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Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn

Titel: Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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nicht mit seiner Ehre vereinbaren, vor diesem Gnomen zu fliehen. Vielleicht nicht mit der Wut, die in ihm kochte. Vanqueron wollte den Kampf. Die Laosoor hatten den Kettenhund einmal bezwungen, sie würden es wieder tun. Es war nur die Frage, ob viel von dem Gnomen übrig bleiben würde.
    Skulptis sprang.
    Im Flug, unmittelbar bevor sie auf den HÜ-Schirm des Laosoor prallte, drückte die Kriegsordonnanz ab.
    Es war glatter Wahnsinn. Der Rückschlag der thermischen Energie würde das Wesen rösten, wenn nicht auf der Stelle umbringen. Aber der Wahnsinn hatte Methode – und Erfolg.
    Der Schuss aus nächster Nähe überlastete den Anzugsprojektor. Der Schirm platzte wie eine Seifenblase, und die Kriegsordonnanz rammte in den Laosoor. Vanqueron wankte, aber er hielt stand. Er musste ein Mehrfaches der Masse des Gnomen besitzen. Er packte die Kriegsordonnanz mit beiden Ohrenhänden und riss sie weg. Ihr Strahler, ein terranisches Modell, das Skulptis einem unserer Soldaten abgenommen haben musste, flog zur Seite.
    Es war eine herrische, überlegene Geste Vanquerons, mit Sicherheit unterstützt von seinen unsichtbaren telekinetischen Kräften. Es sah aus, als wäre er im Begriff, einen Ball wegzuschleudern, den ihm ein vorwitziger Jugendlicher im Park an den Kopf geworfen hatte.
    Doch dieser Ball hatte Zähne und Klauen.
    Skulptis hielt sich fest, verbiss sich in die Ohrenhände. Vanqueron stöhnte in einer Mischung aus Schmerz und Überraschung auf. Er schüttelte die Arme. Vergeblich. Die Kriegsordonnanz klammerte sich fest, und dann, als Vanqueron einen winzigen Moment innehielt, stieß sie zu. In einer einzigen, pfeilschnellen Bewegung zog sie sich an den Armen heran, saß dem Laosoor plötzlich im Nacken und schloss die Hände um den Stiernacken Vanquerons.
    Mit einem Knacken brach sein Genick.
    Einen Augenblick lang – einen endlos anmutenden Augenblick lang – schien die Szene wie eingefroren. Vanqueron, der wie das Denkmal einer stolzen Raubkatze den Kopf nach oben reckte. Skulptis, der hässliche Gnom, der auf ihm ritt, der nichts in diesem Bild zu suchen hatte.
    Dann sackte Vanqueron tot zusammen. Er erinnerte mich an einen nassen Sack, jede Spannung hatte den Körper verlassen.
    »Vanqueron, nein!«, schrie Isuzu. »Nein!«
    Sie entmaterialisierte.
    Und dann schrie auch ich auf: »Isuzu, nicht!«
    Die Laosoor materialisierte an der Seite ihres toten Gefährten und griff nach Skulptis.
    »Isuzu!«, brüllte ich. »Aus dem Weg! Lass mich schießen!«
    Die Kriegsordonnanz hatte keinen Schirm. Ein einziger Schuss hätte dem Spuk ein Ende gemacht.
    Isuzu hörte mich nicht. Sie packte den Gnomen, riss ihn vom Nacken ihres toten Gefährten. Es sah aus, als nehme sie eine Spielzeugpuppe hoch.
    Skultpis hatte nur auf ihren Griff gewartet. Er schnellte sich Isuzu entgegen, benutzte ihre Arme als Hebel, wie er es eben bei Vanqueron getan hatte.
    Die Laosoor blockte ihn mit der Schwanzhand ab. Die Kriegsordonnanz gab einen überraschten Japser von sich. Skulptis tat es mit der tiefen, brummigen Stimme, die nicht zu dem kleinen Körper passen wollte.
    Isuzu sprang hoch, rollte sich im Flug. Den sich windenden Skulptis streckte sie weit von sich, und als sie dem Boden entgegenfiel, war er unten. Es gab ein Knirschen, als die Kriegsordonnanz auf den Gang rammte, verschluckt vom schweren Körper Isuzus.
    Hatte Isuzu ihn ...?
    Ich hatte den Gedanken noch nicht zu Ende gebracht, als die Laosoor plötzlich hochgehoben wurde. Es war Skulptis, der sich aufbäumte. Isuzu fauchte wütend und riss an dem Gnomen. Er entwand sich, und die beiden rollten in einem Knäuel über den Boden. Sie schnappten nacheinander, rissen aneinander. Eine schmierige schwarze Spur zog sich über den Boden. Es musste das Blut der Kriegsordonnanz sein. Nach einigen Metern kam eine zweite, hellere rote Spur hinzu: das Blut der Laosoor. Isuzu blutete aus mehreren Bisswunden.
    Und ich? Ich stand da, folgte mit dem Strahler dem Ringen der beiden Kämpfer und hatte nicht die geringste Ahnung, was ich tun sollte. Ein Teil von mir drängte mich zu schießen: Du kannst es! Du hast es schon einmal geschafft!
    Das war der wütende Teil von mir, der alles getan hätte, um den Mörder Vanquerons zur Strecke zu bringen.
    Doch da war dieser andere Teil von mir, die nüchterne Mondra, die sich nie Illusionen hingibt, die Dinge sieht, wie sie sind, ganz gleich wie besch... bescheiden sie sind. Und die nüchterne Mondra wusste, dass ich keine Chance hatte. Ich bin eine

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