Mondra zuwinkten und zuriefen, während wir durch die Korridore flogen, hatten ihre Feuerprobe bestanden. Für viele war es die erste gewesen, dank des Jahrhunderts des Friedens, das hinter uns lag. Aber sie spürten gleichzeitig, dass dieses Jahrhundert nun vergangen war, dass es nicht bei dieser einen Feuerprobe bleiben würde.
    Milton erwartete uns auf dem Zentralen Verladeplatz, an der Stelle, an der Mondra und die beiden Laosoor ihre Gefangenen gemacht hatten.
    Die Transportlinsen grenzten den Platz nach wie vor ein. Spezialisten kletterten auf den Fahrzeugen herum und untersuchten sie.
    Milton DeBeer war ernst, aber aufgekratzt. Das Sterben, dessen der Hyperphysiker Zeuge geworden war, hatte ihn aus dem Gleichgewicht geworfen, aber inzwischen hatte seine unstillbare Neugierde wieder die Oberhand gewonnen. Es ging voran. Der Hof war zum Leben erwacht. Ihm, Milton, war es sogar gelungen, ihn zu beeinflussen, dank seines Geniestreichs und einiger Basthalme.
    »Was gibt es, Milton?«, fragte ich.
    »Ich zeige es euch!« Er wandte sich ab und ging in Richtung der Pulte, zwischen denen wir uns verschanzt hatten.
    Wir folgten ihm. Ich stellte fest, dass Milton nirgends mehr am Körper Baststreifen trug – und dass er umgehend für Ersatz gesorgt hatte. Um seine Handgelenke baumelten fransige Armreifen. Sie waren violett. Wir hatten die Pulte beinahe erreicht, als mir klar wurde, wieso sie mir so vertraut schienen. Milton hatte Fetzen von Darturka-Kampfanzügen eingesammelt und sich aus ihnen Armbänder geflochten.
    Mondra bemerkte meinen Blick und grinste. Sie nickte anerkennend. Ihr gefiel Milton immer besser. Es verwunderte mich nicht. Mondra und der Hyperphysiker teilten auf ihre Art eine Vorliebe für das Unkonventionelle, das Grenzüberschreitende. Und ich musste zugeben, nicht zu Unrecht. Im Angesicht von Leid und Tod konnte es nur eine Antwort geben: sie in das eigene Leben zu integrieren, dem Tod den Schrecken zu nehmen. Auch wenn das bedeutete, sich Schmuckstücke aus den blutverschmierten Resten der Kleidung der Gegner zu basteln.
    Wir sahen bereits von Weitem, was Milton uns zeigen wollte: Schimmernde Energieschirme hatten sich um die Steuerpulte gelegt.
    »Der Hof schützt sich«, stellte ich fest.
    »So ist es«, sagte Milton.
    »Wieso erst jetzt?«, fragte Mondra. »Wir haben eine Stunde zwischen den Pulten gekämpft, ohne dass der Hof sich veranlasst gesehen hätte, sie zu schützen.«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht hatten die entsprechenden Routinen noch nicht den Bereitschaftszustand erreicht. Der Hof macht eben, was er will. Das kennen wir.« Milton zuckte die Achseln. »Aber das hier ist neu.«
    Er führte uns zu einem Pult, das einen Strahlervolltreffer erhalten hatte. Es erinnerte an einen übergroßen, abgebrochenen Zahn. Die Verkleidung des Pults war makellos geblieben, aber sein Inneres war schwarz verkohlt.
    »Schaut euch das hier an«, forderte Milton uns auf.
    Wir beugten uns über das Pult. Unzählige kleine Punkte krabbelten wie Ameisen über die beschädigten Teile. Es mussten Miniaturroboter sein.
    »Eine uns bislang unbekannte Autoreparatur-Routine«, sagte der Hyperphysiker. »Meine Baststreifen haben die Viecher längst aufgefressen. Ich fürchte, wären bei den Kämpfen nicht ein Dutzend anderer Pulte so schwer beschädigt worden wie das hier, der Hof wäre längst wieder einsatzbereit.«
    »Und wird es in kurzer Zeit wieder sein«, sprach Mondra den offensichtlichen Schluss aus. »Das bedeutet einen neuen Angriff. Der Dürre wird eine Nachricht oder einen Boten in sein Hauptquartier geschickt haben. Und wenn nicht, wird man sich dort fragen, wieso er sich nicht meldet, und seine Schlüsse daraus ziehen und neue Monster schicken. Außer, wir zerstören weitere Elemente des Hofes.« Mondra hatte ihre Meinung nicht verändert. Im Gegenteil, der Angriff der Darturka hatte sie nur darin bestärkt.
    Aber das galt ebenso für Milton. »Das wäre ein Frevel! Wir verstehen viel zu wenig von dem Hof, um an ihm zu manipulieren. Jede Zerstörung könnte so schwerwiegend sein, dass sie die Autoreparatur-Funktionen überfordert!«
    »Möglich«, gestand Mondra zu. »Aber wäre das so schlimm? Wir hätten Ruhe. Aber ich bin trotzdem gegen partielle Zerstörungen.«
    »Wieso das?«, fragte Milton.
    »Weil die Möglichkeit besteht, dass sich der Hof in diesem Fall gegen uns wehrt. Wieso sollte er endlos das reparieren, was wir zerstören? Es wäre

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