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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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in der fremden Miene des Terraners zu lesen. Es war ihm unmöglich. Er bemerkte nur auf der rechten Seite der Atemöffnung eine Narbe. Sie verfärbte sich weiß.
    Rhodan musterte ihn einen Augenblick lang mit einem Blick, der ihn zu durchbohren schien, dann wandte er sich ab und gab den übrigen Terranern Befehle. Seine Stimme war jetzt hart und bellend.
    Sinnafoch spürte, wie das Kraftfeld sich um seine Handgelenke und Knöchel verengte. Er wurde hochgehoben. Eine automatische Tür öffnete sich, gab den Weg in einen zweiten Raum frei.
    Nicht gut! Nicht gut! Nicht gut! , pulste die Induktivzelle.
    In seiner Mitte stand eine Liege.
    Ein Operationssaal!
    Er hatte sich in den Terranern geirrt! Sie würden ihn ...
    Sinnafoch bäumte sich vergeblich auf. Das Kraftfeld trug ihn langsam zum Operationstisch, legte ihn darauf ab und drückte ihn fest gegen die Polster.
    Ein Terraner in einem weißen Kittel trat von rechts an ihn heran. Er hatte einen langen Stift in der Hand. Er drückte ihn gegen den Oberarm des Frequenzfolgers. Es zischte. Sinnafoch spürte einen Stich. Plötzlich fühlte er sich schwach. Ihm war, als habe jemand das Licht im Raum gelöscht. Es wurde schwarz um ihn.
    Haltlos stürzte Frequenzfolger Sinnafoch in die Schwärze. Das Pulsen der Induktivzelle verwandelte sich in einen Aufschrei, der in der Ferne verhallte.
    *
    Als Sinnafoch aus der Narkose erwachte, war er zurück in der Zelle und lag auf einem Bett.
    Er richtete sich auf. Kein Fesselfeld hinderte ihn daran, aber er war so schwach, dass er mehrere Anläufe benötigte, um aufzusitzen.
    Was hatten die Terraner mit ihm gemacht?
    Er war benommen, fühlte eine merkwürdige Leere in sich. Als hätten die Terraner ein Loch in ihn hineingebohrt und einen Teil von ihm herausgeschnitten.
    Da war ein Schmerz. Das Pigasoshaar? Hatten die Terraner erkannt, dass sie ihn über das Haar demütigen konnten, und hatten auch noch den kümmerlichen Rest entfernt? Sinnafoch tastete nach dem Stumpf. Erleichtert stellte er fest, dass er unverändert war.
    Aber der Schmerz, die Leere blieben.
    Sinnafoch tastete umher, nach oben, zum Schädel. Schließlich spürten seine tastenden Finger das weiche Gewebe eines Verbands. Er saß seitlich am Hinterkopf.
    Dort hatten die Terraner an ihm herumgeschnitten. Aber wieso? Was ...
    Die Antwort kam ihm mit der Schnelligkeit und dem harten Schmerz eines Schlags: die Induktivzelle! Die Terraner mussten ihn seiner Induktivzelle beraubt haben! Er lauschte in sich hinein. Da war nur Stille, Leere.
    Die Induktivzelle war fort.
    Der Frevel dieser Tat ließ den Frequenzfolger erzittern. Wie konnten sie es wagen? Sie hatten ihn verstümmelt!
    Angst flackerte in Sinnafoch auf.
    Er versuchte sie niederzukämpfen. Die Terraner konnten ihm nichts antun. Nicht ihm. Er war ein Frequenzfolger. Er konnte nicht sterben. Seine Hülle ja. Aber sie bedeutete nichts. Starb seine Hülle, sein Vamu würde zurückkehren an den Ausgangsort.
    Auf den Hibernationswelten würde man ihn neu klonen. Sein Vamu würde diesen neuen Körper beseelen.
    So würde es geschehen.
    Es war kein Glaube, sondern Wissen.
    Sinnafoch war bereits gestorben, Dutzende Male – und ebenso oft war er neu geboren worden.
    Nein, er musste den Tod nicht fürchten.
    Doch als Frequenzfolger Sinnafoch zitternd auf dem Boden seiner Zelle saß, die Hand gegen den Verband an seinem Schädel gepresst, in seiner Seele eine unfassbare, kalte Leere, ging ihm auf, dass es schlimmere Schicksale geben mochte als den Tod.
    Man konnte ein Wesen in Teile zerpflücken, ohne es zu töten.
    Die Terraner hatten den Anfang gemacht.
    Auf Veranlassung Perry Rhodans.
    Rhodan.
    Er würde sich etwas einfallen lassen. Der Terraner würde für seinen Frevel angemessen bezahlen.
    Bald.

12.
    6. Januar 1463 NGZ
    Bericht: Mondra Diamond

    Ein Mediker, dem vor Aufregung die Backen rot glänzten, teilte Perry und mir die Ergebnisse der ersten Untersuchungen mit.
    Der Mediker hieß Orval Hunting, war jung, keine vierzig, sah unverschämt gut aus – und war ein waschechtes Unschuldslamm.
    Orval war erst nach den Kämpfen in der Saturn-Umlaufbahn eingetroffen. Er hatte den Polyport-Hof bislang nicht betreten, hatte weder die Verwüstungen noch Tote mit eigenen Augen gesehen. Im Augenblick sah er nur die Hightech-Ausstattung des Tenders, die die wildesten Medikerträume überstieg, und das Abenteuer, an der Seite von Perry Rhodan kosmische Geheimnisse zu enträtseln.
    Ich mochte ihn auf der Stelle. Er war charmant,

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