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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ist es uns gelungen, die bioelektrische Verzahnung zwischen Hirn und Rechner zu imitieren.« Er lächelte stolz. Sein Gebiss war – natürlich – perfekt.
    »Mit anderen Worten«, sagte ich, »ihr habt dem Minirechner vorgetäuscht, er säße im Gehirn des Frequenzfolgers.«
    »Nicht ganz. Vielleicht später irgend-wann, aber ich bezweifle es. Dazu reichen unsere Daten über das Gehirn des Dürren nicht aus.« Orval verzog das Gesicht. »Was zu schade ist. Könnten wir das Gehirn des Dürren für den Rechner simulieren, bekämen wir wahrscheinlich auf einen Schlag die Antworten auf alle unsere Fragen.«
    Ich dachte daran, wie Gucky sich die Zähne an Sinnafoch ausgebissen hatte. Der Frequenzfolger war ein harter Knochen. Alle unsere Spezialisten hatten sich mittlerweile die Zähne an ihm ausgebissen.
    »Habt ihr wenigstens ein paar Antworten?«, fragte ich.
    »In gewisser Weise schon. Es ist uns gelungen, einen Funktionstest durchzuführen. Er hat eindeutig belegt, dass es sich bei dem Rechner nicht um einen Fernsteuerungsmechanismus handelt.«
    Was ich Orval hätte schon vorher sagen können. Ich hatte dem Kerl aus nächster Nähe in die glühenden Augen geblickt. Sinnafoch war kein Sklave. Was immer er tat, tat er aus freiem Willen, aus Überzeugung. Deshalb hatte ich so einen Respekt vor ihm: Wer aus Überzeugung handelt, ist zu allem bereit.
    »Was ist mit der Konstruktion des Rechners?«, fragte Perry. »Habt ihr darüber etwas herausfinden können?«
    »Leider nicht. Sein Inneres ist eine sprichwörtliche Blackbox. Wir gehen davon aus, dass er die Funktion der Hirnhangkammer unterstützt. Aber immerhin können wir aufgrund der bisherigen Versuche seine Leistungsfähigkeit abschätzen, sie liegt ungefähr auf der Höhe einer Syntronik ...«
    ... und damit, vollendete ich seinen Satz in Gedanken, auf der einer Technik vergangener, besserer Tage, von der wir nur noch träumen konnten. Das war ernüchternd, aber nicht sensationell. Wir wussten, dass wir mit dem Hof Technologie angerührt hatten, die im Vergleich zu unserer eigenen pure Magie darstellte. Dass die Technologie dieser Frequenz-Monarchie auf ähnlichem Niveau angesiedelt war, empfand ich als folgerichtig. Sinnafoch wusste, wie man sich des Polyport-Netzes bediente, wir nicht.
    Perry nickte langsam. Er strich sich über das Kinn, auf dem sich die ersten Bartstoppeln zeigten. »Ich danke euch für eure hervorragende Arbeit, Orval. Wenn du mich jetzt ...«
    »Das war noch nicht alles!«, fiel ihm der Mediker ins Wort. Nicht gerade höflich, aber die Sorge, sein prominenter Zuhörer könnte ihm entwischen, ließ ihn die Artigkeiten vergessen. Also zog Orval das As aus dem Ärmel, auf das ich schon lang gewartet hatte. Die eigentliche Bombe.
    »Wir haben noch mehr herausgefunden «, sagte er. »Sieh dir das an!«
    Die Ansicht des Modells veränderte sich wieder, blieb auf dem Nacken des Frequenzfolgers stehen. Dort stand der Stumpf heraus, der vom abgesengten »Zopf« Sinnafochs übrig geblieben war.
    »Die Aufnahmen der Überwachungskameras sprechen eine eindeutige Sprache«, sagte Orval. »Der ›Zopf‹, der an dieser Stelle aus seinem Nacken gewachsen ist, hat für den Dürren große Bedeutung. Während der Verhörpausen ließ er keine Gelegenheit aus, an dem Stumpf herumzufingern. Das Pigasoshaar ist ihm von eminenter Wichtigkeit!«
    »Pigasoshaar?«, fragte Perry. »Ich kann mich nicht erinnern, dass der Begriff in einem der Berichte gefallen wäre.«
    »Ist er auch nicht.« Orval strahlte, genoss es, der lebenden Legende Perry Rhodan etwas vorauszuhaben. »Tolot hat ihn eben erst aus dem Gnomgehilfen des Dürren herausgeholt.«
    Ich horchte auf. War das ein erstes Bröckeln des Widerstands? Konnten wir vielleicht auf diesem Weg bald mehr erfahren?
    »Was hat es mit diesem Pigasoshaar auf sich?«, fragte ich. »Ist es eine aufgesetzte organische Erweiterung ähnlich wie diese Hirnhangkammer?«
    »Nein. Das Haar ist ohne Zweifel das Produkt gewöhnlicher evolutionärer Entwicklung. Möglicherweise hatte der Dürre affenähnliche Vorfahren, die das Haar benutzten, um besser zu balancieren oder als dritten Arm wie manche irdische Affen ihren Schwanz zu benutzen. In seiner jetzigen Form aber ist es funktionslos, ein bloßes Rudiment.«
    »Also hat es kulturelle Bedeutung?«, warf Perry ein. »Möglicherweise ein Statussymbol?«
    »Das ist sehr wahrscheinlich. Aber da ist noch mehr – und möglicherweise von entscheidender Wichtigkeit für uns!«
    Orval

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