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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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einfacher, die Ursache bei der Wurzel anzupacken ...«
    Milton war rot angelaufen und setzte zu einer empörten Entgegnung an.
    »Wie kommst du darauf?«, schaltete ich mich ein. »In sechzig Jahren gab es keinen einzigen Vorfall, bei dem der Hof oder eine seiner Einrichtungen einem Menschen Schaden zugefügt hätte.«
    »Was bedeutet das schon?« Mondra machte eine wegwerfende Handbewegung. »Bisher stand nichts auf dem Spiel, wir haben den Hof mit Samthandschuhen angefasst. Aber Milton hat eben mit seiner Bemerkung den Nagel auf den Kopf getroffen: ›Der Hof macht, was er will.‹ Der Hof lässt sich von Fremden weder ein- noch abschalten. Das belegen allein schon die vielen Notrufe, die wir über Polyport-Funk erhalten haben. Wieso klinken sich die Halbspur-Changeure nicht einfach aus dem Netz aus? Eine Eroberung ohne das Netz ist praktisch unmöglich, dazu sind sie viel zu weit verstreut. Aber Ausklinken ist unmöglich – außer, man sprengt einen Hof.«
    Mondras Logik war zwingend. Ich musste an den dürren Fremden denken, den wir gefangen genommen hatten. Sinnafoch hatte keine Angst gezeigt. In diesem Augenblick glaubte ich zu verstehen, wieso: Der Frequenzfolger wusste, dass er früher oder später Verstärkung erhalten würde, die ihn befreite.
    Es gab nur eine Möglichkeit, das zu verhindern: die Vernichtung des Hofes.
    Das oder ...
    »Milton«, wandte ich mich an den Hyperphysiker, »wie lange, schätzt du, haben wir noch, bis der Hof wieder am Polyport-Netz ist?«
    »Zehn, vielleicht zwölf Stunden.«
    Ich dachte wieder an den Fremden, an den Zorn des Mausbibers. Es war ein gerechter Zorn, und ich teilte ihn, allerdings mit einer besonderen persönlichen Note: Der Frequenzfolger war ein Anführer, ich war ein Anführer. Und als solcher wusste ich, dass es kein schlimmeres Verbrechen für einen Anführer gab, als jene in einen sinnlosen Tod zu treiben, die auf einen vertrauten.
    »In Ordnung«, sagte ich. »wir werden bereit sein.«
    Als ich es sagte, stellte ich mir Sinnafochs Miene vor, sollte mein Plan gelingen. Wir würden Überraschung darin lesen, vielleicht sogar Furcht.
    Der Gedanke gefiel mir.

11.
    Sinnafoch wartete, spielte auf seinem Armreif liebliche Melodien und kümmerte sich um sein Haar.
    Zwischen den Verhören ließen ihn die Terraner in Ruhe, wohl in der Hoffnung, er könnte sich unbeobachtet fühlen und sein Verhalten würde ihnen die Aufschlüsse geben, die der Frequenzfolger ihnen verweigerte.
    Sinnafoch gab ihnen etwas, über das sie sich den Kopf zerbrechen konnten. Er tastete nach seinem Pigasoshaar. Immer wieder fuhren seine Finger über den Nacken, ungläubig. Es war verbrannt, übrig war nur ein Stumpf.
    Die Terraner würden aus seinen Gesten herauslesen können, wie wichtig ihm das Pigasoshaar war. Aber das war Sinnafoch nur recht. Sie sollten ermessen können, was sie ihm angetan hatten. Verstehen würden sie es niemals. Eine Untersuchung würde sie nicht weiterbringen. Das Pigasoshaar war biologisch gesehen lediglich ein Fühlerrudiment. Es diente keinem Zweck, der aus ihm selbst heraus erkennbar gewesen wäre.
    Das Pigasoshaar schien unnötig.
    Doch für einen Frequenzfolger war es von unerhörter Bedeutung: Seine Länge, es wuchs Jahr um Jahr in Ringen, die an die von Bäumen erinnerten, zeigte das gegenwärtige Lebensalter eines Vatrox an. Es war ein Symbol seiner Erfahrung, ein Abzeichen seiner Gesundheit, ein Emblem des Erfolges.
    In Darturka löste es Ehrfurcht aus und sorgte für Gehorsam, unter Vatrox regelte es den Rang.
    Das Pigasoshaar Sinnafochs war außergewöhnlich lang und kräftig gewesen.
    Sicher, es würde nachwachsen, Jahr um Jahr, Ring um Ring, aber das würde seine Zeit dauern. Sinnafoch würde lange warten müssen, bis er wieder den Status erreicht hatte, den sein Pigasoshaar ihm bis vor Kurzem gesichert hatte.
    Es sei denn, er nahm den Terranern KIIRFALK wieder ab. Das Pigasoshaar eines Vatrox mochte von immenser Wichtigkeit sein, aber wichtiger waren nach wie vor Taten.
    Und der Frequenzfolger würde Taten folgen lassen. Wenn der richtige Augenblick kam ...
    Bis dahin beobachtete Sinnafoch.
    Ein Verhör scheint eine schlichte Angelegenheit. Es geht um zwei Wesen. Eines ist der Fänger, das andere der Gefangene. Eines stellt die Fragen, das andere hat sie zu beantworten. Ein Wesen besitzt absolute Macht, das andere ist hilflos. Der Hilflose, der Gefangene, soll sich verraten, sich offenbaren.
    Doch der Schein trügt, denn jede Frage verrät dem

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